Bhutan

Es ist nicht nur die eindrucksvolle Gebirgslandschaft, die das Königreich Bhutan im Himalaya auszeichnet – „Druk Yul“, das „Land der Drachen“, ist ein kulturelles und spirituelles Kleinod, das erst nach und nach vom Tourismus erschlossen wird.

Kultur und Religion
Außergewöhnlich für diesen Teil Asiens ist, dass die Bhutanesen seit dem 10. Jahrhundert nicht mehr von fremden Völkern beherrscht wurden und daher ihre eigenständige Kultur in einmaliger Weise entwickeln konnten. Die kulturellen Kleinodien bestehen in den vielen großen und kleinen Klosterburgen (Dzongs), die ihre ursprüngliche Pracht aus den unterschiedlichen Epochen weitgehend erhalten haben.

Die Staatsreligion Bhutans ist die tantrische Form des Mahayana-Buddhismus. Bhutan ist das einzige Land, das diesen als Staatsreligion praktiziert. Neben der Philosophie Buddhas hat sich durch indische und nepalesische Einwanderer aber auch der Hinduismus in Bhutan etabliert. Die Staatsgründung Bhutans im 17. Jahrhundert durch Shabdrung Nawang Namyal, den Abt eines Drukpa-Kagyü- Klosterordens in Tibet, ist eng mit dem Buddhismus verbunden. Der Bau der Dzongs in Bhutan diente der militärischen Verteidigung gegen den rivalisierenden Gelugpa-Klosterorden, der wiederholt versuchte, seinen Einfl uss auf Bhutan auszudehnen.

Unter König Jigme Dorje Wangchuk, der das Land bis 2007 regierte, verloren die Drukpa-Klöster ihren Grundbesitz, den die Regierung an landlose Bauern verteilte. Zuwendungen aus dem Staatshaushalt stellen heute die Existenz der Klöster sicher. Neben den Drukpa sind in Bhutan auch die Nyingma-Tradition nach Pema Lingpa und die Drikung-Kagyü-Schule vertreten. Die Königsfamilie von Bhutan stammt übrigens direkt von dem berühmten Heiligen Pema Lingpa ab.

Reiseland Bhutan
Wer die spirituelle Seite Bhutans kennen lernen will, sollte es mit spezialisierten Reiseunternehmen besuchen, die sowohl individuelle als auch geführte Reisen durch das „Land des Donnerdrachens“ anbieten. „Da zahlreiche Kulturschätze durch systematischen Kunstraub unwiederbringlich verloren gegangen sind, ist es seit vielen Jahren nur in sehr beschränktem Maße erlaubt, die Dzongs und Lakhangs (Andachtsräume) zu besichtigen“, erklärt man uns bei „Neue Wege Reisen“ – einem alternativen Reiseunternehmen, das auch Bhutan im Programm hat.

Vom 03. 10.-18. 10. 2008 bietet „Neue Wege Reisen“ eine besondere geführte Reise durch Bhutan an, die von Dr. Wolfgang Siepen, einem Kenner der asiatischen Kultur und Philosophie geführt wird. Für diese Reise liegen eben die Genehmigungen vor, viele der alten Klosterburgen und heiligen Stätten zu besuchen.

Die Reise bietet darüber hinaus Gelegenheit, zwei große Tempelfeste zu besuchen, wobei die Maskentänze und Rituale besonders faszinierend sind: Das Thimphu Drupchen und die Tamshingphala Choepa. „Diese Feierlichkeiten gewähren noch Einblick in die ursprünglichen religiösen Aktivitäten solcher Feste, was ja beim touristisch sehr frequentierten Paro-Fest kaum noch in dieser Weise erlebt werden kann“, erklärt man uns. „Die Gruppe wird in Bhutan von Herrn Tshering Dorje aus einer sowohl politisch als auch religiös sehr angesehenen Familie betreut, was uns besonders beim Tempelfest in Tamshing sehr zugute kommen wird.“

Und auch wer Bhutan individuell entdecken möchte, kommt bei „Neue Wege Reise“ auf seine Kosten, da mit „Auf den Spuren des Donnerdrachens“ auch eine 16- tägige Individualreise zu den bedeutendsten Stätten des Landes angeboten wird.