Die meisten haben bei dem Begriff Investmentfonds negative Assoziationen oder kennen ihn nur vom Hörensagen. Dabei ist er wie etwa der Begriff „Immobilie“ auch nur ein Überbegriff; so wie eine Immobilie eine 1-Zimmer-Eigentumswohnung Baujahr 1870 direkt an der Autobahn oder eine moderne Villa in bester Lage sein kann. Deshalb möchte ich Ihnen einen kurzen Überblick über das geben, was sich hinter dem Begriff verbirgt.
Zu den bekanntesten Investmentfonds gehören die Renten- und Geldmarktfonds. Rentenfonds haben nichts mit der allgemein bekannten Rente zu tun, sondern beinhalten Anleihen verschiedenster Art. Eine Anleihe bedeutet, Sie verleihen Ihr Geld an eine Firma oder einen Staat und erhalten hierfür einen bestimmten Zinssatz. Dies kann für eine kurze oder auch für eine längere Laufzeit sein und zu unterschiedlichen Zinssätzen geschehen. Je schlechter die Bonität des Schuldners ist, desto höher der Zinssatz. Wichtig dabei ist, dass Sie lediglich Ihr Geld für einen bestimmten Zinssatz verleihen, jedoch nicht Eigentümer von irgendetwas werden. Es ist also eine reine Geldwertanlage, die prinzipiell sehr geringen Schwankungen unterliegt, jedoch auch nur niedrige Zinsen verspricht. Die Rendite dieser Anlagen liegt zurzeit bei unter 3%. In „normalen“ Zeiten ist diese Art der Anlage ein sicherer und ruhiger Hafen, doch in der jetzigen Zeit eine tickende Zeitbombe im Falle einer Geldentwertung.
Eine weitere Kategorie sind Immobilienfonds. Wie der Name schon sagt, sind Sie damit an Immobilien, meist größeren Objekten beteiligt. Immobilienfonds sind Sachwertanlagen wie eine direkte Investition in eine Immobilie auch, doch mit dem Vorteil, dass Sie sich schon mit Kleinstbeträgen beteiligen können. Zu unterscheiden sind offene und geschlossene Immobilienfonds. Von geschlossenen Immobilienfonds rate ich aus Sicherheitsgründen wegen mangelnder Streuung ab. Offene Immobilienfonds sind prinzipiell täglich verfügbar, doch in Krisenzeiten können diese bei hohem Liquiditätsabfluss zum Schutz anderer Investoren vorübergehend geschlossen werden. Dies ist gerade in jüngster Zeit wieder geschehen. Die Rendite liegt hier zwischen 3 und 7% bei sehr geringen Schwankungen. Des weiteren gibt es Hedge- und Zertifikatefonds. Sie sind im Grunde nichts anderes als reine Wetten auf irgendetwas. Diese Wetten haben oft nicht das Geringste mit realen Werten zu tun und es ist meist auch noch schwer nachvollziehbar, wie sie „funktionieren“. Da hier meist die Substanz fehlt und diese Anlageformen einen Großteil zur jetzigen Finanzkrise beitragen, rate ich von diesen Anlageformen dringend ab.
Aktienfonds beinhalten Aktien verschiedener Unternehmen. Sie sind eine Sachwertanlage, da Sie an Unternehmen beteiligt und damit auch vor Inflation und Geldentwertung geschützt sind. Allerdings unterliegen Aktienfonds gerade in letzter Zeit erheblichen Schwankungen, die einen langfristigen Anlagehorizont voraussetzen. Nichts desto trotz ist die Rendite von Aktienfonds gerade über längere Zeiträume nicht zu schlagen und liegt durchschnittlich oberhalb von 7%.
Mischfonds, Dachfonds, Altersvorsorgefonds und Garantiefonds sind im Grunde eine Mischung von Aktien- und Rentenfonds. Fazit: Erst schauen, was drin ist und nicht pauschal alles über einen Kamm scheren. Gute Investmentfonds haben auch in 2008 eine konstante Wertentwicklung oberhalb 8% Rendite erbracht und bieten als Sachwertanlage Inflationsschutz, sowie echten inneren Wert, der eine Krise überleben kann. Zudem sind sie täglich verfügbar und können jederzeit Ihrer Anlagestrategie angepasst werden. Natürlich gilt es auch hier, Qualitätsunterschiede zu beachten, wie ich bereits in der letzen Ausgabe betont habe.
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In der nächsten Ausgabe:
„Die wackeligen Grundlagen unseres Finanzsystems“