newsage: Herr Fieber, das Angebot auf dem deutschen Buchmarkt zum Thema Jesus Christus ist sehr groß. Warum haben Sie einen Roman über das Leben von Jesus geschrieben?
Martin Fieber: Es gibt zwar sehr viele Veröffentlichungen zum Thema Jesus Christus, aber bisher kaum eine, die meinen Vorstellungen von seinem Leben entspricht. Das meiste davon ist sehr kirchlich geprägt. Jesus Christus als Gott, als Übermensch, der verherrlicht wird, der aber für mich nicht greifbar ist, der dadurch kein Teil meines normalen Lebens werden konnte. Dann gibt es aber auch Veröffentlichungen, die Jesus als normalen Menschen zeigen, allerdings mit viel mehr Fehlern als wir sie haben, und mit Zweifeln, die ihn aufzufressen drohen. Wäre Jesus ein so normaler Mensch gewesen wie wir, hätte sich niemand an ihn erinnert. Irgendwelche Fähigkeiten muss er gehabt haben.
newsage: Ihnen fehlte sozusagen ein Mittelweg …
Martin Fieber: Richtig. Diese versteckte Wahrheit, die sich irgendwo mittendrin verbirgt, wurde mir nie vermittelt. Jesus, der ein normales Leben lebt mit all seinen Vorzügen und Problemen, der aber auch mit Fähigkeiten gesegnet war, die nicht üblich waren. Vor neun Jahren setzte sich die Idee des Romans in mir fest und seitdem gab es kaum einen Tag, an dem ich nicht mit dem Buch im Geiste beschäftigt war.
newsage: In Ihrem Buch tauchen die Santiner auf, eine außerirdische Menschheit, mit der Jesus Kontakt hatte. Glauben Sie wirklich, dass Jesus Christus sich in einem Raumschiff aufgehalten hat?
Martin Fieber: Ja. Immer wenn es um das Thema Außerirdische geht, rümpfen manche die Nase, andere verlieren den Kontakt zur Realität. Auch hier gibt es nur extreme Ansichten, keinen goldenen Mittelweg. Entweder man ist Jünger eines Erich von Däniken und hat zu viel Science-Fiction gelesen oder die Existenz von Außerirdischen wird kategorisch abgelehnt, ohne über die Fakten, die es tatsächlich gibt, Bescheid zu wissen.
newsage: Gibt es denn Beweise, dass Außerirdische die Erde besucht haben?
Martin Fieber: Beweise gibt es genug. Nur wenn man nicht daran glauben will, nützen die logischsten Fakten nichts. Für diejenigen aber, die einmal einen anderen Standpunkt im Leben einnehmen möchten und „einfach mal anders sein, anders denken wollen“, wie es Paulo Coelho in seiner „Hexe von Portobello“ so schön sagt, für die könnte der Stern von Bethlehem ein Raumschiff gewesen sein.
newsage: Die Handlung Ihres Romans spielt zum großen Teil in Ephesos. Warum meinen Sie, war Jesus in dieser damals griechischen Stadt?
Martin Fieber: Meiner Meinung war Jesus ein normaler Mensch, der jedoch mit einem großen Geist und hohen Fähigkeiten ausgestattet war. Sein Geist war zu groß, als dass ihm das kleine Israel als Erfahrungsstätte gereicht hätte. Ich bin davon überzeugt, dass Jesus viele Länder bereist hat, wo er viel gelernt und auch gelehrt hat. Und am griechischen Ephesos konnte er damals nicht vorbei. Diese Stadt, die mit dem heutigen New York vergleichbar ist, war weltbekannt für ihre Magie und ihre ephesischen Zauberbücher. Ein weiterer Aspekt, warum sich Jesus in Ephesos aufgehalten haben könnte, wäre, dass Paulus mehrere Reisen nach Ephesos unternommen hat – vielleicht, weil es in Ephesos eine Gruppe gab, die Jesus Lehren in der Welt verbreiten wollte? Ich halte diese Sicht nicht für ausgeschlossen.
newsage: Hat das Buch Sie während des Schreibprozesses verändert?
Martin Fieber: Ich habe viele Ängste verloren, vor Jesus, vor dem geistigen Reich, vor Gott. Jesus, Seele und Lehren sind für mich erreichbar geworden.