Der Tushita Verlag aus Duisburg ist der breiten Öffentlichkeit vor allem durch seine anspruchsvollen Kunstkalender bekannt – von Picasso, Matisse und Miró über Kandinsky, Paul Klee und Chagall bis hin zu Lichtenstein, Modigliani und Hopper bieten sie eine große Auswahl für jeden Geschmack. Jenseits des Mainstreams produziert der Verlag aber auch eine Vielzahl von Kalendern mit spirituellem Anspruch in der „Mindful Edition“, bei der der Name Programm ist: Achtsamkeit steht im Vordergrund, sowohl was die Auswahl der Motive als auch die Produktion angeht.
„Kultur findet nicht so sehr in Museen und Opernhäusern statt“, meint Firmengründer Michael Hellbach. „Sie ist vielmehr Ausdruck der zwischenmenschlichen Achtsamkeit und dem Respekt vor unserer eigenen Schöpfung, für die wir mitverantwortlich sind.“ Getreu diesem Motto prägt der Verleger, der acht Jahre seines Lebens in Indien und im tibetischen Kulturkreis verbracht hat, Buddhismus studiert und sich in zahlreichen kulturellen Aktivitäten engagiert hat, das Programm von „Tushita“.
Eine ganz besondere Stellung nimmt die „Mindful Edition“ ein: Unter diesem Label produziert der Verlag anspruchsvolle, sechssprachige Kalender, auf denen unter anderem die Feiertage der großen Weltreligionen verzeichnet sind. Die 13 vierfarbig gedruckten Motive eines jeden Kalenders stehen dabei unter einem bestimmten Motto wie „Children“, „Devotion“, „Meditation“, „Sacred Art“ oder „Zen“. Wir möchten hier vier dieser Kalender vorstellen, die uns besonders aufgefallen sind und zum Ausdruck bringen, was der große tibetische Gelehrte Lama Yeshe im Sinn hatte, als er dem Verlag vor Jahren den Namen „Tushita“ gab, was abgewandelt „achtsam & mit Liebe gemacht“ bedeutet. Und natürlich haben alle diese Kalender mit Tibet und dem tibetischen Buddhismus zu tun.
Der erste Kalender – wie könnte es anders sein – ist eine Hommage an den Dalai Lama. Das gleichnamige Werk zeigt Seine Heiligkeit in eindrucksvollen Bildern, bei der Begegnung mit einer Mutter und ihrem Kind, segnend, lachend, beim Vollziehen verschiedener traditioneller Rituale sowie vor dem Hintergrund seiner Heimat, des Himalaya. Alle Motive sind sorgsam gewählt und drücken das Wesen und Wirken des 14. Dalai Lama hervorragend aus, unterstützt und unterstrichen von Zitaten Seiner Heiligkeit, die auf jedem Kalenderblatt in Deutsch und Englisch abgedruckt sind.
Ebenfalls mit zweisprachigen Aussprüchen versehen sind die Kalenderblätter von „Buddhas Footprints“ (Buddhas Fußspuren), in dem aus der Lehre Buddhas zitiert wird. Besonders eindrucksvoll in diesem Werk sind allerdings die stimmungsvollen Motive, welche die Lehren bildhaft greifbar machen. Auch ohne Worte versteht man die Geste des betenden Mönches, ergreift einen die stille Ehrfurcht des Pilgers, der die uralten Gebetsmühlen dreht und gelangt man durch das reine Betrachten der brennenden Kerzen vor den Buddha-Statuen wie von selbst in eine meditative Stimmung.
Genauso verhält es sich mit den beiden anderen Kalendern, „Wisdom of Tibet“ (die Weisheit Tibets) und „Tibet – Magic Moments“ (Magische Momente). Auch hier sprechen die Bilder Bände und gehen sogar über das hinaus, was in Worten gesagt werden kann. Es sind die in den Fotografien eingefangenen Stimmungen, die zu uns sprechen und uns zum Beispiel an der Freude einer jungen Frau oder am Staunen eines Kindes teilhaben lassen. Es ist der Achtsamkeit der Fotografen zu verdanken, einzigartige Augenblicke eingefangen zu haben und mit dem Betrachter zu teilen – eine Kunst, die auf den ersten Blick ganz selbstverständlich und einfach wirkt, auf den zweiten Blick jedoch viel mehr ist. Achtsamkeit selbst ist eine Kunst und auch wenn sie nur zwischen den Zeilen geschrieben steht oder sich im Erfassen eines einzigartigen Momentes in einem Bild manifestiert, so ist sie doch das, was das Besondere ausmacht und zum Ausdruck bringt.
Der Schweizer Vertrieb von „Tushita“ bezeichnet diese Kalender daher auch gern als „emotionale Produkte“ und kommt damit der Wahrheit wohl recht nahe. Denn auch in anderer Hinsicht vertritt der Verlag eine klare Linie in Sachen Achtsamkeit. So wurde etwa aus Rücksicht auf die extrem Umwelt belastenden Produktionsbedingungen und aus stillem Protest gegen die menschenverachtende Situation in Tibet noch nie in China gedruckt. Und ein Teil des Erlöses wird zur Unterstützung und Förderung verschiedener sozial-kulturelle Projekte eingesetzt: In Deutschland für den „Pauenhof e.V.“, einen gemeinnützigen Verein, der unter anderem die weniger bekannte Schule des tibetischen Sakya Ordens unterstützt, und in Nepal für die „Nepal Prisoners Association“. Gelebte Achtsamkeit, die Beachtung verdient!
Weitere Informationen:
www.tushita.com
www.pauenhof.de