Routine macht alt und krank

Viele Menschen machen sich Gedanken darüber, wie sie zu mehr Lebensfreude und Lebensqualität finden – und wie sie länger jung bleiben können. Was viele jedoch nicht wissen ist, dass es möglich ist, jung zu bleiben! Allerdings ist dieser Jungbrunnen weder durch kosmetische Produkte, noch mithilfe von Kleidern, einem tollen Auto, einer dicken Geldbörse oder dem neusten iPhone zu finden. Dass die menschlichen Zellen altern ist nicht der Lauf der Natur, sondern das Resultat einer ganz bestimmten Lebensführung.

kolu-würtenberger-24-25.inddGanzheitlich gesunde Menschen altern nicht, sie reifen. Dass Altern ein natürlicher Prozess sein soll, ist in Wahrheit bloß ein installiertes Bewusstseinsprogramm, welches wir von unseren Vorfahren und den medizinischen Wissenschaften ungeprüft übernommen haben. Mittlerweile ist aber bekannt, dass über 98 Prozent der menschlichen Zellen, Moleküle, Gewebe und auch Organe bis aufs letzte Atom innerhalb eines einzigen Jahres ersetzt werden. Womit unser Körper die Zellen ersetzt, ist abhängig von der Information, welche die vorangegangene Zelle der nächsten weitergibt. Alt-Werden ist also eine Übertragung alter Information auf neue Zellen.

Ist die Information veraltet oder falsch programmiert, so trägt sie nicht zu unserem Wohlgefühl bei. Es hängt letztlich mit unseren Gedanken, der internen Information, und vor allem damit zusammen, was wir aufgrund unserer Überzeugungen fühlen. Dabei sind unsere Glaubensmuster in Bezug auf das Älter-Werden und Alt-Sein natürlich wesentlich.

Die meisten Menschen fürchten sich vor dem Älter-Werden. Aber warum eigentlich? Weil sie glauben, dass es normal ist, dass man im Alter gebrechlicher und unfähiger wird. Die meisten Menschen haben Alt-Sein und Krank-Sein so eng miteinander verknüpft – was durch die Erfahrung der meisten Alten und die scheinbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse untermauert wird –, dass sie glauben, es sei Fakt, dass man im Alter das eine oder andere Wehwehchen bekommt.

Doch das ist in meinen Augen ein fataler – und zugleich beabsichtigter – Irrtum. Ich will jetzt nicht wie ein Verschwörungstheoretiker klingen, aber es gibt sehr wohl einige sehr einflussreiche Menschen auf unserem Planeten, denen es missfällt, dass es so viele Menschen gibt. Dass wir früh sterben, ist für sie kein Problem, sondern die Lösung ihres Problems: Angst vor Überbevölkerung. Schon gesunde Menschen sind ihnen ein Dorn im Auge. Gesunde, glückliche und langlebige Menschen sind einfach nicht gut fürs Geschäft. Eine lange Lebensspanne würde auch dazu führen, dass wir das größere Bild hinter unserem Alltag erkennen. Das wäre fatal für all jene, die sich als Herrscher dieser Welt fühlen und die Massen kontrollieren wollen.

Wir leben in einer Welt, in der sich Realität immer individuell nach den jeweiligen Überzeugungen des Einzelnen richtet. Wir leben wohl in derselben Welt, aber noch lange nicht in derselben Realität. Um seine Realität zu verändern, ist es außerordentlich wichtig, was man glaubt und von welchem Standpunkt man die Welt betrachtet. Man darf seine Sichtweise natürlich gern beibehalten, aber das, wovon ich hier spreche, ist dort meist nicht zu finden. Das Leben beweist jedem, dass er mit seiner Sichtweise im Recht ist – dies sagt jedoch nichts über den Wahrheitsgehalt aus! Alles kann wahr sein, wenn man es nur hundertprozentig glaubt. Wie heißt es doch so treffend: Dir geschieht nach deinem Glauben.

Was Kinder anders machen

»Werdet wie die Kinder!« So steht es ebenfalls irgendwo geschrieben, oder? Aber was heißt das genau? Es bezeichnet genau das, was jüngste wissenschaftliche Forschungen belegen, nämlich: Wir sollten das Leben so angehen, wie es die Kinder tun. Aber was machen Kinder anders?

  1. Kinder leben nicht ständig in Angst.
  2. Kinder sind neugierig auf Neues, nicht auf Gutes; Kinder sind Forscher.
  3. Kinder bewerten nicht.
  4. Kinder handeln immer nach Gefühl.
  5. Kinder glauben nichts, ohne es selbst geprüft zu haben.
  6. Kinder kümmern sich nicht darum, was andere denken könnten.
  7. Kinder gehen immer vom Guten aus.
  8. Kinder sind immer authentisch.
  9. Kinder fürchten sich nicht vor Gott.
  10. Kinder halten nicht an ihren Überzeugungen fest; sie sind offen.

Dadurch, dass Kinder anders sind, entdecken sie in jedem Augenblick Neues. Und genau das ist der Schlüssel! Man hat nämlich festgestellt, dass die Zellen eines Menschen, der immer wieder Neues entdeckt und neue Gefühle erlebt, nicht altern. Am schnellsten altern jene Menschen, welche in Routinen verfallen. Die allseits geliebten Strukturen dienen nur den Eltern, aber nicht den Älteren im Sinne von Weisen. Es macht das Leben der Eltern, der Freunde, der Lehrer und der Behörden einfacher. Aber für Kinder ist es unangemessen.

Routine, Traditionen und Rituale sind keine ehrbaren Angelegenheiten, sondern nur Mittel zum Zweck. Alle Wiederholungen wirken sich hypnotisierend aus. Routinen und die Wiederholung alter Verhaltensweisen setzen das Gehirn außer Kraft. Irgendwann funktioniert man dann einfach nur noch, erlebt immer die gleichen Gefühle. Die Lebensfreude und die Lebensqualität weicht der Angst vor dem Versagen. Dies führt unweigerlich in einen Teufelskreis, durch den man nur noch unglücklicher und kränker wird.

Es ist keine naturgegebene Eigenart von Kindern, dass sie ihr Leben der Jagd nach Geld, Ruhm und Ehre widmen. Kinder spielen! Kinder entdecken! Kinder lieben! Würden wir ihnen nicht solche falschen Werte vorleben, dann würde kein Kind danach fragen. So lange die Kinder wild drauflos leben, so lange werden sie auch nicht altern, sondern reifen.

Was sehen wir auf der Straße öfter: reife Menschen oder alte und gebrechliche? Aha! Die ganze Natur macht es uns vor. Im Herbst fallen die Blätter – nicht aus Altersgründen, sondern weil sie »reif« sind – und schon im nächsten Frühjahr sprießt es wieder. Uns fallen die Haare aus, viel zu früh, und kein Frühling bewahrt uns vor der Enttäuschung. Wir sprießen nicht mehr vor Lebendigkeit, wir verwelken – und dies viel zu schnell!

Unseren Zellen ist es zu langweilig. Wir füttern sie immer mit den gleichen und meist noch destruktiven Informationen der Angst und Sorge. Wir wollen nicht mehr gesund, sondern einfach nicht krank sein. Wir wollen nicht glücklich, sondern einfach zufrieden sein. Wir wollen keine Abenteuer, sondern Sicherheit.

Routine gaukelt diese Sicherheit vor. Doch genau diese vermeintliche Sicherheit, von der sich so viele Entspannung erhoffen, ist der Tod der Gefühle. Damit stecken sie schon so tief in diesem destruktiven Kreislauf, dass sie sich einreden, es sei jetzt nicht mehr möglich oder mache keinen Sinn mehr, etwas zu ändern. Und dann sterben sie so langsam vor sich hin und glauben, dass dies das Leben wäre. Aber das Leben ist ganz anders! Leben ist das, was ein Kind oder ein kindlicher Erwachsener erfährt. Leben ist der Inbegriff von Lebendigkeit und Abenteuer und, ja, auch von Unsicherheit. Besser, man begegnet den Ängsten, statt sie ständig zu vermeiden!

Lebe, liebe, lache und weine immer aus vollem Herzen und jenseits aller Routine und du wirst staunen: Es gibt in der Tat einen »Jungbrunnen«, und es ist kein Mythos, wenn in gewissen Schriften von Menschen gesprochen wird die 600, 700 oder 800 Jahre alt wurden. Das ist meiner Meinung nach keine Fantasie, und selbst die modernsten Forschungsergebnisse bezüglich der Alterung von Zellen zeigen in diese Richtung. Theoretisch könnten wir ewig leben. Es ist für mich nicht die Frage ob, sondern wie.