Tantraübung

Ekstatische Beziehungen

Im Tantra stellen Shiva und Shakti den jeweils männlichen bzw. weiblichen Archetyp in der sexuellen Liebe (Eros) dar und dienen als Sinnbild einer trans-zendenten Beziehung. Die sexuelle Ekstase, die zwei Menschen miteinander erleben, wird im Wesentlichen mit derjenigen Ekstase gleichgesetzt, die das göttliche Paar erfährt. Deshalb wird die menschliche Sexualität im Tantra weit über den reinen Zeugungsakt hinaus erhoben und dient als Mittel zur Erlangung der Transzendenz.

TantraübungGenau wie die Tantriker könnt ihr, du und dein Partner, eure Beziehung als Vehikel für die Transzendenz benutzen, und zwar durch die Erschaffung eines euch beide umgebenden Energiefeldes aus universellen Qualitäten.

Dieses Feld nennt man das gemeinsame Pranafeld. Und dieses Feld wird stark genug sein, euch beide auch bei physischer Distanz in einem gemeinsamen Zustand der Transzendenz zu halten. Das heißt, dass ihr auch dann ekstatische Liebe, Intimität und Freude miteinander teilen könnt, wenn große Entfernungen zwischen euch liegen oder ihr über einen längeren Zeitraum hinweg voneinander getrennt seid.

Das gemeinsame Pranafeld

Bevor ihr jedoch darangeht, ein gemeinsames Pranafeld zu erschaffen, musst du wissen, dass du ein interdimensionales Wesen bist und ein feinstoffliches Feld hast, das den physischen Körper durchdringt. Dein feinstoffliches Feld setzt sich aus Prana zusammen, das eine Art von Kraft spendender, feinstofflicher Energie ist, die jede Erfahrung lebendig werden lässt, einschließlich Vergnügen, Liebe, Intimität und Freude.

Drei Schritte sind nötig

Um das gemeinsame Pranafeld zu erschaffen, braucht es drei Schritte, die von dir und deinem Partner zusammen unternommen werden müssen. Als Erstes müsst ihr das Mudra für orgasmische Glückseligkeit durchführen.

Ein Mudra ist eine mit den Händen, Fingern oder auch in Kombination mit Zunge und Füßen ausgeführte, symbolische Geste. Das Mudra für orgasmische Glückseligkeit dient dazu, dich in Kontakt mit dem Universellen Bewusstsein zu bringen, was zum Aufbau eines gemeinsamen Pranafeldes unerlässlich ist.

Im zweiten Schritt werdet ihr eure Absicht benutzen, um euer Energiefeld mit Prana zu füllen. Eure Absicht wird euren Verstand so programmieren, wie die Software einen Computer. Schließlich werdet ihr das Prana, mit dem euer Energiefeld dann angefüllt ist, miteinander teilen, indem ihr euch gegenseitig für fünf Minuten anschaut.

Während das Prana durch eure Augen strahlt, wird sich ein Feld aus Prana bilden, das eure innige, liebevolle und freudige Verbindung, die ihr teilt, aufrechterhalten wird.

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Zum praktischen Teil

Setzt euch zu Beginn der Übung in einem Abstand von zwei Metern gegenüber. Stellt sicher, dass ihr euch mit geradem Rücken hinsetzt. Dann berührt mit der Zungenspitze den vorderen Gaumen und führt die Zungenspitze geradewegs nach hinten, bis sie schließlich an dem Punkt angekommen ist, wo der Gaumen weich wird und sich nach oben wölbt. Sobald die Zungenspitze in dieser Position ist, legt die Fußsohlen so aneinander, dass sie sich berühren. Haltet dann die Hände vor den Solarplexus und bringt die Fingerkuppen beider Daumen so zusammen, dass sie sich berühren. Dann legt die obersten Glieder beider Zeigefinger so aneinander, dass sich die äußeren Nagelseiten von den Fingerspitzen bis zum obersten Gelenk berühren. Als Nächstes führt die Mittelglieder der Mittelfinger so zusammen, dass sich die Außenseiten vom ersten bis zum zweiten Gelenk berühren. Ringfinger und kleiner Finger sollten nach innen zur Handfläche hin eingerollt sein. Sobald Zunge, Finger und Füße in Position sind, schließt die Augen.

Benutzt nach fünf Minuten eure Absicht, um im Geist zu bekräftigen: »Es ist meine Absicht, mein Energiefeld mit Prana zu füllen.« Macht danach nichts. Haltet einfach das Mudra, während sich euer Energiefeld mit Prana füllt. Nach zehn Minuten sagt: »Es ist meine Absicht, zusammen mit meinem Partner das gemeinsame Pranafeld zu erschaffen.« Öffne direkt danach deine Augen und schaue deinen Partner weitere fünf Minuten lang an. Löse das Mudra nach fünf Minuten und umarme deinen Partner.

Wenn ihr diese Übung eine Woche lang jeden Tag macht, werdet ihr ein Gefühl von Leichtigkeit und Freude bemerken, und es wird sich das Gefühl einstellen, dass ihr mit eurem Partner etwas Außergewöhnliches teilt. Diese Veränderungen sind Anzeichen dafür, dass ihr ein Mehr an ekstatischer Liebe und Intimität erlebt, welche ihr weiterhin über das gemeinsame Pranafeld miteinander werdet teilen können.

Keith Sherwood
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Keith Sherwood ist Therapeut, Heiler, international bekannter Autor und Coach für Energiearbeit. Seine Vorträge und Seminare über Liebe, Karma und Chakren finden regelmäßig auch im deutschsprachigen Raum statt.