Komet Ison

Jahrhundert-Komet ISON

Ein Komet nähert sich der Erde, der mythisches Potenzial hat: Er könnte so hell werden wie noch kein Komet vor ihm, seine Bahn macht ihn zu einem »Kind der Himmlischen Jungfrau«, und entweder stürzt er wie der mythische Ikarus mit einem großen Feuerwerk in die Sonne oder kurvt knapp an ihr vorbei und wird für uns zum leuchtenden Stern der Weihnachtszeit.

Komet Ison Bisher steht fest: Ison ist ein neuer Komet, dessen Bahn noch nie um die Sonne führte. Er hat im Kern einen Durchmesser von 5 Kilometern und zieht einen großen Schweif aus Staub und Wasser hinter sich her. Und da er zum ersten Mal der Sonne begegnet und ihr auch noch extrem nahe kommt, wird er sehr hell – wahrscheinlich so hell wie noch kein bekannter Komet vor ihm. Es wird erwartet, dass der Komet von Anfang November 2013 bis Mitte Januar 2014 mit bloßem Auge erst tagsüber und später am Nachthimmel zu sehen sein wird.

Erst vor rund einem Jahr, am 21. September 2012, wurde Ison von den Amateur-Astronomen Witali Newski aus Weißrussland und Artjom Nowitschonok aus Russland auf Aufnahmen eines 40-Zentimeter-Teleskops des International Scientific Optical Network (Ison) als schwacher Nebelfleck im Sternbild Krebs entdeckt. Von dieser Observatorien-Gruppe in zehn Ländern leitet sich sein Name ab: »Ison C/2012 S1«, kurz »Ison«. Schon einige Monate später stand fest, dass Ison mit einem sehr geringen Abstand von nur etwa 1,7 Millionen Kilometern an der Sonne vorbeischrammen wird – das ist nur wenig mehr, als die Sonne selbst an Durchmesser hat. Die große Nähe birgt die Gefahr, dass ihn die »Gezeitenkräfte« der Sonne zerbersten lassen. Die Bruchstücke des Kometen stürzen dann in die Sonne und würden als letztes großes Feuerwerk noch einmal besonders hell aufleuchten. Noch aber geht man davon aus, dass Ison die Sonne umrunden wird. Auf dem Weg zur Sonne wird er für uns in den Morgenstunden vor Sonnenaufgang am besten sichtbar sein – anfangs hoffte man dabei auf eine Helligkeit, die die des Vollmonds erreicht, womit er auch bei Tage gut sichtbar wäre; jetzt nimmt man an, dass seine Lichtstärke zwar deutlich geringer wird, aber er soll dennoch der hellste bekannte Komet werden.

Nach seiner Umrundung der Sonne Ende November wechselt Ison immer weiter auf den Abendhimmel. Ab dem 23. Dezember geht der Komet die ganze Nacht nicht mehr unter. Er ist soweit in den Norden gezogen, dass er zirkumpolar ist: Er kreist im Lauf der Nacht um den Polarstern im Sternbild Kleiner Bär (Kleiner Wagen). Am 6. Januar ist Ison ganz dicht beim Polarstern, danach zieht er – immer dunkler werdend – weiter in Richtung der Sternbilder Giraffe und Fuhrmann. Soweit die astronomischen Fakten (s.a. Kastentext Seite 46). Doch Ison hat auch eine energetische, geistige Dimension, die für uns weit wichtiger werden könnte als das optische Spektakel: Isons Weg über den Sternenhimmel hat vielfach symbolisch und energetisch bedeutungsvolle Stationen, die in früheren Zeiten vielleicht einen neuen Göttermythos geboren hätten. Und auch aus astrologischer Sicht zeigt er ein höchst bedeutsames Potenzial.

Bahn und Sichtbarkeit des Kometen Ison
Oktober: Noch sind wir auf die eigenen Teleskope und öffentliche Beobachtungen in Sternwarten angewiesen. Doch etwa ab Mitte Oktober kann Ison auch mit guten Ferngläsern entdeckt werden. Im Oktober geht Ison gegen drei Uhr morgens (Sommerzeit) im Osten kurz vor der Dämmerung auf. Im Laufe des Monats wandert er – immer ganz in der Nähe des Planeten Mars – durch das Sternbild Löwe der Sonne und damit für uns auch dem Horizont entgegen.

November: Im November ist Ison nach wie vor morgens im Osten zu finden und wird voraussichtlich in der zweiten Novemberwoche auch mit bloßem Auge sichtbar. Der Komet rast weiter auf die Sonne zu und zieht vom Sternbild Löwen in die Jungfrau. Anfang November geht Ison um Viertel nach zwei Uhr auf, Mitte November erst anderthalb Stunden später. Tief am Horizont ist er dann in der Morgendämmerung immer schwerer zu sehen. Ende November, wenn Ison der Sonne am nächsten ist und am hellsten wird, ist er auch extrem nah am Horizont. Wenn er also nach seinem Aufgang hoch genug steht, kann der Himmel schon störend hell sein: Am 20. November geht Ison erst um 6 Uhr auf, am 26.11. sogar erst um 7 Uhr, nur eine halbe Stunde vor der Sonne.

Dezember: Nachdem Ison am Nachmittag des 28. Novembers seinen sonnennächsten Punkt erreicht hat, kehrt er im Dezember der Sonne den Rücken. Anfang Dezember geht er erst gegen 7 Uhr auf. Doch jeden Morgen erscheint Ison nun eine Viertelstunde früher – und damit am immer dunkleren Himmel. Er hat bei seiner Sonnenumrundung einen Haken am Firmament geschlagen und zieht jetzt steil nordwärts zwischen den Sternbildern Schlange und Schlangenträger hindurch, vorbei an Herkules. Im Dezember wird Ison immer besser abends im Westen sichtbar. Anfang Dezember geht der Komet allerdings schon gegen 17 Uhr unter. Jeden Abend bleibt er ein wenig länger, am 15. Dezember bis 18 Uhr abends, vier Tage darauf noch eine Stunde länger und am 21. Dezember schon bis 20 Uhr.

ISON als Weihnachtsstern: Ab dem 23. Dezember geht Komet Ison die ganze Nacht nicht mehr unter. Er ist soweit in den Norden gezogen, dass er zirkumpolar ist: Er kreist im Lauf der Nacht um den Polarstern. Während der Komet durch das Sternbild Drache zum Kleinen Bär (Kleiner Wagen) wandert, kann er immer bequemer beobachtet werden. Allerdings verliert Ison täglich an Helligkeit, weil er sich schnell von der Sonne entfernt.

Januar 2014: Je nachdem, wie schnell Ison blasser wird, ist er noch im Januar gut zu sehen. Bequem für alle Beobachter zieht der Komet hoch am Nordhimmel entlang, so dass er schon früh am Abend zu sehen ist. Am 6. Januar ist Ison ganz dicht beim Polarstern, danach zieht er, immer dunkler werdend, weiter in Richtung der Sternbilder Giraffe und Fuhrmann.

Wo? Auf seinem Weg zur Sonne ist Ison von der Erde aus sowohl auf der Südals auch auf der Nordhalbkugel sichtbar. Am längsten wird man ihn in Äquatornähe verfolgen können, weil er hier in der Morgendämmerung senkrecht über der Sonne steht. Am 28. und 29. November wird Ison wahrscheinlich so hell sein, dass man ihn beinahe überall auf der Erde tagsüber neben der Sonne sehen wird. Im Dezember nach der Sonnenpassage ist Ison auf der Südhalbkugel nicht mehr sichtbar. In den nördlichen Breiten, also in Mitteleuropa, verbessert sich hingegen seine Sichtbarkeit in der Nacht immer mehr.

Ison der Kriegerprinz

Einige unserer Mythen und Göttersagen haben ihren Ursprung in Ereignissen am Firmament. Auch die Geburt Christi ist untrennbar mit dem »Stern von Betlehem« verbunden. Was hätten frühere Sternendeuter im Lauf des Ison gesehen? Nehmen wir an, wir würden z.B. vor 2500 Jahren leben und als Kundige der antiken Mythen seinen Weg über die Sternbilder Löwe, Jungfrau, Waage bzw. Skorpion, Schlange, Herkules, Krone, Drache und Kleiner Bär hinweg verfolgen. Eine Fülle mythischer Bilder würde Isons Himmelsreise in uns wachrufen!

Anders als in der Antike möglich, wurde Ison dank moderner Teleskoptechnik für uns bereits im Sternbild Krebs erstmals sichtbar und damit quasi »geboren«. Der »Krebs« steht seit dem alten Griechenland in Zusammenhang mit der Geschichte des Herkules. Bei seinem Kampf mit der vielköpfigen Hydra wird Herkules auch von einem Riesenkrebs attackiert, den er besiegt. Im alten Ägypten und Babylon heißt das Sternbild noch Schildkröte und steht für Unsterblichkeit, Tod und Wiedergeburt.

Frühere Sterndeuter aber hätten Ison zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht entdeckt. Eventuell wäre er für sie erstmals Mitte Oktober sichtbar geworden. Dann zieht Ison durch das Sternbild Löwe – und das unter spektakulärer Begleitung: Ison steuert auf den hellsten Stern des Sternbildes Regulus zu. Regulus bedeutet »Kleiner König« oder »Prinz«. In die gleiche Richtung bewegt sich der Planet Mars. Am 15. Oktober liegen die drei nebeneinander – Ison, Kriegsgott Mars und Prinz Regulus. Die Entdeckung eines solchen Dreigespanns am Himmel würde wohl einen kriegerischen neuen Herrscher erwarten lassen. Nach der mystischen Kosmologie Jakob Lorbers (1800–1864), dessen Neuoffenbarung in der Tradition christlicher Mystiker wie Jakob Böhme (1575–1624) steht, ist der Stern Regulus jedoch identisch mit der »Ur-Zentralsonne« und das Sternbild Löwe gleichsam unser aller »Urmutter«. In dieser mystischen Tradition wäre ein dort »geborenes Zeichen« sicherlich ein höchst spirituelles Omen gewesen – würde ein Ison-Mythos gar von einem spirituellen Krieger handeln?

Das Kind der Himmlischen Jungfrau

Seinen weiteren Weg nimmt Ison vom Sternbild Löwe zur Jungfrau. Dabei zieht er am 18. bis 19. November sogar direkt über Spica, den hellsten Stern der Jungfrau – ein spektakuläres Himmelsereignis. Bereits im alten Mesopotamien wurde das Sternbild »Göttliche Jungfrau der Kornähre« genannt und später in Griechenland mit der Göttin Demeter (römisch Ceres) gleichgesetzt. Demeter ist die Göttin der Fruchtbarkeit, sie steht im engen Bezug zur Erdmutter und die berühmten Mysterien von Eleusis waren ihr geweiht. Grundlage dieser Mysterien bildet der Mythos von Demeter und ihrer Tochter Kore (bzw. Persephone). Letztere wird vom Unterweltsgott Hades geraubt. Und während Demeter in der Unterwelt nach ihr sucht, fehlt den Menschen ihre Fruchtbarkeit spendende Energie und die Erde erlebt den ersten Winter. Demeter unterweist daraufhin die ersten Menschen in der Landwirtschaft. Am Ende gelingt es ihr, die Tochter zurückzuholen und die Erde beginnt wieder zu leben – der erste Frühling ereignete sich und so entstanden die Jahreszeiten.

Diese Mysterien um die »Himmlische Jungfrau« stehen symbolisch für die Wiedergeburt allen pflanzlichen Lebens und zugleich im weiteren Sinne allen Lebens auf Erden. Ein Symbol der Demeter-Jungfrau und der Eleusischen Mysterien ist die Fackel – für frühere Sternendeuter wäre eine solche Fackel, am Himmel aus dem hellsten Stern der Jungfrau »geboren«, sicherlich ein sehr mächtiges Symbol für eine Bestärkung dieses zentralen Mythos der griechischen Antike gewesen. Passend zur Winterzeit entzündet Demeter gleichsam ihre Kometen-Fackel und begibt sich auf die Suche in die Unterwelt. Ende Januar zum Frühjahr hin verlischt die »Fackel« am Himmel, Demeter kehrt zurück und das Leben erwacht und wird »wiedergeboren«.

Isons Aufstieg als Adler-Phönix

Nun ist der Komet hell und deutlich am Himmel sichtbar und zieht von der Jungfrau zum Sternbild Waage – oder eher zum Sternbild Skorpion, denn bei den alten Babyloniern und Griechen stellten die Sterne der Waage die großen Scheren des Skorpions dar. Forscher, Alchimisten und der faustische Mensch stehen unter diesem Zeichen, in dem Ison fast die Sonne berührt – was mag der von der Jungfrau geborene, spirituelle Kriegerprinz Ison bei seiner Begegnung mit der Sonne vollbringen? Das Tierkreiszeichen Skorpion hat eigentlich drei Symbole: Skorpion, Adler und Phönix. Es gilt als Tierkreiszeichen mit der größten Spannweite und als das Zeichen der Magier. Dabei steht der am Boden lebende Skorpion für die primitiven Triebe, welche er überwindet. Er tötet seine eigene niedere Natur (symbolisch richtet der Skorpion seinen Stachel auf sich selbst), um dann in seiner höheren Form, im Adler, neu geboren zu werden – wie der Phönix, der verbrennt und aus seiner Asche aufersteht. Gleichsam könnte »Prinz Ison« seine niederen Energien in der Sonne »verbrennen«, denn hier kehrt er auf seinem Himmelsweg um und steigt nunmehr auf und immer höher zum Himmelsnordpol.

Herkules-Aufgaben und Wiedergeburt

Der weitere Weg führt Ison im Dezember zwischen den Sternbildern Schlangenträger – dies ist das Sternbild des Heilgottes Äskulap – und der Schlange, die dieser trägt, hindurch. Beide sind dem Mythos nach mit der Auferstehung vom Tode verbunden. Weiter zieht Ison an Herkules und der Nördlichen Krone vorbei. Es ist dem antiken Mythos nach jene Krone von Helios Tochter Ariadne, die der Weingott Dionysos an den Himmel schleuderte, als er Ariadne verlassen (oder nach einer Variante des Mythos sogar tot) am Strand von Naxos fand, sich sofort in sie verliebte (bzw. sie wiederbelebte) und zur Frau nahm. Nach einer Variante des Ariadne-Mythos soll ihr Kranz oder Diadem zuvor dem Königssohn Theseus den Weg aus dem Labyrinth des Minotaurs gewiesen haben und nicht der sprichwörtliche Ariadne-Faden. Ison berührt so einerseits wieder das Thema »Besiegen der tierischen Natur« (des Minotaurus), Wiederbelebung und Aufstieg (in den Himmel) und andererseits mit dem Sternbild Herkules dessen zwölf Arbeiten oder Kämpfe des Tierkreises: Herkules erfüllt durch Kraft und Intelligenz die auferlegten Aufgaben und bringt dabei etliche Untiere zur Strecke, die ebenfalls am Himmel verewigt sind wie Löwe, Krebs, Wasserschlange und Drache.Sein Mythos ist vom Kult des phönizischen Melkart beeinflusst. Dieser überwindet die feindseligen Aspekte der zwölf Tierkreiszeichen und bringt die wohltuende, Fruchtbarkeit bringende Wirkung der Sonne zurück. Auch hier geht es also um das Überwinden des Niederen, um die eigene Vervollkommnung, indem man mit den Untieren im Außen das Tierische in sich bekämpft – und dadurch schließlich Erneuerung und Wiedergeburt erlangt.

Weiter führt Isons Himmelsreise zum Sternbild Drache. Im antiken Herkules-Mythos ist es der Drache Ladon, der die Goldenen Äpfel der Hesperiden bewacht, deren Genuss Unsterblichkeit und ewige Jugend schenken soll. Wieder berührt Ison das Thema, ein Untier zu besiegen, um wiedergeboren – hier im Sinne der Verjüngung – zu werden. Im Sternbild Drache liegt auch der Nordpol der Ekliptik, also die an den Nordhimmel verlängerte Erdachse, die Ison jedoch nicht direkt berührt. Dafür strebt Ison dem Kleinen Bären oder Kleinen Wagen entgegen und damit dem Polarstern und dem Nordpol des Himmels zu.

Ab dem 23. Dezember geht Komet Ison die ganze Nacht nicht mehr unter. Er ist so weit in den Norden gezogen, dass er zirkumpolar ist: Er kreist im Lauf der Nacht um den Polarstern – höher kann man nicht am Himmel aufsteigen. Danach wird Ison immer dunkler, zieht in Richtung der Sternbilder Giraffe und Fuhrmann und entschwindet dem Blick.

Fanal zur Ein- und Umkehr

So wäre Isons Weg am Himmel für frühere Sternendeuter sicher voll von bedeutsamen Zeichen, die für Geburt und Wiedergeburt, einen spirituellen Einweihungsweg und die persönliche, spirituelle Vervollkommnung des Menschen stehen. Er kann auch für uns heute zur Anregung werden, sich zumindest in dieser Zeit intensiver der eigenen Entwicklung und Transformation zu widmen. Denn auch aus astrologischer Sicht hat Ison Gewicht:

Der Astrologe Vinzent Liebig (www.vinzent-liebig-blog.de) hat ein Horoskop auf die Entdeckung von Ison erstellt und gedeutet: »Bei der Entdeckung des Ison stand die Sonne in der Jungfrau. Die Jungfrau wird vom Merkur beherrscht und symbolisiert die Bewusstwerdung. Das andere Merkurzeichen, Zwillinge, symbolisiert den Weg. Es geht also um einen Weg der Bewusstwerdung.

Steckbrief des Kometen ISON
Entdeckung: 21.09.2012
Größte Erdnähe: 27.12.2013, 0.43 AE
Neigung der Bahn zur Erdbahn: 62 Grad
Mit bloßem Auge sichtbar:
ca. 10.11.2013 – 10.01.2014
Max. Helligkeit:
-6.0 mag
Max. Schweiflänge: 45°

Merkur steht im Zeichen der Waage. Die Waage symbolisiert die Begegnung und Merkur steht in Opposition zum Uranus. Merkur begegnet also dem Uranus, der dem antiken Gott des Sternenhimmels namens Uranos entspricht. Das stimmt genau mit dem überein, was Ison aus irdischer Sicht macht. Denn er begegnet auf seinem Weg ja einer ganzen Reihe von Sternbildern«, so der Astrologe. »Möglicherweise wird Ison einen nachhaltigen Impuls, eine Art Domino-Effekt im Bewusstsein, eine Zäsur in unseren Anschauungen auslösen. In seinem Horoskop ist durch ein Saturn-Uranus-Quincunx eine extreme Spannung zwischen neuen schöpferischen Ideen und alten trennenden Konzepten angezeigt. Aber mit Venus im Löwen wird auch ein harmonisches gemeinsames Erleben symbolisiert. Während wir dieses Himmelsschauspiel betrachten, wird uns bewusst werden, dass viele andere Menschen auf unserem Planeten dies mit uns gemeinsam tun. Dies kann uns helfen, unsere trennenden Konzepte loszulassen! Und mit Mond im Schützen geht es dabei auch um eine Erweiterung unseres Seelenlebens durch Freude.«

»Die gemeinsame meditative Beobachtung des Weges von Ison vor den Sternbildern kann zu einer neuen zwischenmenschlichen Verbundenheit führen. Und dank einem 160°-Aspekt zwischen Chiron und Venus in Isons Horoskop kann uns dabei in einer meditativen Verfassung auch der heilende Aspekt der Liebe bewusst werden«, so Liebig. »Letztlich geht es darum, etwas sehr Wichtiges zu lernen: zu lieben, einfach nur um zu lieben. Die Liebe braucht kein Ziel außerhalb ihrer selbst.«

Das Ganze geschieht vor dem astrologischen Hintergrund einiger Konstellationen, die laut Liebig zeitlich noch sehr viel weiter tragen als Isons Reise dauert: »Wir sind aus astrologischer Sicht schon seit Jahren weltweit in einem Prozess der ‚Ent-Täuschung‘. Der Zusammenbruch von überholten Vorstellungen und Konzepten und die Bewusstwerdungsund Erkenntnisprozesse, die damit einhergehen, bestimmen das globale Zeitgeschehen«, resümiert der Astrologe. »Die Aufgabe liegt darin, unsere veralteten, begrenzten und begrenzenden Konzepte, auch unsere Vorstellungen über uns selbst, aufzugeben, denn auch das ‚Ego‘ ist nur ein Bündel von Konzepten. Und nach der kristallklaren und paradoxen Logik des Uranus, der nicht nur den Sternenhimmel, sondern auch die Freiheit des Menschen symbolisiert, haben wir in letzter Konsequenz alle Aufgaben, die uns aufgegeben wurden, aufzugeben. Dann erkennen wir uns als eine einzigartige individuelle Ausdrucksform des großen Ganzen, lassen uns von diesem großen Ganzen tragen – und erfüllen unsere wahren Aufgaben.«

Weitere Informationen zu ISON:

Buch-TIPP
Stefan Krause
Komet Ison
140 Seiten, € 8,90
ISBN: 978-3-7322-4843-8
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