Die Lehre des Huna, des uralten geheimen Wissens hawaiianischer Schamanen und Heiler, ist durch Serge Kahili King in der ganzen Welt bekannt geworden. Als Adoptivsohn des Schamanen Joseph Kahili von Kauai wurde er als Jugendlicher zum Schamanen initiiert – genau wie sein Vater Jahre zuvor. Heute verbreitet Kahili King die Weisheit aus Hawaii mittels Büchern, Vorträgen und Seminaren auf der ganzen Welt.
Als Entdecker der Huna-Lehre gilt der amerikanische Sprachforscher Max Freedom Long (1890-1971), der in den 1920er Jahren auf Hawaii als Lehrer tätig war und vom Wissen der Kahunas, der heiligen Männer Polynesiens, fasziniert war. Er entschlüsselte hauptsächlich die Sprache der Hawaiianer und versuchte auf diesem Weg, dem geheimen Wissen – was Huna eigentlich bedeutet – näher zu kommen. Doch erst Serge Kahili King und sein Vater konnten wirklich zum tieferen Kern der Tradition vordringen, denn sie wurden Teil dieser Tradition. Der Sohn verbreitete die Lehre schließlich in der ganzen Welt, damit dieses kostbare kulturelle Erbe Polynesiens für alle Menschen zugänglich werden konnte. Außerdem studierte er Psychologie, Asiatik und Management und lernte viele Jahre in Afrika bei Schamanen und Heilern. Dadurch erfuhren seine energetischen Fähigkeiten und seine Perspektive auf die Welt der Schamanen eine große Erweiterung.
Auf der Insel Kauai, wo Kahili lebt und sein Institut Aloha International gegründet hat, ist auch sein neuestes Buch „Grenzenlose Kraft“ entstanden. Es befasst sich mit der Kraft, die wir mittels Huna für unser Leben generieren können. Im Huna ist Energie grenzenlos verfügbar, man muss lediglich wissen, nach welchen Prinzipien sie wirkt und wie man sie anzieht bzw. im eigenen Energiefeld in Fluss bringt. Laut Kahili King kann Energie nicht wirklich verloren gehen. Die Welt stellt sich in der Huna- Lehre als eine Verknüpfung, als ein unendliches Spiel von Energiekonstellationen, die in ständiger Bewegung sind, dar. Energie kann in dieser Weltsicht nicht weggenommen oder hinzugefügt sondern nur in andere Bahnen gelenkt werden. Das System beruht dabei auf Gleichheit; zwischen verschiedenen Energiekonstellationen gibt es keine Unterschiede – es ist alles nur Energie.
Im Huna gibt es sieben Prinzipien zu den Wirkmechanismen und Eigenschaften von Energie:
1. Ike – unsere Ideen kreieren unsere Realität. Energie ist das, was Sie darüber denken. King schreibt: „Landläufig gilt Energie als etwas, das man erhalten, verlieren oder weitergeben kann, wie eine Münze oder ein Schmuckstück. In dem System, in dem ich ausgebildet wurde, ist Energie ein Bewegungsmuster, das andere Bewgungsmuster beeinflussen kann.“ Materie und Ausstrahlung sind ebensolche Bewegungsmuster.
2. Kala – Energie hat keine Grenzen. Energie ist unendlich, unbegrenzt. Alles besteht aus Energie und alles ist energetisch miteinander verbunden.
3. Makia – Energie folgt der Aufmerksamkeit. Durch uns als geistige Wesen fließt die Energie des Universums hindurch, dorthin, worauf wir unseren Geist ausrichten.
4. Manawa – der Moment der Kraft ist jetzt. Im Grunde gibt es nur das Jetzt, den gegenwärtigen Augenblick, der eine Reihe von gleichzeitig ablaufenden Ereignismustern enthält. Unser Bewusstsein kann die verschiedenen Ereignisse, die wir in Vergangenheit oder Zukunft einteilen, nur im Jetzt wahrnehmen und beeinflussen. Aber unser Verstand braucht die lineare Vorstellung von Zukunft oder Vergangenheit, während eigentlich alles momentan geschieht und in stetiger Wechselbeziehung ist.
5. Aloh – in Liebe sein. Energie zieht Energie an, d.h. Energie geht dorthin, wo Energie in Bewegung ist, und gesellt sich dort hinzu, wo das Spiel der Energieflüsse frei und rege fließt.
6. Pono – die Effektivität einer energetischen Wechselwirkung ist das Maß für deren Wahrhaftigkeit, d. h. etwas hat im Huna nur dann einen Wahrheitscharakter, wenn es auch funktioniert.
7. Mana – alle Macht, alle energetische Einflussnahme kommt von innen. Unsere innere Macht und Kraft kommt aus der Quelle allen Seins und wird in Polynesien mana genannt. Um Kraft zu schöpfen und zu potenzieren, muss mana verstärkt werden.
Kahili King schreibt außerdem zu dem Konezpt von mana: „Nichts im Außen hat Macht über Sie“. Jegliche Umstände entstehen durch Entscheidungen, die man über die Wirklichkeit und über sich selbst getroffen hat. Die Art der Reaktion ist dabei ein grundlegender Faktor, der dieselbe Erfahrung bei verschiedenen Menschen zu zwei unterschiedlichen Realitäten formen kann. Unser Zustand, unsere Kraft entscheiden darüber, wie die Dinge auf uns wirken. Kahili erklärt: „Es gibt Menschen, die sich Pfeilspitzen in die Haut stecken und gelernt haben, dagegen keinen Widerstand zu entwickeln. Wenn sie sie wieder herausziehen, fließt kein Blut und der Einstich heilt sofort. Wenn Sie lernen, die Energie durch sich durchfließen zu lassen, ohne Widerstand zu leisten, dann spüren Sie keine negativen Effekte. Wenn Sie sich aber gegen eine starke toxische Energie wehren, wird sie so schädlich sein, wie Sie es zulassen.“
Im Huna gibt es somit keinen Zufall. Alles, was geschieht, kreieren wir selbst durch unsere persönliche Art und Kraft, unser mana. Allerdings ziehen wir bestimmte Umstände unbewusst an, was uns zu einem weiteren Konzept im Huna führt:
Die drei Selbste des Menschen
1. Lono – mittleres oder äußeres Selbst: Sitz des menschlichen Wachbewusstseins und des Verstandes. Seine zentrale Funktion ist die Entwicklung des Willens, Entscheidungen über die Richtung von Denken und Handeln zu fällen.
2. Ku – unteres oder eigentliches, inneres Selbst: Die Funktion dieses Selbst entspricht in etwa dem Unterbewusstsein unseres westlichen psychologischen Konzepts. Das Ku organisiert hauptsächlich unser Erinnerungsvermögen und ist verantwortlich für die Ausbildung von Emotionen. Außerdem kontrolliert es alle unbewussten Funktionen des menschlichen Körpers. Nur mithilfe des Ku kann mana gesammelt und in eine bestimmte Richtung geleitet werden, denn nur das Ku hat einen Zugang zum dritten Selbst des Menschen:
3. Kane – höheres, göttliches Selbst, Überbewusstsein, Seele. Hier liegt die Verbindung zur jenseitigen Welt, zur göttlichen Ebene. Die konkrete irdische Realität wird hier kreiert.
Im Huna ist der menschliche Körper ein materialisierter Gedanke oder Wunsch des höheren Selbst. Alles Existierende besitzt ein eigenes Kane, das in der Realität etwas kreiert. So ist die ganze Welt ein Ausdruck der Summe aller höheren Selbste. Unsere kreierte materielle Ebene heißt auf hawaiianisch übrigens Kino…
Kane, Lono und Ku stellen in hawaiianischen Legenden auch die wichtigsten Götter dar, die in ihren Funktionen Seele, Geist und Körper repräsentieren. Ein vierter Gott Kanaloa steht für Integration, für die Herstellung einer harmonischen und funktionalen Verbindung zwischen den drei Selbsten. Die Integration von Geist, Seele und Körper führt zu mehr mana, Kraft und Autorität. Will man also sein Potenzial ganz ausschöpfen und Kraft für seine Unternehmungen schöpfen, so sollte man versuchen, seine drei Selbste in Einklang zu bringen. Huna sagt, „man ist das, von dem man denkt, dass man es ist. Und wenn man etwas anderes sein will, muss man anders von sich denken“.
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg, in den Zustand von Kanaloa zu kommen, besteht in Kala, einer Methode, seinen Weg, seine Herangehensweise zu klären und innere Widerstände zu erkennen und aus dem Weg zu räumen. Hier geht es besonders um die Arbeit im Innern, das Ergründen unbewusster Blockaden. Wenn Kala in den sieben Prinzipien als „es gibt keine Grenzen“ gilt, so kann man dies hier ebenso als das Überwinden von Grenzen erkennen, die – einmal durchbrochen – den Weg zu einem Leben „in Fluss“ freigeben.
Um in den Zustand von Kanaloa zu kommen, rät uns Kahili King in erster Linie, mit jeglichem Zweifeln aufzuhören. „Tatsächlich sind Zweifel und Furcht nur die Ergebnisse von Entscheidungen, die wir über uns selbst in Beziehung zur Umwelt treffen“, schreibt er. Zweifel sollten wie ungebetene Gäste mit einem „Nein, danke“ behandelt werden, denn es bestehe keine Pflicht, sie einzulassen – außer vielleicht einer Gewohnheit, die wir hiermit durchbrechen sollten.
Kanaloa ist das, was uns im Leben zu Meistern werden lässt, Meister unserer Realität. Das schlummernde Potenzial in jedem von uns vermag viel mehr, als wir uns meist vorzustellen getrauen. Unser Selbstbild, ebenso wie das Bild, das wir von der Welt haben, hängen direkt mit unserer Fähigkeit zusammen, unsere drei Selbste zu integrieren und mana aufzubauen. Warum nicht die grenzenlose Energie nutzen und nach den Sternen greifen?
Dr. Serge Kahili King ist Doktor der Psychologie und hat weltweit die meisten Bücher zur Tradition des Huna publiziert.
Als einer der ersten Weißen wurde er mit 14 Jahren in den hawaiianischen Schamanismus initiiert und studierte in Folge schamanische Traditionen der ganzen Welt, besonders die Afrikas und Polynesiens.
Um sein akademisches und empirisches Wissen zu verbreiten, gründete King die Organisation Aloha International, ein weltweites Netzwerk zur Verbreitung der Huna-Philosophie. Sie hat ihren Sitz in Hawaii, wo Kahili King lebt und arbeitet.
Infos im Internet:
spirit-of-aloha.de
BUCH-TIPP: |
Serge Kahili King |
‚Grenzenlose Kraft – Entdecken Sie Ihr Potenzial mit dem Stadtschamanen‘ |
134 Seiten, € 14,95 |
ISBN 978-3-89901-289-7 |
Serge Kahili King |
‚Der Stadtschamane – Ein Handbuch der Transformation durch Huna, das Urwissen der hawaiianischen Schamanen‘ |
261 Seiten, € 16,95 |
ISBN 978-3-89901-319-1 |
beide: Lüchow Verlag |
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