Fruchtbares Schaffen mit Feng-Shui

Feng Shui, wörtlich am treffendsten übersetzt mit „Wind und Wasser“, ist eine Jahrtausende alte chinesische Wissenschaft, die sich ganz allgemein mit dem ausgeglichenen Fluss von Energien befasst. Ihr zufolge ist das gesamte Universum energetisch beeinflusst – demnach auch die Erde und alles, was auf ihr lebt. Die fernöstliche Lehre versucht, die den Menschen umgebenden Energien so zu erhöhen, dass dadurch dessen eigene Kräfte gestärkt werden. Dabei ist alles irdische, auch jeder Mensch, den fünf Elementen (Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser) und den ihnen entsprechenden Farben zugeordnet. Diese Elemente stehen in einem Ernährungszyklus. Das Element, das jeweils vor einem anderen steht, ist prinzipiell förderlich, wobei das nachstehende durch das Element zuvor geschwächt wird (Kontrollzyklus). Als dritten Zyklus gibt es den der Zerstörung. In diesem Kreis schwächt ein Element das jeweils übernächste außerordentlich.

Anerkennung, Wohlstand und Erfolg – das sind grundlegende Ziele, die wir auf irgendeine Weise alle erreichen wollen. Ganz besonders im Beruf treten diese Kategorien in den Vordergrund und bedienen unser alltägliches Streben. Mit Hilfe von Feng Shui kann sich der gewünschte Erfolg leichter einstellen.

„Jeder Mensch steht unter dem Einfluss von Energien, seien sie nun positiv oder negativ. Das ist eine Voraussetzung, die jeder zunächst einmal annehmen muss. Das ist ganz wichtig“, sagt Helga Schaub, diplomierte Feng-Shui-Beraterin.

Dass Büroräume nach Feng-Shui-Prinzipien eingerichtet werden, ist auch hierzulande seit langem nicht mehr ungewöhnlich. Doch so weit wie beispielsweise in Taiwan oder Hong-Kong, wo Unternehmen aus unterschiedlichsten Bereichen eigens eingestellte Feng-Shui-Berater beschäftigen, ist man in Deutschland noch nicht. In den fernöstlichen, hoch technisierten Zentren der Moderne wird jedoch altes Wissen nicht im Vorhinein ausgeklammert,sondern vielmehr in die Geschäftswelt integriert und so für den Gesamterfolg nutzbar gemacht. Bei der Einrichtung von Büroräumen, Konferenzräumen, Entrees und der Gestaltung von Werbung wird nicht zufällig so viel Wert auf den Menschen gelegt. Befindet er sichin einem energetisch positiven Umfeld, kann er besser zur Entwicklung und zum Fortschritt des Ganzen beitragen.
„Es geht darum, dass die Menschen sich wohl fühlen, dass sie in ihrer Umgebung sicher auftreten können. Dies wiederum ist natürlich auch bedingt durch die individuelle Gestaltung der direkten Umwelt am Arbeitsplatz. Dabei muss das nicht heißen, dass ein Büroraum komplett neu eingerichtet werden muss, wie viele denken. Es sind einige wenige Dinge zu beachten, um ein positives Ener-giefeld für eine bestimmte Person zu erzeugen. Hierzu muss das persönliche Feng-Shui-Element und das günstige Komplementärelement berücksichtigt werden“, so Schaub.

Anhand einer Liste kann jedem entsprechend seinem Geburtsdatums ein Element zugeordnet werden (eine persönliche Kua-Zahl entspricht dabei der Kua-Zahl eines der fünf Elemente).

Beruflicher und geschäftlicher Erfolg sind aber bei Weitem nicht nur durch die geglückte Einrichtung des Arbeitsplatzes bedingt. Mindestens ebenso wichtig ist in unseren Tagen auch eine gewitzte und gelungene Außendarstellung, um einen erfolgreichen Auftritt in der Öffentlichkeit zu realisieren. „Werbung“ lautet in diesem Zusammenhang das Schlagwort. Visitenkarte, Briefpapier, Internetauftritt, Zeitungsannonce, Reklame – dies alles sind Werbemittel, die nach energetischen Gesichtspunkten vorteilhaft gestaltet werden müssen, sollen sie Erfolg bringen. Grafische Grundsätzlichkeiten sind dabei ebenso in Erwägung zu ziehen wie farbliche Kombinationen, wobei diese sich aus der Verbindung des persönlichen Profils mit der jeweiligen Branche, in der eine Person tätig ist, ergeben.

Maße spielen eine ebenso wichtige Rolle, wenngleich man bei der Gestaltung eines Briefbogens in Bezug auf das Papierformat keinen Spielraum hat. Darüber hinaus sind der Fantasie jedoch keine Grenzen gesetzt. Zu beachten ist hierzu unbedingt die Dreistufigkeit des Blickes, mit dem ein Mensch ein neues Dokument betrachtet, für das er begeistert werden soll. Der Blick geht dabei immer von rechts oben herunter zum oberen zentralen Teil des Blattes und sogleich zur unteren Sektion.
Diese drei Bereiche müssen also stets besonders ansprechend gestaltet werden. Besonders das untere Segment eines Briefbogens muss frei bleiben, da dieser beim DIN-A4-Papierformat laut Feng-Shui-Prinzipien energetisch denkbar ungünstig ist. Ähnliches gilt auch für den Entwurf einer Visitenkarte und ganz besonders für Werbeauftritte in der breiten Öffentlichkeit (Zeitungsanzeigen, Reklametafeln usw.).

Der Entwurf eines ansprechenden Logos ist elementar in unserer auf visuelle Reize ausgerichteten Welt. Sieht man ein hübsch aufgemachtes, übersichtliches Logo, prägt es sich dem Einzelnen ein und der Wiedererkennungswert des Logos und damit auch der Firma ist ungleich höher als bei einem diffusen und unansehnlichen Schriftzug. Von großer Bedeutung ist auch hier die passende Verwendung der verschiedenen kategorialen Elemente. Dem Beispiel des St. Vincenz-Krankenhauses kann eine gelungene Verbindung von Tätigkeitsfeld (Krankenhaus – blaues eckiges Gebäude), Ortsspezifik (Limburger Dom im Hintergrund) sowie Dynamik und Heilung (grüner Schwung, der zusätzlich den Hügel darstellt, auf dem das Krankenhaus steht) attestiert werden.

Wie sieht es denn heute eigentlich in der alltäglichen Praxis aus? Gibt es einen akuten Bedarf an Feng-Shui für den beruflichen Erfolg? „Absolut“, meint Helga Schaub. Die Feng-Shui-Beraterin hat sehr viel Praxiserfahrung und geht mit offenen Augen durch die Welt. Im Zuge dessen muss sie immer wieder feststellen, dass es sehr viel missglückte Werbung gibt, die nicht nur ungenügend viel Aufmerksamkeit auf sich zieht.SchlechteWerbung schadet einem Betrieb mitunter massiv. Es wäre aber übertrieben zu behaupten, ohne Feng-Shui gäbe es keine geglückten Werbeauftritte. Genügend Beispiele beweisen das Gegenteil. Wenn Firmen mit professionellen Werbeagenturen eine „Corporate Identity“ [ein gestalterisch einheitliches Gesamtkonzept; Anm. d. Verf.] entwickeln, dann ist das in der Regel gelungen. Doch auf kleineren Ebenen, bei Klein- und Kleinstunternehmen sowieso im privaten Bereich, sind oft grausige Dinge zu beobachten“, weiß Frau Schaub.
So empfiehlt Helga Schaub unter anderem auch, Feng-Shui-Prinzipien bei einem Bewerbungschreiben einzusetzen, da so ein Schreiben, gekonnt verfasst, sehr viel über die eigene Persönlichkeit aussagt. Die passende Aufmachung und dazu der entsprechend gute Aufhänger in der Betreffzeile können äußerst hilfreich sein, das Interesse des Lesenden ernsthaft zu wecken.

So sind die uralten Richtlinien des Feng- Shui nicht das alleinige Maß, können aber doch sehr hilfreich sein, eine gute Präsentation seiner selbst zu verwirklichen. Frau Schaub sagt: „Letztendlich ist es am wichtigsten, dass jede Person sich in ihrer Haut und ihrer Umwelt wohl und zu Hause fühlt. Dies ist durch positive Energien zu erreichen. Jeder ist aber weiterhin seines eignen Glückes Schmied“, und Feng Shui kann beim Schmieden durchaus helfen.

Helga Schaub ist u.a. am internationalen Feng-Shui-Institut Wiesbaden diplomierte Feng-Shui-Beraterin. Sie befasst sich mit der Optimierung der Energien im Körper und in Gebäuden und lehrt Schutztechniken gegen feinstoffliche Beeinflussung und Strahlung jeglicher Art. Ihr Buch „Feng Shui für den beruflichen Erfolg – Gestaltung von Geschäftspapieren, Visitenkarten und Co.“ erschien vor kurzem im Schirner Verlag, Darmstadt.

BUCH-TIPP
Schaub, Helga
Feng Shui für den beruflichen Erfolg
176 Seiten, € 19,95
ISBN: 978-3-89767-256-7
Schirner