Eine neue Medialität

Rebecca Rosing, in Dänemark geboren, ist Psychologin und ausgebildet in Traditioneller Chinesischer Medizin. Sie entwickelte die Therapieform und Lebensphilosophie „ReConSat“, die sie in Seminaren, Vorträgen und Satsangs lehrt. Rebecca Rosing vermittelt mit ihren kontroversen Sichtweisen auf Spiritualität und Heilung ein neues Bewusstsein und begleitet als spirituelle Lehrerin und Therapeutin Menschen auf dem Weg ihrer Selbstfindung.

newsage: Sie wurden bereits mit einer sehr stark ausgeprägten Medialität geboren. Wie haben Sie das als Kind erlebt?
Rebecca Rosing: Da ich durch meine Medialität feinstoffliche Vorgänge sehen, spüren und hören kann, ist mein Leben seit meiner Kindheit farbenprächtig und intensiv. Durch meine Gabe kann ich hinter das Offensichtliche schauen und die geistige Welt so deutlich wahrnehmen, wie andere Menschen zum Beispiel Gegenstände sehen können. Von klein auf wurde ich von meinen geistigen Lehrern intensiv geschult und unterrichtet. Meine Wahrnehmung habe ich immer als eine wundervolle Gabe empfunden, die mich mit Liebe und Präsenz durchdringt.

newsage: Verfügen alle Menschen über eine mediale Begabung? Und weshalb ist Medialität so wichtig?
Rebecca Rosing: Alle Menschen können lernen, ihre Sinne zu nutzen und zu schärfen. Das hilft ihnen, in jedem Augenblick zu erleben, was in ihnen selbst vorgeht und um sie herum geschieht. Medialität kann man üben und trainieren, so wie man einen Muskel trainiert, der lange Zeit nicht beansprucht wurde. Dabei lernt man, sein inneres Gespür zu nutzen, um herauszufinden was sich stimmig für einen selbst anfühlt und was nicht.

newsage: Was genau ist die „neue Medialität“?
Rebecca Rosing: Die neue Medialität beinhaltet vorbehaltloses Wahrnehmen. Sie ermöglicht es, die Wahrhaftigkeit des Augenblicks in der Tiefe seines Selbst zu spüren und wahrzunehmen. Dadurch kann man spüren oder sehen, was gerade in einem selbst oder in der Umgebung geschieht, wie es sich anfühlt und was sich dahinter verbirgt. Dafür ist es wichtig, immer klar und geerdet zu sein, um auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben, nicht abzuheben und sich in seiner Wahrnehmung nicht seinen Wünschen und Sehnsüchten hinzugeben. Es gibt Vieles, das man nicht spüren und sehen möchte, weil es einem unangenehm ist. So nimmt man unbewusst immer durch verschiedene Filter wahr, die verhindern, dass die Wirklichkeit wahrgenommen werden kann. Die neue Medialität bringt eine Präsenz im Körper mit sich, in der man sich seiner Filter und somit auch seiner selbst bewusster werden kann. Indem man lernt, stets bei sich zu bleiben, kann sich die Wahrhaftigkeit entfalten, ganz gleich welche Gefühle oder Erkenntnisse sie mit sich bringt. Für mich geht es im Leben stets um eine ausgewogene Balance zwischen Medialität und gesundem Menschenverstand. Nicht alle Alltagsfragen müssen medial beantwortet werden, schließlich haben wir einen Kopf zum Nachdenken.

newsage: Worum geht es in Ihrem neuen Buch „Die Einfachheit des Seins – Mein Weg zu einer neuen Medialität“?
Rebecca Rosing: Hauptsächlich geht es um neues Wissen über Heilung, Persönlichkeitsentwicklung und Medialität – und was vielleicht das Wichtigste ist: wie man den Weg seiner Seele gehen kann. Um das lebendig werden zu lassen, beschreibe ich Stationen und Begebenheiten aus meinem Leben. Ich möchte den Leser inspirieren, den Mut zu fassen, seine Umwelt und Gefühle aus seinen eigenen Augen – also auch anders als alle anderen – zu betrachten. Ich vermittle ein gesundes, kritisches Hinschauen, ein Wachsein und somit eine Bewusstheit auf allen Ebenen. Das bedeutet auch, dass in meinem Buch allgemein anerkannte esoterische Lehren sowie spirituelle Dogmen kritisch geprüft werden. Dabei zeige ich, welche Auswirkungen etablierte spirituelle Konzepte auf die Menschen haben. Ein klares und kritisches Hinschauen ist wichtig, um von subtilen Beeinflussungen frei zu werden und seinen eigenen Weg bewusst zu wählen.

newsage: Was ist der Kern Ihrer Botschaft?
Rebecca Rosing: Kehrt zu euch selbst zurück, denn ihr tragt alles in euch, was ihr braucht, um glücklich zu sein.

newsage: Warum heißt Ihr Buch „Die Einfachheit des Seins“?
Rebecca Rosing: Dieser Titel entspricht genau meinem eigenen Lebensgefühl und meiner persönlichen Wahrnehmung vom Sein. Ich bin ein glücklicher, zufriedener Mensch, der authentisch lebt und durch meine Arbeit zeige ich den Menschen, wie man dorthin gelangen kann.

newsage: Wie gelangt man zur Einfachheit des Seins?
Rebecca Rosing: Sehr viele Probleme der Menschen resultieren daraus, dass sie eine Situation oder einen Zustand bewerten. Doch nicht die Tatsachen machen das Leben schwer, sondern ihre Bewertung. Wenn man seine Medialität auf die neue Art und Weise schult und dadurch lernt, die Dinge vorbehaltlos zu spüren, nimmt man sie so, wie sie sind – ohne zu urteilen. So kann man das Leben in all seinen Variationen genießen, den Augenblick annehmen, wie er ist und dabei glücklich sein. Denn wie viel Leichtigkeit liegt in einem Leben, in dem man gelassen und offen allen Facetten des Seins begegnen kann? Der Weg zu einem Leben aus der eigenen Medialität heraus ist also ein Weg der Persönlichkeitsentwicklung, auf dem sich tiefere Zusammenhänge erschließen und der in das bewusste Sein und Handeln führt.

newsage: Welche Vision leitet Sie?
Rebecca Rosing: Meine Vision ist, dass sich immer mehr Menschen auf ihre Feinfühligkeit einlassen und dadurch aus ihrer Wahrheit und Liebe heraus miteinander leben können.

newsage: Wie und wo kann man Sie erleben?
Rebecca Rosing: Ich liebe die intensive Arbeit mit den Menschen und ich begleite sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung in Seminaren und Retreats. Darüber hinaus bilde ich Therapeuten aus, gebe Satsangs und halte Vorträge.

Weitere Informationen:
www.rebecca-rosing.de