Um die Traumzeit – für die Aborigines ist sie die Schöpfungszeit Australiens – ranken sich unzählige Mythen und Geschichten. Sie entstanden, während die frühen Eingeborenen im Outback um ihr Überleben kämpften, und spiegeln die innige Verbindung mit der Natur und die Ursprünglichkeit wider, in der die Menschen damals lebten. Sie passten sich an die Rhythmen und harten Bedingungen ihrer Umgebung an, lebten in enger Symbiose mit der Natur, waren Teil von ihr und eins mit der kosmischen Energie. Aus diesem Leben erwuchsen Gebete, Gesänge und Rituale und viele für uns zum Teil wunderlich anmutende Heilweisen, die achtsam mit den Kräften der Schöpfung umgehen und sie im Einklang mit ihr auf intensive und mystische Art und Weise nutzen.
Der Mensch fühlt sich heute leider nicht mehr mit den Geheimnissen der Natur verbunden. Er hat sich dieser Quelle der Kraft berauben lassen. Und das unaufhaltsame Fortschreiten der „Zivilisation“ hätte das Wissen um die Heilweisen der Aborigines ebenfalls für immer verschwinden lassen, wären da nicht die „Nangkari“ gewesen – die Schamanen der Eingeborenen, die große Teile dieses Erfahrungsschatzes bis in die unsere Zeit hinein bewahrt haben. Dabei hüten und nutzen die Nangkari nicht allein das Wissen um die Heilmittel. Sie achten bis heute die heiligen Gesetze der sozialen Ordnung ihrer Stämme und sind Vermittler zwischen den Menschen und ihren Ahnen und den Schöpferwesen in der Traumzeit, denn all das gehört bei den Aborigines zum „Heilsein“ dazu. Die australischen Ureinwohner kennen das Wort „Gesundheit“ nicht. Ihre Schamanen sagen, sie helfen, „einen Menschen wieder glücklich“ zu machen, sie wollen ihn wieder in den „Great Spirit“ – das gemeinsame Energiefeld und Bewusstsein aller – einbinden. Ein rein körperliches Verständnis von „Gesundheit“ ist ihnen fremd, der Mensch ist für sie ganz selbstverständlich eine Einheit aus Körper, Geist, Seele und seinem Umfeld. Und so müssen Krankheiten auch als Ausdruck einer Störung dieser Harmonie betrachtet werden. Die Nangkari sehen sich, wenn sie um Hilfe gebeten werden, den Kranken ganz genau an und sie schicken ihn in Trancen, auf Visionssuche, an Kraftplätze zu Meditationen und Ritualen, damit er wieder in seine Mitte und in die Ganzheit zurückfi nden kann. Sie reinigen ihn durch die Kraft der Elemente (etwa beim Feuerlauf, durch Rauch, Heilerde oder Waschungen); behandeln ihn mit Körpersäften, Rezepturen aus Insekten, speziellen tierischen oder pflanzlichen Ölen, Heilpflanzen und nicht zuletzt mit Essenzen aus Wildblüten. Und sie beziehen alle Mitglieder des Stammes, in den der Kranke sozial eingebunden ist, mit ein in den Heilungsprozess. Das alles ist Teil des Lebens des Hilfesuchenden und muss berücksichtigt werden. Niemals behandeln die Schamanen allein eine Krankheit, immer den ganzen Menschen, der aus seiner Einheit mit dem großen Ganzen herausgefallen ist! Die Hilfsmittel, die sie dabei nutzen, können auch für uns „westliche“ Menschen äußerst wertvoll sein. Wir peitschen uns in ständiger Hektik und Unruhe durch das Leben und versuchen unseren Mangel an Ganzheit, an Heilsein durch Ersatzbefriedigungen unterschiedlicher Art auszugleichen. Gelingt es uns, eng in Berührung zu kommen mit diesen außergewöhnlichen schamanischen Heilweisen und das Gefühl der Einheit in uns und mit der universellen Energie zu spüren – und sei es auch nur für kurze Zeit –, dann kann in uns eine neue Anbindung an die Energie der Schöpfung entstehen und wir werden von unserer Getrenntheit und Zerrissenheit geheilt.
Wichtige Hilfsmittel auf diesem Weg zurück in die Einheit sind die „Love Remedy“- Essenzen der Pflanzen des australischen Outback. Für die Aborigines sind Pflanzen Teil des kosmischen Ganzen und können so selbstverständlich auch als Mittler zum allumfassenden „Great Spirit“ dienen. Welche Pflanzen die Verbindung zwischen dem Menschen und jener „Bewusstseinsmatrix“ wiederherstellen können, das hängt von der Problematik und der Situation des nach Heilung Suchenden ab. Einst nahmen die Eingeborenen Kontakt zu den Pflanzen auf, indem sie unter ihnen schliefen oder meditierten, den Morgentau von ihren Blüten leckten oder sie aßen. Heute stehen uns die „Love Remedies“ zur Verfügung. Sie tragen die hochfrequenten Energien der Pflanzen in sich und führen uns auf dem feinstofflichen Weg zu Fülle und Heilung im „Great Spirit“. Sie geben uns Mut, eingefahrene Verhaltensweisen, Glaubenssätze und Ängste zu überwinden, lassen uns unser unbegrenztes Potenzial und unsere Talente erkennen und neue Ideen verwirklichen.
Therapie aus dem australischen Outback
Dr. Ingfried Hobert, Ganzheitsmediziner aus Steinhude bei Hannover, ist einer der Ärzte, die mit ungewöhnlichen Mitteln heilen. Sein Spezialgebiet ist die „Ethnomedizin“, d. h., er erforscht das alte Heilwissen anderer Völker und Zeiten und stellt bewährte Heilverfahren auf den Prüfstand. Dr. Hobert hat die Entdeckung der Stepanovs-Methode für die Gewinnung der „Love Remedies“ begleitet und die Essenzen nach Deutschland gebracht. Er hat sich gern bereit erklärt, newsage einige Fragen zu beantworten.
newsage: Was hat Sie dazu gebracht, sich mit der Medizin der Aborigines zu beschäftigen?
Dr. Hobert: Nun, wir leben in einer Zeit des ständigen Umbruchs. Die großen Herausforderungen angesichts der wachsenden Missstände in Politik und Gesellschaft machen es notwendig, über den Tellerrand zu blicken und nach bewährten „Ordnungen“ zu suchen. Viel wertvolles Wissen ist durch den Einzug der Naturwissenschaften in unser Leben – sie leugnen alles, was nicht wissenschaftlich beweisbar ist – verloren gegangen. Es ist dem naturwissenschaftlichen Anspruch zum Opfer gefallen. Die alten Heilweisen anderer Völker, Zeiten und Kulturen bringen erstaunliche, verwunderliche und faszinierende, aber zum Teil natürlich auch befremdliche Dinge zum Vorschein. Meist verbergen sich hinter den sichtbaren Methoden interessante und äußerst komplexe Weltbilder, die bei näherer Betrachtung neue Perspektiven und Lösungswege zur Gesundung von Mensch und Gesellschaft aufzeigen können.
Das alte Wissen der Aborigines um die Heilkräfte der Natur kann an dieser Stelle wichtige Impulse für unser Leben heute liefern. Ihre Heilmethoden spiegeln ein besonderes Verständnis von den unsichtbaren energetischen Vorgängen in der Natur wider.
newsage: Seit wann behandeln Sie Ihre Patienten auf der Basis der Ethnomedizin?
Dr. Hobert: Ich beschäftige mich seit etwa fünfzehn Jahren mit dem Heilwissen anderer Kulturen. Schwerpunkt meiner täglichen Arbeit ist die traditionelle tibetische Medizin, die sich vor sehr langer Zeit aus dem indischen Ayurveda und der chinesischen Medizin entwickelt hat. Teilbereiche aus dem Wissensschatz der Aborigines nutze ich etwa seit 1997 in meiner Arbeit. Seitdem arbeite ich auch mit den Blütenessenzen des australischen Outback. Insbesondere bei Erschöpfungszuständen und Burn-out, bei Bluthochdruck und Migräne, aber auch bei Depressionen und Angstzuständen haben sich die Essenzen bewährt, weil sie uns erlauben, die Ursachen von Krankheiten zu erkennen, und Impulse zu tiefgreifender Heilung setzen können.
newsage: Hat die Ethnomedizin unseren Psychopharmaka etwas voraus?
Dr. Hobert: Psychopharmaka behandeln niemals die Wurzel eines Problems. Und so können sie langfristig auch nicht wirklich helfen, da sie den Menschen von sich und seinem Leben nur noch weiter abdrängen. Sie machen müde, träge, abhängig und blockieren jede Rückanbindung an die Natur. Notwendige innere Wachstumsprozesse werden im Keim erstickt, das intuitive Selbst wird unterdrückt, es können keine neuen Ideen und Impulse entstehen, die festgefahrene Situationen verändern könnten.
Die alten Heilpflanzen der Aborigines hingegen wirken oftmals als Türöffner, wenn es darum geht, wieder Zugang zu unserer eigenen Kraft zu bekommen. Sie helfen, die möglicherweise verloren gegangene Anbindung an die Heilkräfte der Natur wiederherzustellen. So kommt es zu Berührungen mit dem Außergewöhnlichen. Und diese Berührungen sind äußerst heilsam. Sie ermöglichen, dass der Betroffene wieder zu sich selbst findet und sich wieder ein seelisches Gleichgewicht einstellt. Sie schärfen die Sinne und die Intuition – ohne Nebenwirkungen.
Meine Erfahrungen zeigen, dass z. B. Burnout und viele chronische Krankheiten entstehen, weil der Mensch sich zunehmend getrennt fühlt von der Natur und dem Göttlichen. Diese Entfremdung führt zu unterschwelligen Ängsten, die den Menschen in Überaktivität und Stress treiben. Nun versucht er, das Bewusstsein des Mangels zu kompensieren, indem er sich immer mehr äußeren Dingen zuwendet, um darin Ersatzbefriedigungen zu finden. Dazu kommen Unzufriedenheit und ein Mangel an Dankbarkeit für das Geschenk des Lebens und das, was es ihm bis hierher geschenkt hat.
Ich beobachte in meiner Praxis täglich, wie „Entschleunigung“ und Entspannung die Heilungschancen nicht nur bei Burnout, sondern auch bei Bluthochdruck, Migräne oder Herzkrankheiten deutlich verbessern. Stabilität und Gleichgewicht werden im Körper aufgebaut, Halt wird geschaffen und eine neue Ordnung stellt sich ein. Psychopharmaka können das niemals leisten. Fast alle ethnotherapeutischen Verfahren beziehen daher immer auch den Emotionalkörper, das Energiesystem des Körpers, mit ein.
newsage: Welche Heilmittel der Aborigines sind für uns heute nützlich und auch erhältlich?
Dr. Hobert: Zu den ältesten und zugleich auch bei uns bekanntesten Heilmitteln der Aborigines gehören die berühmten Teebaumöle. Ihre enormen Heilwirkungen sind unumstritten, sodass sie heute weltweit mit großem Erfolg gegen Viren, Bakterien und Pilze angewendet werden. Ihre positiven Wirkungen auf die Haut, die Zellen, bei Entzündungen und auf das Immunsystem sind wissenschaftlich bewiesen. Vor allem Öle der Teebaumarten Cajeput, Manuka, Kanuka, Niaouli und Tea Tree gelten als besonders wirkungsvoll. Sehr spannend ist ferner die Auseinandersetzung mit den außergewöhnlicheren Heilpflanzen der Aborigines. Die Aborigines erkannten bereits vor Tausenden von Jahren die vitalisierende Kraft ihrer Blütenessenzen. Die Buschblüten-Essenzen, auch „Love Remedies“ (Re-medies = zurück zur Mitte) genannt, sind kraftvolle Katalysatoren, wenn es darum geht, seelische Stabilität, kreative Klarheit und Lebensfreude zu wecken und die innere Kraft zu finden. Meine Erfahrungen mit diesen Essenzen zeigen, dass sie sich wunderbar als begleitende Anwendung bei verschiedenen Krankheiten und besonders bei Erschöpfungszuständen eignen.
newsage: Bei welchen Krankheiten und Symptomen kann die Ethnomedizin besonders gut helfen?
Dr. Hobert: Es sind vor allem die Krankheiten der Lebenskrisen, die besonders gut auf diese Blütenessenzen ansprechen. Vergleicht man das Leben mit einem Fußballspiel, so müssen auch im Leben Abseitsregeln beachtet werden und der Halbzeit muss Beachtung geschenkt werden. Nach der Hälfte der Spielzeit muss die Mannschaft nämlich die Spielrichtung ändern. Wer diese Regel nicht beachtet, wird Eigentore schießen. Das bedeutet, wer in der zweiten Lebenshälfte – etwa ab dem 45. Lebensjahr – nicht „die Richtung ändert“, den werden Krankheiten und Schicksalsschläge darauf aufmerksam machen, dass es – spätestens ab jetzt – darum geht, der Lebensqualität den Vorrang vor Macht und Besitz zu geben. Bislang Bewährtes funktioniert oft nicht mehr, denn nun wird „Inhalt“ gefordert. Nicht im Äußeren, sondern im Inneren liegt der unerforschte Kontinent, der darauf wartet, endlich entdeckt zu werden.
Besonders bei Männern sind Krankheiten wie das Burn-out-Syndrom häufig Ausdruck grober Lebensfehler in der zweiten Spielzeit, der zweiten Lebenshälfte. Ethnomedizinische Betrachtungsweisen bieten wirksame Unterstützung, wenn es darum geht, falsches Verhalten aufzudecken, abzulegen und Inspiration für neue Wege zu bekommen. Oft ist es schon sehr hilfreich, zu „entschleunigen“, die Geschwindigkeit herauszunehmen aus dem Alltag und „Quality Time“, also wertvolle Zeit zu schaffen … und sich bewusst mehr um seine Herzensangelegenheiten zu kümmern, bevor das der Herzchirurg tun muss. … Es geht darum, Entscheidungen zu treffen, die das gute Gefühl auslösen, auf dem richtigen Weg zu sein. Frei von Ängsten und alten Überzeugungen Nein sagen zu lernen. Ruhe, Gelassenheit und Langsamkeit zu üben, bevor körperliche Beschwerden einen dazu zwingen. Leider legt sich oft durch die Hektik des Alltags ein Nebel über die Bewusstheit: Man läuft und läuft in seinem Hamsterrad und spürt sich selbst dabei immer weniger. „Love Remedies“ sind eine große Hilfe, wenn es darum geht, das Netz, in dem man sich verfangen hat, bewusster zu erfassen.
newsage: Wie behandeln Sie z. B. Ängste, Depressionen oder ein Burn-out-Syndrom? Welche Blüten sind hier wirksam?
Dr. Hobert: Bei mir stehen an erster Stelle ausführliche Gespräche und eine sorgfältige Untersuchung, in der die tibetische Pulsdiagnose einen zentralen Platz einnimmt. Hier wird geklärt, welche Ursache das Burn-out hat und warum das Selbstregulationssystem des Körpers versagt hat. Die tibetische Medizin verfügt hier über eine sehr geordnete Vorgehensweise: Die Fünf-Elemente-Lehre hilft, die Fragen in vollem Umfang zu beantworten. Dieser ganzheitliche „Check-up“ ist die Grundlage für einen individuellen Therapieplan, der alle Lebensbereiche des Patienten umfasst und einen Neustart einläutet. Eine spezielle Ernährungsempfehlung, orientiert am Elemente-Typ, gehört ebenso dazu wie eine Anleitung zu gezielten Entspannungsübungen. Um die Umsetzung zu erleichtern, lasse ich den Patienten intuitiv seine „Love Remedy“ auswählen. Oft gebe ich zusätzlich eine passende Mischung von verschiedenen Blüten. Meist ist das „Confi dence“ oder „Inner Peace“, die beide die Bewusstwerdung unterstützen. Sie helfen dem Betreffenden herauszufi nden, was ihn im Leben wirklich nährt, was er will und was nicht. Dann geht es darum, den Patienten zu inspirieren, mutig neue Visionen und Ideen zu entwickeln und ihn dabei zu begleiten, diese umzusetzen. Berührung, Begleitung und Inspiration sind hier die Mittel der Wahl.
newsage: Können die Essenzen der Buschblüten helfen, die Lebensqualität zu verbessern?
Dr. Hobert: Gemeinsam mit weiteren ganzheitlichen Therapieverfahren, das kann ich mit einem klaren Ja beantworten. Das gilt natürlich nur, wenn der Patient bereit ist, aktiv an seiner Gesundung mitzuwirken. Eine Krankheit ist oft das Resultat nicht getroffener Entscheidungen. Handeln wird häufi g durch Denken ersetzt. Grübeln verstärkt die Ängste und raubt Energie. So gerät man in eine Abwärtsspirale. Wenn die Energiereserven erschöpft sind, stehen notwendige Entscheidungen an. (Das Wort sagt es ja schon: Die Not führt zur Wende!) Dazu braucht es Vertrauen und Mut. Und genau das können „Love Remedies“ unterstützen, indem sie helfen, den Menschen wieder mit der Natur zu verbinden; sie lassen ihn seinen Platz im Großen Ganzen wieder finden. Sie können helfen, Vertrauen und Mut aufzubauen, sodass der Betreffende endlich das tut, was längst hätte getan werden müssen. Die australischen Buschblüten helfen, den eigenen Pfad wieder zu finden. Neue Wege entstehen, indem wir sie gehen. Und dies verbessert die Lebensqualität mehr als irgendetwas anderes.
newsage: Wie sehen Sie die Zukunft der Ethnomedizin speziell in Deutschland?
Dr. Hobert: Offen gestanden bin ich fassungslos, dass Pharmazie und Politik in Europa durchsetzen konnten, dass seit Generationen bewährte Heilpflanzen nur noch auf Privatrezept verordnet werden können. Die Krankenkassen bezahlen sie nicht mehr. Biologische und nebenwirkungsarme Arzneien haben somit keinen Platz mehr in der medizinischen Versorgung. Das ist ebenso untragbar wie die Überreglementierung und das Verbot der Einfuhr wichtiger Heilpfl anzen aus anderen Ländern. Die Zukunft der transkulturellen Heilverfahren sehe ich dagegen positiver. Seit 2003 leite ich in der Ärztekammer Niedersachsen den Qualitätszirkel „Ethnomedizin“. Hier kann ich feststellen, dass immer mehr Kollegen sich für alternative kulturübergreifende Heilverfahren interessieren. Chinesische Medizin ist hier nur ein Beispiel. Inzwischen bieten etwa 30.000 Ärzte Akupunktur an. 300 Millionen Euro geben die Krankenkassen erfreulicherweise jährlich für Akupunktur aus. Das war noch vor zehn Jahren völlig undenkbar. (Quelle: Ärztezeitung vom 20.04.2006) Die anfängliche Skepsis ist, wie man am Beispiel der Akupunktur sehen kann, einer notwendigen Aufgeschlossenheit für die bewährte Medizin anderer Kulturen gewichen. Das wird sich in Zukunft sicher auch auf andere Therapien ausweiten, an denen wir zurzeit forschen.
newsage: „Wellness“ ist ein Bereich, der in Deutschland boomt. Was halten Sie von solchen Angeboten?
Dr. Hobert: Wellness boomt weltweit! Jedoch ist diese Form von Wellness meist nur auf den Körper ausgerichtet. Würden zusätzlich gezielt Entspannungstherapien und heilende Rituale aus anderen Kulturen eingesetzt, könnte die Wirkung weitaus tiefer und nachhaltiger sein. In meiner Praxis verbinde ich alle von mir angewandten Heilverfahren mit Entspannungstherapien. Das kann chinesische Tuina-Massage sein, aber auch hawaianische Lomi-Massage, Ayurveda-Massage oder Qi-Gong- Meditation.
newsage: Woran fehlt es bei uns, was können wir von den Aborigines lernen?
Dr. Hobert: In der heutigen Welt mit ihren vielfältigen, allgegenwärtigen unentwegten Ablenkungen fehlt es uns am meisten an einer Kultur der Stille und Besinnung. Außerdem geht uns der Kontakt zur Natur – unserer größten Kraftquelle – zunehmend verloren. Und wir leben in ständiger Angst vor Mangel und dieses Mangeldenken treibt viele von uns in die Habsucht: Wir wollen wenigstens mehr haben, wenn wir innerlich schon nicht mehr viel fühlen. Die Aborigines zeigen uns, wie wichtig der regelmäßige Kontakt mit der Natur ist: in der Natur sein, horchen, zuhören, sehen, betrachten, fühlen, mit Pfl anzen in Kontakt treten, die Ganzheit der eigenen Person in der Natur erfahren. Das Erleben der Natur füllt das Energiereservoir auf und schenkt uns Lebenskraft, Freude und das Gefühl der Fülle und Liebe zu dem, was ist. Dies sind die Grundprinzipien der Schöpfung: Fülle und Liebe. Wir müssen das nur erkennen und annehmen. Wir sind weit mehr und in uns gibt es weitaus mehr Möglichkeiten für ein besonderes Leben, als wir uns vorstellen können. „Love Remedies“ sind eine große Hilfe auf dem Weg der Entfaltung unserer wirklichen Potenziale.
newsage: Sie leiten Aborigine-Trainingsworkshops am Steinhuder Meer und am Starnberger See. Was steht derzeit im Mittelpunkt Ihrer Seminare?
Dr. Hobert: 2007 und 2008 geht es in meinen Seminaren insbesondere um schamanische „Entschleunigungs“-Techniken für den Alltag, um Rituale der Rückbindung an die Natur sowie um die zahlreichen überlieferten Lebensweisheiten der Aborigines. Sie sind außerordentlich inspirierend. Ferner wird ausführlich über die Wirkungsweise und praktische Anwendung der „Love Remedies“ gesprochen, sodass man diese effektiv bei sich selbst und auch bei seinen Patienten anwenden kann. Es werden spannende Seminare werden, die den Weg zu tiefgreifenden Erfahrungen ebnen.
Gesundheitstipps der Aborigines
1. Berührungen mit der Natur setzen Heilkräfte frei. Halte dich täglich mindestens eine Stunde in der Natur auf, um aufzutanken.
„Geht zwei Schritte auf die Natur zu und sie kommt euch vier Schritte entgegen.“
2. Genieße bewusst die Natur in ihrer vielfältigen Farbenpracht und Schönheit, sei dankbar ganz im Jetzt und nicht mit den Gedanken woanders.
„Spürt das Gras unter euren Füßen, küsst die Erde mit euren Zehen. Achtet die Natur und haltet bewusst Kontakt, nutzt ihre Kräfte und lasst zu, dass sie euch auftanken.
Achtet den Augenblick und genießt ihn, er ist das Beste, was ihr habt, und das Einzige, was vergeht.“
3. Suche dir gezielt einen persönlichen Kraftplatz in der Natur (etwa auf einer Parkbank) und gehe bei Erschöpfungszuständen immer wieder dorthin, um Energie zu tanken.
„Sucht euch euren Platz in der Natur und nutzt ihn als Kraftplatz, um euch zu heilen, wenn ihr krank oder ausgebrannt seid.“
4. Achte deine Ahnen (Eltern, Großeltern usw.) und verurteile sie nicht.
„Achtet eure Ahnen, denn sie leiten und schützen euch auf unsichtbare Weise – sie senden euch Kraft, wenn ihr es zulasst.“
5. Deine Gedanken beeinflussen dein Leben maßgeblich, steuere sie gezielt und bewusst!
„All eure Gedanken sind reine Energie – positive wie negative. Sie entscheiden darüber, was euch als Nächstes passiert. Verhaltet euch zum Wohle aller und lasst nicht ab, der Melodie des Herzens zu lauschen und ihr zu folgen. Erkennt, wie wenig materielle Dinge bedeuten, die euer Leben so sehr bestimmen.“