Tanis Helliwell ist eine kleine zierliche Frau mit roten Haaren, fröhlich und fast ein wenig spitzbübisch. Sie entspricht damit ganz ihrem Image als Freundin der Elementarwesen, besonders der Leprechauns, in Irland beheimatete Naturgeister, die mit der Farbe Grün und dem Symbol des Kleeblatts assoziiert werden, da sie sich in erster Linie für die Natur zuständig fühlen. Sie haben aber auch die Fähigkeit, auf der feinstofflichen Ebene mit den Menschen zu interagieren und sie hier und da auf ihre Schwächen aufmerksam zu machen. Ob der Mensch dies allerdings wahrnimmt, hängt ganz von seiner Fähigkeit ab, die Elementarwesen zu sehen. Tanis Helliwell besitzt diese Gabe seit frühester Kindheit. Für sie war es nie etwas besonderes, auch wenn die Fähigkeit zu mancher Zeit etwas in den Hintergrund geriet. Heute gibt die Kanadierin mit irischen Wurzeln ihr Wissen um die Elementarwesen und die feinstofflichen Ebenen in Seminaren weiter. Sie vermittelt spielerisch zwischen unserer und der ätherischen Welt und beschäftigt sich außerdem seit Jahren mit der Transformation des Selbst zu einer erfüllteren Existenz. newsage hat im Gespräch erfahren, welches die derzeitigen Themen sind, die Tanis beschäftigen.
newsage: Ich habe gehört, dass du zuletzt einen Vortrag über Sophia, die weibliche Gottheit der Weisheit, gehalten hast. Willst du mir ein bisschen zu dem Thema erzählen?
Tanis: Ja, gerne. Es ist so, dass unsere Welt in den letzten Jahrtausenden immer stärker vom männlichen Prinzip regiert wurde. Aus evolutionärer Sicht ist das vollkommen ok. Wir mussten verschiedene Dinge lernen, zum Beispiel, unsere Persönlichkeit entwickeln, Selbstsicherheit erlangen, unseren Willen formen und ausprobieren. Denn schließlich sollen wir Schöpfer sein. Wir haben also mit unserem Willen unsere Welt kreiert, während Gott uns in unserem Kindergarten zuschaute. Und einiges, was wir vollbracht haben, ist wunderbar, anderes weniger. Man denke nur an die Umweltprobleme, nicht? Ich muss sie nicht alle aufzählen. Aber immerhin haben wir auch ein globales Bewusstsein entwickelt. Jetzt sind wir in unserer Entwicklung an einem Punkt angelangt, wo das männliche Prinzip allein uns nicht mehr weiterbringt. Wir müssen in ein neues Gleichgewicht kommen. Das heißt nicht, dass wir die Zeit, als die Göttin die Erde regiert hat, wieder heraufbeschwören sollen, die Zeit archaischer Kulturen, wo die Muttergöttin, die Fruchtbarkeit und das Gebären im Vordergrund des Lebens standen. Wir müssen das göttliche Prinzip der Weiblichkeit verbinden mit unserem Leben auf der Erde, unserer heutigen Wirklichkeit, es integrieren.
newsage: Was genau ist das göttliche Prinzip der Weiblichkeit für dich?
Tanis: Das wäre zum Beispiel, wie Isis dargestellt und verehrt wurde. Weisheit, wie sie in der Bibel beschrieben wird, meint immer diese mit Gott zusammen arbeitende Instanz, die Sophia darstellt. Sophia ist in göttlicher Hinsicht diejenige, die aus dem Unmanifesten, dem männlichen Prinzip, etwas Konkretes manifestiert, die materielle Welt. Sie überschaut die Erde – zur Zeit besonders die Geburt einer neuen Erde –, die Naturreiche und alle Kreaturen, die mit der Manifestation und Erhaltung der Natur beauftragt sind, also alle Elementarwesen sowie die Formung von Bewusstsein innnerhalb der Natur. Sie hat außerdem mit weiblichen erleuchteten Figuren zusammen gearbeitet, um mehr von der Qualität weiblicher Erleuchtung auf die Erde zu bringen, z. B. Mutter Maria oder Maria Magdalena; in den gnostischen Schriften wird sie Sophia genannt. Das weibliche Prinzip beschränkt sich dabei nicht nur auf Frauen. Es ist ein übergeordnetes Prinzip, das in Mann und Frau gleichermaßen angelegt ist. Jeder von uns hat die Aufgabe, in sich die männlichen und weiblichen Anteile ins Gleichgewicht zu bringen, um vollständige Schöpfer zu sein. Die konkreten Qualitäten des weiblichen Prinzips sind Zuhören, Intuition, Empfänglichkeit, tiefes Mitgefühl, Offenheit, Optimismus, Vertrauen und natürlich Fühlen.
newsage: Du hast kürzlich Seminare über weibliche und männliche Mysterien abgehalten.
Tanis: Genau. Um Ganzheit zu erlangen, gibt es für beide Geschlechter verschiedene Wege und Rollen.
newsage: Und warum Mysterien?
Tanis: Schau, ich bin eine Mystikerin. Und Mysterien gibt es in den Traditionen aller Kulturen, der christlichen, buddhistischen, indianischen. Dabei geht es im Grunde immer um die höheren Gesetze, nach denen unsere Welt gestaltet wurde und wird. Mir geht es um das Verstehen dieser Gesetze und vor allem darum, diese in die alltägliche Welt, in unser Leben zu integrieren, um aktive Mitschöpfer auf dieser Erde zu werden. Das ist auch die Hauptaufgabe meines Institutes. Die Dinge, die wir entdecken und lernen, die uns transformieren und die Welt ein wenig mehr verstehen lassen, müssen auch in den Alltag integriert werden. Es geht heutzutage um eine globale Transformation. In meinem neuen Buchprojekt schreibe ich über die Geburt der neuen Erde. Zur Zeit erhöhen sich die Frequenzen auf unserem Planeten. Sehr viele Menschen lernen, die ätherischen Bereiche wahrzunehmen. Die Grenzen zwischen den Dimensionen werden dünner.
newsage: Hast du schon immer Elementarwesen gesehen?
Tanis: Ja.
newsage: Wie kann eine unerfahrene Person unterscheiden, ob sie sich nur etwas einbildet?
Tanis: Da kommt das weibliche Prinzip der Intuition ins Spiel, von dem wir eben gesprochen haben. Und es ist auch eine Frage der Praxis. Und umso mehr du übst, verschiedene Nuancen zu unterscheiden, umso intuitiver wirst du. Irgendwann kommt das alles auf ganz natürliche Weise, wenn du deine Frequenz erhöhst. Die Sinne erwachen, der eine sieht dann mehr, der andere hört und der nächste fühlt die feinstofflichen Aspekte der Welt.
newsage: Arbeitest du immer noch mit den Leprechauns zusammen?
Tanis: Oh ja. Wir können jederzeit in Kontakt sein, da in diesen Bereichen Raum und Zeit keine Rolle spielen. Für die Leprechauns steht ebenso die Erhaltung unserer Erde im Vordergrund. Sie möchten, dass die Menschen mit ihnen zusammen arbeiten, zusammen Mitschöpfer einer neuen bewussten Erde werden.
newsage: Was hälst du von Erleuchtung?
Tanis: Hm, eine interessante Frage. Für mich ist die Erde wichtiger und die Dinge, von denen die ich dir erzählt habe. Ich habe kein Bedürfnis, mich auszuklinken. Oder sagen wir es so, Erleuchtung ist einfach nicht mein Ziel.
newsage: Ist Stille wichtig für dich?
Tanis: Ja, absolut. Nichtstun, nur Sein – das ist gut. Ich wohne in Kanada etwas abgelegener, am Ozean. Diese Abgeschiedenheit brauche ich immer wieder, um mich neu zu sammeln und Kraft zu schöpfen. Aber dann gehe ich auch wieder sehr gerne hinaus in die Welt, ins Theater, auf Ausstellungen und vieles andere.
newsage: Tanis, vielen Dank für das Gespräch!
Tanis: Ich danke auch vielmals.
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