Burning Man – der brennende Mensch

Eines der abgefahrensten Festivals weltweit ist »Burning Man« im US-Bundesstaat Nevada. Mitten in der Black Rock Wüste treffen sich jedes Jahr Ende August rund 70.000 Leute, um acht Tage lang Musik, Kunst und die transformativen Kräfte des Lebens zu feiern. Am sechsten Tag wird eine meist meterhohe menschliche Figur, die in den Wochen zuvor mit viel Kunstfertigkeit und Kreativität gefertigt wurde, dem Feuer übergeben: »Burning Man«.

Die Salztonebene der Black Rock Desert entstand aus dem eiszeitlichen Lake Lahontan und liegt ungefähr 150 Kilometer nordöstlich von Reno. Hier beginnen jedes Jahr schon Monate vor dem Festivalbeginn die Vorbereitungen für eine der schrägsten spontanen Kunstausstellungen der Welt – inklusive Party und Live-Musik.

Ein großes Team von größtenteils ehrenamtlichen Mitarbeitern kümmert sich um die Organisation und sorgt dafür, dass das Ökosystem Wüste in keiner Weise beschädigt wird. Und in 3 Tagen, am 30. August, ist es wieder soweit: Das Festival, das ursprünglich in den 1980ern als Sommer-
sonnwendfeier begann, geht in eine neue Runde.

Das Burning Man Festival ist nicht nur eine große Kunstausstellung, sondern auch ein Ort des Austauschs, der Freude und der Selbstdarstellung – eine riesige Wüstenparty eben. Etliche Besucher haben hier schon verrückte Erfahrungen gemacht und von der transformativen Kraft des Ortes berichtet.

In den letzten Jahren dürfen jetzt nur noch Fußgänger, Fahrradfahrer und Art Cars, die als »Mutant Vehicles« bezeichnet werden, auf dem Burning-Man-Gelände herumkurven. Die phantasievollen und skurrilen Fortbewegungsmittel sind echte Highlights des Festival.

Begründer der Veranstaltung ist Larry Harvey (Jahrgang 1948). Er eröffnete das Festival erstmals 1986 mit nur 20 Teilnehmern am Baker Beach in San Francisco. Es wurde dann jährlich mit steigender Teilnehmerzahl abgehalten, bis 1990 das Verbrennen der Statue am Strand verboten wurde. Das Festival wurde danach in die Wüste verlegt. Hier gibt es unendlich viel Platz und Raum für eine Woche des sorglosen, inspirierten Feierns.

Seit Jahren übersteigt die Nachfrage für das Festival das Angebot an Tickets. Über 70.000 Menschen kommen an diesen Ort, der jedes Jahr Ende August zu einer temporären Kleinstadt wird. Am 6. September werden dann wieder alle Einrichtungen und Kulissen komplett abgebaut und die Wüste wird sich selbst überlassen. Traditionell endet das Wüstenspektakel immer am ersten Montag im September, dem US-amerikanischen Labor Day.

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