Die Macht der Gedanken – Segen oder Verderben?

newsage: Ihr Buch heißt „Die geheimnisvolle Macht der Gedanken“. Inwiefern besitzen Gedanken Macht? Und was ist daran geheimnisvoll?
Schott: Gedanken besitzen dahingehend Macht, als dass sie allem, was Menschen schaffen, vorangehen. Kein Haus, kein Musikstück, kein Geschäftsabschluss ist möglich ohne vorhergehende Gedanken. Ebensowenig Übervorteilung, Betrug und andere Verbrechen. Man sieht also, dass wir letztlich schon für unsere Gedanken Verantwortung tragen. Die Macht der Gedanken liegt darin, dass sie stets zur Verwirklichung hin drängen. Geheimnisvoll ist diese Macht deshalb, weil sich viele darüber nicht im Klaren sind.

newsage: Der Volksmund sagt, die Gedanken seien frei …
Schott: Ja und nein! Ja, weil wir im Entschluss, welche Gedanken wir zeugen und nähren, frei sind. Es steht uns offen, was wir denken. Nein, weil wir an die Folgen unserer Gedanken gebunden sind. Wir tragen die Verantwortung für die Auswirkung und die Rückwirkung des von uns Gedachten. Stellen Sie sich einen Bogenschützen vor: Er ist frei im Entschluss, ob er einen Pfeil mit seinem Bogen abschießt oder nicht. Er ist auch frei darin, zu wählen, auf welches Ziel er den Pfeil lenkt. Wenn der Pfeil den Bogen aber verlassen hat, ist die Entscheidung gefallen und der Pfeil auf seinem Weg. Es ist nicht mehr rückgängig zu machen. Genauso verhält es sich mit unseren Gedanken. Was wir aussenden, wird auf uns zurückkommen, als Freude oder Leid!

newsage: Handelt Ihr Buch also vom so genannten positiven Denken?
Schott: Nein, es handelt vom richtigen Denken.

newsage: Worin liegt für Sie hier der Unterschied?
Schott: Es nützt uns nicht, gewollt gute Gedanken zu denken. Das würde nicht von innen kommen, sondern nur vom Verstand geleitet sein. Unsere Absichten müssen sauber sein! Wenn dies der Fall ist, werden auch nur entsprechende Gedanken aufkommen können. Richtiges Denken, man kann auch sagen, das rechte Denken oder das gute Denken, ist also das, was aufbaut und fördert. Es gibt auch hier kein Patentrezept. Aber unser Gewissen wird uns dabei der beste Ratgeber sein.

newsage: Gibt es wissenschaftliche Untersuchungen, was Gedanken bewirken können?
Schott: Ja, mehrere! Eine der ganz aktuellen wird von dem Physiker und Psychologen Günther Haffelder vom Institut für Kommunikation und Hirnforschung mit Hilfe eines Positronen-Emissions-Tomographen durchgeführt. Eine Studie im Rahmen der Lehrbildung des Institutes bestätigt die Wirkung von Gedanken: Ein Schüler wird gebeten, sich an das Gerät anschließen zu lassen. Dann werden zwei Lehrern, die den Schüler nicht kennen, unterschiedliche Informationen gegeben. Dem einen Lehrer wird vermittelt, dass der Schüler nur wenig begabt sei und die gestellte Aufgabe mit Sicherheit nicht werde lösen können. Dem anderen Lehrer wird das Gegenteil gesagt. Der Schüler sei hochintelligent. In dem Moment, in dem der ungünstig eingestimmte Lehrer auch nur den Raum betritt, entsteht im Kopf des Schülers eine Blockade, die das Kind tatsächlich völlig außer Stande setzt, die Aufgabe zu lösen. Und es gibt weitere wissenschaftliche Untersuchungen, die die Wirkung von Gedanken nachweisen. Einige davon habe ich in meinem Buch angeführt.

newsage: Was hat Sie veranlasst, ein Buch über dieses Thema zu schreiben?
Schott: Angeregt, mich mit diesem Thema zu befassen wurde ich durch das Buch „Im Lichte der Wahrheit – Gralsbotschaft“. Der Inhalt traf mich wie der Blitz. Insbesondere der Hinweis darin, dass wir Menschen für das kleinste unseres Denkens verantwortlich sind. Dass nichts davon verloren geht und wir für alles, was wir je gedacht haben, Rechenschaft ablegen müssen. Die Dimension des hier Gesagten wird einem erst nach und nach bewusst. Mit meinem Buch möchte ich möglichst viele Interessierte anregen, sich mit dieser Thematik zu befassen.

BUCH-TIPP
Martin Schott
Die geheimnisvolle Macht der Gedanken
80 Seiten, € 7,00
ISBN: 978-3-87860-305-4
Verlag der Stiftung
Gralsbotschaft GmbH