Irland

Irland gehört zu den magischsten Ländern der Erde – alte heilige Kraftplätze, mysteriöse Ruinen und Bauwerke, eine faszinierende Landschaft und sogar magische Begegnungen mit Naturgeistern sind hier möglich, denn die unsichtbaren Wesen werden mitunter zum „Co-Reiseführer“: „Wir werden euch mitnehmen auf eine magische, eine mystische Tour… Gebt euch der Erfahrung hin, und ihr werdet euch amüsieren und transformiert werden. Diese Reise ist eine Reise der Heilung!“ So verspricht das Elementarwesen, das mit der hellsichtigen Tanis Helliwell eine ganz außergewöhnliche Entdeckungsreise anbietet – eine äußere Reise und eine innere Reise voller Magie.

Schon seit frühester Kindheit kann Tanis Helliwell die feinstofflichen Welten wahrnehmen. Für sie war es immer etwas ganz Normales, Elementarwesen, Engel und Verstorbene „sehen“ zu können, bis sie die Erfahrung machte, dass dies nicht für jeden so ist. Also hat sie ihre Gabe eine ganze Zeit lang für sich behalten. Doch letztlich führte kein Weg an einer gründlichen Entfaltung ihrer Fähigkeiten vorbei.

Mit „Elfensommer“ (Neue Erde, 1999) ist Tanis Helliwell international bekannt geworden. Darin berichtet sie, wie sie auf einer einsamen Irlandreise, die sie eigentlich zum Zweck ihrer „Erleuchtung“ unternimmt, einem so genannten Leprechaun und seiner Familie begegnet. Leprechauns (gesprochen: Leprekóns) sind irlandspezifische, menschenähnliche (aber nur halb so große) Naturgeister, auch „Elementarwesen“, in etwas altmodischer Kleidung, die im Einklang mit der Natur leben und arbeiten. Oftmals sind sie in Märchen als Handwerker, etwa als Schuster, tätig. Die Naturgeister sorgen jedoch, laut Helliwell, in erster Linie für das Wachstum in der Natur und hauchen Freude, Schönheit und Kreativität in alles Lebendige der Erde. Sogar unser Körper wird von einem Elementarwesen in Stand gehalten.

Naturgeister suchen Kontakt zu Menschen
Immer mehr Naturgeister, erzählt der Leprechaun Tanis während ihres Aufenthaltes in einem kleinen Cottage an der Küste, suchen in den letzten Jahrzehnten den Kontakt zu Menschen. Da diese nämlich immer weniger an sie glauben und zudem noch vielerorts die Natur zerstören, verschwinden die Elementarwesen langsam aus dieser Dimension. Es ist somit gleich aus zwei Gründen wichtig, dass der Mensch wieder lernt, die feinstofflichen Ebenen der Natur wahrzunehmen. Einmal, damit die Elementarwesen nicht aussterben und außerdem, damit die Erde wieder überall ein intakter Lebensraum für alle Arten von Lebewesen wird. „Würdet ihr die Bäche und Bäume töten, wenn ihr die Lebenskraft in ihnen sehen könntet und die Wesen, die in ihnen leben“, fragt der Leprechaun die Autorin in einem ihrer vielen Gespräche.

Doch glücklicherweise gibt es zunehmens Menschen wie Tanis Helliwell, die mehr mit der Natur im Einklang leben und ihre unsichtbaren Bewohner kennen lernen wollen, so dass sich langsam eine Brücke formt, die beide Welten verbindet. Die Autorin hat ihr Leben nach und nach den verborgenen Kräften gewidmet und sie zu handhaben gelernt. Seitdem ist es ihr Anliegen, anderen Menschen zu helfen, ebenfalls diese Fähigkeiten, die in allen von uns stecken, wieder zu entdecken. So hat sie das „International Institute for Transformation“ gegründet, das Programme anbietet, Menschen zu bewussten Schöpfern zu machen, die ihr volles Potential nutzen und mit den geistigen und natürlichen Gesetzen der Welt im Einklang leben wollen.

Die Natur achten und schützen
Elementarwesen sind für Tanis stets sichtbar gewesen. Doch von ihren Eigenschaften und Aufgaben hat sie erst durch den direkten Kontakt mit den Leprechauns in Irland erfahren. So unterscheiden sich Naturgeister um einiges vom Menschen. Sie sind wesentlich ätherischer, da sie in einer „leichteren“ Dimension leben. Außerdem können sie besser Manifestieren, was in ihrer Dimension auch einfacher ist, aber den Nachteil birgt, dass sie einen nur schwach entwickelten persönlichen Willen haben.

Menschen hingegen müssen mittels ihrer Willenskraft die Dichte überwinden, die ihrer Ebene eigen ist, um etwas bewirken und manifestieren zu können. Da Menschen ihren freien Willen jedoch allzu oft so rücksichtslos einsetzen, dass der Natur Schaden zugefügt wird, haben, laut Lloyd, wie Tanis ihren Leprechaun nennt, die Hüter der Evolution bestimmt, dass die Naturgeister ihren freien Willen entwickeln sollen. Dafür wurden eigens einzelne Elementarwesen ausgesucht, die mit den Menschen zusammen arbeiten wollten, um von ihnen zu lernen. Lloyd hat sich als einer der ersten gemeldet und seither eine Menge Wissen erworben.

So ist auch zu erklären, warum die Leprechauns gerne „essen“ und sich generell von der Menschenwelt angezogen fühlen: Sie wollen dichter und stärker werden und mehr manifestieren können. Haferbrei, Milch und Honig mögen sie besonders gerne und auch ein Glas Met oder Guinness wird keineswegs verschmäht. Dabei „essen“ sie lediglich die energetische Essenz der Speise, während es auf unserer Ebene so aussieht, als sei nichts angerührt worden.

Aber auch der Mensch, dessen Wille eigentlich stark ausgeprägt ist, kann hier und da ein wenig Nachhilfe gebrauchen. In „Elfensommer“ erläutert Lloyd: „Leider gibt es viele Menschen mit schwachem Geist. Sie übernehmen die Gedanken und Gefühle anderer. Sie lernen nicht, ihren eigenen Geist zu benutzen, weil es ihnen zu anstrengend ist. Es gibt viel mehr Menschen als Elementargeister, die ihr Potential nicht ausnutzen. Menschen sind zu passiv.“

Der Leprechaun legt uns Menschen daher wärmstens ans Herz, das Manifestieren als eine wunderbare Gabe anzuerkennen und den Glauben daran nicht zu verlieren. „Ihr könnt fast alles manifestieren, was ihr wollt“, erklärt Tanis, kleiner Lehrer. Jeder Gedanke hinterlasse bereits eine Spur im Äther. Je stärker der Gedanke, desto stärker die Aufzeichnung dort. „Würden die Menschen sich sauberes Wasser und gesunde Wälder vorstellen, könnten sie die Erde in kurzer Zeit heilen“, versichert er und lässt damit den Usus, düstere Zukunftsprognosen als Weckruf zu benutzen, in einem ganz anderen Licht erscheinen.

Schelmische Lehrmeister
Dies und noch viel mehr lernt Tanis in jenem „märchenhaften“ Sommer, während eine nächste Reise nach Irland, die die Autorin für eine Gruppe organisiert hat, sich dem äußeren Anschein nach weniger harmonisch entwickelt. Die „Pilgerreise“, bei der diverse Kraftorte besucht und das Gespür für Elementarwesen verfeinert werden soll, wird zu einer „Irrlandfahrt“, bei der Routen geändert, Events gecancelt und eigentliche Reisebegleiter zu Querulanten werden.

Tanis, die schon während ihrer Jugend viel gereist ist, hat bereits diverse Pilgerreisen für Gruppen geleitet. Ihre Erfahrung als Seminarleiterin kommt ihr dabei zu Gute. Doch obwohl die „Elfenreise“ wie immer lange vorher geplant und organisiert ist, läuft von Anfang an alles schief, was schief laufen kann. Bereits die abgemachte Route steht, aufgrund eines Fehlers des irischen Reiseorganisators, bei Reiseantritt nicht mehr fest. Hinzu kommt, dass der Reisebusfahrer und die zwei Reisebegleiter sich von der Gruppe absondern und immer wieder, scheinbar grundlos, den reibungslosen Ablauf der Reise verhindern und boykottieren. So gibt es im Reisebus etwa eine Toilette, die aber nicht benutzt werden darf, weil es bei der Buchung nicht ausdrücklich erwünscht worden sei.

Für Tanis ist bald klar, dass die Elementarwesen ihre Finger mit im Spiel haben. Und dieses Mal geht es ans Eingemachte. Tanis und ihre Gruppe werden auf genau die Verhaltensmuster gestoßen, die sie daran hindern, im Einklang mit den Geschehnissen, wie auch immer diese aussehen, zu sein. Tanis sagt: „Die Menschen, die mich auf der Mystischen Irlandtour begleiteten, bekamen die Erfahrung mit Elementarwesen, um die sie gebeten hatten – jedoch nicht immer auf eine Weise, welche sie – oder ich – kontrollieren konnten.“

Während somit Mythisches, Mystisches und Geschichtliches zu Irland den Rahmen bieten, entpuppen sich die Leprechauns als schalkhafte Meister des unberechenbaren Verlauf des Schicksals nennen. Leprechauns, wie auch Elementarwesen im Allgemeinen, zeichnen sich nämlich dadurch aus, dass sie mitten im „Craic“ leben und spielen.

Der „Craic“, erklärt Tanis Helliwell, fasst all unsere Lebenserfahrungen zusammen. Er ist das Unerwartete, der Zufall, der ständige Strom des Lebens, der nicht festgehalten werden kann, die Magie des Moments. Man kann sich ihm nur ausliefern, denn er folgt seinen eigenen geheimen Gesetzen, und jegliche Abwehr ist zwecklos. Wie der Trickster-Coyote bei den indianischen Völkern, verstehen sich die Leprechauns als schelmische Lehrer, die uns zum Lachen und zum Weinen zugleich bringen können. Sie haben diesen Humor, der uns manchmal etwas schwarz oder makaber vorkommt; aber eigentlich wollen sie uns nur aus unserer starren und zu ernst genommenen eigenen Wichtigkeit heraus locken. Sie sind gutmütig und lachen außerordentlich gerne und ihre positiven Schwingungen können das energetische Feld von Menschen klären. Ebenso haben sie eine inspirierende Wirkung, besonders auf Künstler – doch immer nur, wenn man offen dafür ist!

Innere Reise und Transformation
Im Kern ähneln sich die Lektionen für die Teilnehmer der Reisegruppe, ob es sich dabei um eine hässliche Sonnenallergie oder einen unglücklichen Sturz oder Missmut wegen unerfüllten Erwartungen handelt. Es geht darum, aufmerksam zu bleiben und den Wunsch loszulassen, alles müsse immer „hübsch und nett“ sein. Negative Ereignisse sind Teil unseres Lebens und bergen stets auch etwas Gutes. Widerstand verstärkt nur die schlechten Gefühle und lässt die Konzentration dort haften, wo wir sie gar nicht haben wollen.

Für Tanis, die auf ihre optimistische Professionalität stolz ist, wird die Aufgabe besonders schwierig. Sie fühlt sich als Leiterin verantwortlich und muss ihre Gruppe doch zahlreiche Male enttäuschen, da die Pläne sich ständig ändern. Anstatt sich jemandem anzuvertrauen und Verbündete zu suchen, schluckt sie alles herunter und wird gegen Ende der Reise krank – bezeichnenderweise heiser. „Krankheit eliminiert jeglichen Widerstand gegen das, was ist“, sagt Lloyd zu ihr, während er ihr zur Genesung von der Bettkante aus einige Übungen für die innere Arbeit vorschlägt.

Und auch psychologische Ratschläge hat der Leprechaun parat. So sagt er zu Tanis, dass ihre Bescheidenheit meist nur dem Zweck diene, anderen zu gefallen, und dass diese ihr aber im Endeffekt das Leben viel schwerer mache. Auch ihre Verschwiegenheit, die aus einer Inkarnation als Druide stamme, wirke sich in ihrem heutigen Leben eher negativ aus. Direktheit und Offenheit und auch eine Portion berechtigter Stolz würden sie schneller ans Ziel bringen. Zu guter Letzt brauche sie sich auch nicht für andere verantwortlich fühlen. Wenn sie lediglich für sich die Verantwortung übernehme, sei das vollkommen ausreichend, denn niemand könne wissen oder steuern, wie sich ein Erlebnis wirklich auf eine andere Person auswirke.

Am Ende des Buches „Elfenreise“ gibt es somit auch die „10 Schlüssel für die Arbeit mit dem Craic“. Zusammengefasst besagen diese, dass wir stets bewusst und widerstandslos im gegenwärtigen Augenblick bleiben sollen. Humor ist die beste Reaktion auf Unstimmigkeiten, und wenn dieser einem doch mal abhanden kommt, sollte man am besten die Situation akzeptieren und irgendwann die Lektion begreifen und dankbar dafür sein. Tanis zumindest kann am Ende den „Craic“, den sie auf der Mystischen Reise erfahren hat, als „Gnade“ bezeichnen. Und auch der Leser ist nach der Lektüre des Buches selbst ein klein wenig durch den „Craic“ gegangen, hat mitgelitten, mitgelacht und mitgelernt.

Die Irland-Reisenden werden „gerufen“
Schon zu Anfang des Buches kann man folgende, fast vorwarnende Botschaft der Leprechauns vernehmen: „Ob ihr es wisst oder nicht, alle von euch wurden hierher gerufen. Manche von euch von euren Vorfahren, deren Blut in euren Adern fließt. Manche von euch, weil wir Mitarbeiter unter den Menschen brauchen, die uns helfen, Schöpfer mit einem freien Willen zu sein. Manche, um den Planeten zu heilen, und manche, um geheilt zu werden von der Erde, deren Hände und Herz sich hier befinden.

Wir werden euch mitnehmen auf eine magische, eine mystische Tour voller Spaß, erfüllt von Spontaneität im Augenblick und einer Offenheit für das Sein. Gebt euch der Erfahrung hin, und ihr werdet euch amüsieren und transformiert werden. Widersetzt euch und ihr werdet euch erbärmlich führen. Diese Reise ist eine Reise der Heilung!“

Heilung bedeutet hier also ein Durchwandern von Schwierigkeiten in Bewusstheit. Diese Bewusstheit ist Teil einer Manifestation: Man muss bewusst sein wollen! Dann kann man das Glück erfahren, das einer solchen Erfahrung inne wohnt. Und Glück ist, laut Lloyd, die beste Frequenz überhaupt. Mit Glück zieht man weiteres Glück an. Wenn wir der Erde wirklich etwas Gutes tun wollen, sollten wir bei uns selbst anfangen. Unsere inneren Zustände spiegeln sich in der Außenwelt wider. Das ist ja genau das Gesetz der Manifestation, ob uns dies nun bewusst oder unbewusst ist. Unsere Gedanken manifestieren sich immer.

Tanis und Lloyd sind über die Jahre hinweg gute Freunde geworden. Regelmäßig tauschen sie sich aus, sagt sie in einem Interview. Er sei fast ein wenig zu einem Workaholic geworden, aber er mache große Fortschritte. Wenn man selbst einmal einen Elementargeist kennen lernen will, geht man laut Lloyd am besten folgendermaßen vor: Man begibt sich an ein schönes Plätzchen in der Natur, stimmt sich auf die Umgebung ein, meditiert ein bisschen oder lauscht einfach nur dem Vogelzwitschern und ruft irgendwann im Innern nach diesem Elementarwesen. „Achtet darauf, welche Art Elementargeist sich meldet. Fragt ihn nach seinen Fähigkeiten und nach seinem Namen“, sagt er. Der Name eines Elementarwesens ist eine Art Geschenk. Es verrät ihn vielleicht nicht sofort, aber sobald es Vertrauen gefasst hat. Wer nicht gleich einen so direkten Kontakt mit Naturgeistern möchte, kann einfach mal eine Schüssel Haferbrei an einem ungestörten Platz stehen lassen. Es könnte sein, dass ein kleiner Gast sich riesig freut!