Wir erleben gerade einen Boom an spirituellen Kinderbüchern, und es ist erfrischend zu sehen, dass auch die bedeutendsten Autoren – seien es Neale Donald Walsch oder Eckhart Tolle – versuchen, den neuen Generationen bleibende Weisheiten zu vermitteln. Louise L. Hay, die große alte Dame der Spiritualität, hat sich für einen besonderen Weg entschieden und einen deutschen Verlag beauftragt, klassische Geschichten von ihr neu illustrieren zu lassen.
Wer kennt sie nicht, die „Nächstbeste zu einer lebenden Heiligen“, wie die Medien sie nannten: Louise L. Hay. Sie schrieb einmal: „Seit ich mich auf den spirituellen Weg begeben habe, hat sich mein Leben grundlegend verändert. Das Leben entscheidet, was ich tun soll, und ich folge seinem Willen. Ich handle, doch im Grunde handelt das Leben durch mich. Mir fällt auf, dass alles, was ich brauche, einfach zu mir kommt, und oft auf die rätselhafteste Weise. Ich bin jetzt fast achtzig und verbreite diese Ideen schon lange Zeit.“
Seither sind einige Jahre ins Land gegangen. Louise ist bereits 83 und sie ist rüstig wie eh und je. Nicht umsonst betonte sie in ihrem Buch „Heile deinen Körper“ den Zusammenhang zwischen Körper und Geist und entwickelte – als Kind missbraucht und später an Gebärmutterhalskrebs erkrankt – das erste psychologische Programm zur Aktivierung von Selbstheilungskräften. Mit „Gesundheit für Körper und Seele“ war sie 13 Wochen in Folge auf der Bestsellerliste der New York Times. Das Buch wurde in 29 Sprachen übersetzt und hat eine Gesamtauflage von 50 Millionen erreicht. Inzwischen liegen mehr als 20 Bücher von ihr vor, ebenso viele Hörbücher und CDs sowie eine erfolgreiche DVD.
Louises Arbeit dreht sich um Selbstachtung und die Entwicklung von Selbstwertgefühl. Wen wundert es da, dass Kinder für sie einen besonders hohen Stellenwert haben? Diese Eigenschaften schon in jungen Jahren zu stärken, schreibt sie, „war meine Absicht, als ich vor vielen Jahren Lulus Abenteuer erfand, damals noch als schwarzweiß gezeichnete Ausmalbücher. Die Lulu in den Geschichten war das kleine Mädchen, das ich als Kind gern sein wollte – mit langen blonden Haaren, selbstbewusst, hilfsbereit und jederzeit begierig zu lernen.“ Und begeistert fügt sie hinzu: „Jetzt hat mir der AMRA Verlag vorgeschlagen, diese bezaubernden Geschichten von einer talentierten deutschen Künstlerin Antonia Baginski nach dem ursprünglichen Text völlig neu illustrieren zu lassen, um sie einer weiteren Generation von Leserinnen und Lesern zugänglich zu machen.“
Der erste der drei Bände, die in jährlichen Abständen erscheinen werden, liegt inzwischen vor: „Lulu und die kleine Ameise“. Lulu kommt darin beim Spielen im Garten mit einer Ameise ins Gespräch. Dabei stellt sie fest, dass sie kraft ihres Willens alles erreichen kann und dass das Leben sie in ihren Wünschen unterstützt. Die Illustratorin, selbst junge Mutter, arbeitet seit 15 Jahren als freischaffende Künstlerin in den Bereichen Grafik, Webdesign und Illustration. Anregung für ihre Tätigkeit holt sie sich durch regelmäßige Weiterbildungen an einer italienischen Schule für Kinderbuchillustration.
„An diesen Geschichten kann sich die ganze Familie erfreuen“, heißt es in der Einleitung. „Lesen Sie sie immer wieder – am besten gemeinsam vor dem Einschlafen.“ Das Buch ist eigentlich für Kinder entstanden, aber die Zeichnungen und der Text sind so kunstvoll, dass es für alle von 3 bis 103 Jahren geeignet ist. Oder wie Louise in der Einleitung noch schreibt: „Wir sind alle Kinder des Universums, egal wie alt wir sind.“