Die weltbekannte Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross ist auch drei Jahre nach ihrem Tod unvergessen. Prominente und Weggefährten erinnern sich jetzt an ihre bahnbrechende Arbeit und einen außergewöhnlichen Menschen.
Im Jahr 1926 wurden dem Schweizer Ehepaar Kübler Drillinge geboren – zur damaligen Zeit ein seltenes Ereignis. Was niemand ahnen konnte: Das Erstgeborene, ein Mädchen, dem die Eltern den Namen Elisabeth gaben, sollte später trotz des geringen Geburtsgewichts von gerade mal zwei Pfund zur weltberühmten Ärztin, Thanatologin und Autorin werden.
Den größten Einfluss übte Elisabeth Kübler-Ross durch ihre Bücher aus. Im Jahr 1969 beschrieb sie die fünf Stadien des Sterbens in ihrem bahnbrechenden Werk „Interviews mit Sterbenden“ – das Ergebnis ihrer Arbeit mit Tausenden todkranker Patienten. Mit diesem Buch, dem zahlreiche weitere Publikationen folgen sollten, ihrem unerhörten Mut und unbeugsamen Geist hat Kübler-Ross die Auffassung der Welt von Tod und Sterben grundlegend verändert, indem sie für Würde und Mitgefühl eintrat.
Heute, drei Jahre nach ihrem Tod im August 2004, erinnern sich viele prominente Freunde, Verwandte und Weggefährten in dem großartigen Buch „Zum Tee bei Elisabeth Kübler-Ross“ an die außergewöhnliche Frau. „Manche sagen, dass sie einer meiner größten Fans war“, schreibt Boxchampion Muhammad Ali, „aber in Wahrheit war ich ein Fan von ihr. Das gute Werk, das sie so selbstlos für andere, besonders für Kinder, vollbrachte, ist eine Inspiration für mich und andere. Ihr Leben und Werk sind ein glänzendes Beispiel, wie man die Welt positiv verändern und gleichzeitig aufrichtig und seinen Überzeugungen treu bleiben kann.“
„Die Welt kannte sie als die ‚Tod-und-Sterben-Tante‘, aber es ging ihr um Liebe, um das Leben und darum, es voll auszuleben“, betont die Schauspielerin Melina Kanakaredes, die bei uns vor allem durch ihre Rolle in der Serie „CSI: New York“ bekannt ist. „Es war ihr um Freude und Lachen zu tun und darum, viel Schokolade zu essen.“ Was die menschliche Seite von Elisabeth Kübler-Ross in den Vordergrund rückt…
Ihre Kollegin D. Brookes Cowan erzählt, dass Kübler- Ross nur zwei Dinge in ihrem Leben bedauerte: „… dass sie nicht genügend Unfug gemacht und nicht genug getanzt hatte.“ Die „Ikone“ war eine streitbare, rebellische, aber auch humorvolle Frau, die ihren Freunden gern Streiche spielte und sich furchtlos und öffentlich über alle möglichen Verbote hinwegsetzte. „Elisabeth schwelgte in ihrer Widerborstigkeit und nannte uns gnadenlos Feiglinge und Gutmenschen, weil wir uns über die Folgen ihrer Taten Sorgen machten“, ergänzt Brookes Cowan.
Diese warmherzige Unbeugsamkeit war es auch, die Kübler- Ross in ihrer Arbeit auszeichnete. Die Autorin Joan Halifax erinnert sich: „Rückblickend würde ich Elisabeths Mitgefühl unerbittlich nennen. Sie setzte klare Prioritäten und zielte auf die Wahrheit ab – ein Pfeil, der ins Schwarze traf. Sie war mutig, entschlossen und voller Leidenschaft. Es gab keine Zuckerglasur, ja, überhaupt keine Glasur. Da war nur diese unerbittliche, großartige Frau, die wusste, was sie wollte, und vor nichts zurückschreckte, um es für andere zu kriegen.“
Anneloes Etermann, Kunstund Drama-Therapeutin aus den Niederlanden, ergänzt: „Sie wollte kein Guru sein oder auf einen Sockel gestellt werden. Sie betrachtete sich selbst einfach als einen Mitmenschen und sagte oft: ‚Ich bin nicht okay, ihr seid nicht okay, und das ist okay!‘“ Ob es ein Leben nach dem Tode gibt oder nicht: In der Erinnerung ihrer Freunde, Verwandten, Fans und Mitstreiter wird Elisabeth Kübler- Ross immer lebendig sein.