Es hat sich längst bestätigt, dass die Kommunikation mit Hunden, Pferden und anderen Tieren möglich und überaus hilfreich ist. Der Mensch versteht endlich die Sorgen und Vorlieben seiner Lieblinge. Dass aber auch Tiere, die nicht als besonders intelligent gelten, mit uns kommunizieren können, ist noch wenig bekannt. Therapeutin Tatjana Adams kann diese Ansicht ändern.
Hühner haben uns, wie die Physio- und Kindertherapeutin erfahren durfte, eine Menge mitzuteilen. Ja, Sie haben richtig gelesen: Hühner! Und was auf den ersten Blick komisch erscheint, entpuppt sich bei der Lektüre des Buches »Von Hühnern und Menschen« von Tatjana Adams als tiefsinniges Plädoyer für eine neue Dimension des Zuhörens, Erfahrens und Mitgefühls.
Die Mutter zweier Kinder war selbst überrascht, als sie eines Tages die Mitteilung eines ihrer Hühner deutlich vernahm. Dabei hatte Tatjana bereits Erfahrung in der Tierkommunikation: Ein Gespräch mit ihrer Hündin hatte ihr vor Jahren die Augen geöffnet. Obwohl die Autorin dem Thema anfangs skeptisch gegenüber stand, musste sie sich eines Besseren belehren lassen. Die Gespräche mit ihren Hühnern erlebte sie als tiefsinnig und geradezu philosophisch. Sie erfuhr darin von Dingen, über die sie persönlich nie nachgedacht hatte und die sie selbst auch nie so treffend und schön hätte formulieren können, wie sie in ihrem Buch bestätigt.
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So geht es bei der Lektüre weniger um Techniken der Tierkommunikation, als um das, was die Hühner uns Menschen schon länger einmal sagen wollten. Denn die Hühner haben einen erstaunlich klaren Blick auf den Menschen und seine Beziehung zur Umwelt. Die »Gesprächsthemen« wurden eigenständig und völlig frei von den Hühnern ausgewählt und drehen sich um gewichtige Inhalte wie Tod, Angst, Liebe, Frieden, Loslassen, aber auch um außergewöhnliche Inhalte wie Prostitution oder Lebenslüge bis hin zu hühnerspezifischeren Dingen wie Eier legen, das Körpergefühl als Huhn und Federn, wobei alle Themen auf leichte Weise erörtert werden und stets der Bezug zum Menschen hergestellt wird.
Und warum wollen die Hühner uns überhaupt so viel mitteilen? Der Grund ist, wie eines der Hühner namens Fortuna erklärt, dass sie glauben, dass die Welt bereit ist, umzudenken. Die Hühner wissen z.B., dass die Umwelt es lieber hätte, wenn wir das Ganze betrachteten. »Ich möchte, dass dieses Buch geschrieben wird«, sagt Fortuna, »damit die Menschen anfangen zu verstehen, dass sie mehr interessieren sollte als das eigene Wohlergehen. Wir sind ein System. Schadet ihr uns oder anderen in eurer Umwelt, schadet ihr im Endeffekt euch selbst.« Fortuna ist sich sicher, dass es Menschen geben wird, die das Buch lesen. Selbst wenn nur ein kleiner Teil dieser Menschen anfange umzudenken, habe sie mehr erreicht, als sie zu hoffen gewagt habe. »Die Welt ist bereit für eine Veränderung. Fangt damit an!«, teilt sie Tatjana Adams mit, und man kann förmlich die Inbrunst darin hören.
Es ist überaus interessant und amüsant, die Welt aus der Perspektive der Hühner wahrzunehmen. Stets auf den Punkt gebracht, ohne Umschweife erzählen sie von den Dingen, die wichtig sind. So sagen sie z. B., dass »Bäume unendlich wichtig in dieser Welt sind, selbstlos und still so unglaublich viel für die Gemeinschaft tun«, so dass sie mehr geachtet werden sollten. Einmal mehr darf man hier sein eigenen Gewissen konsultieren – auch etwa in Hinsicht auf den Konsum von Eiern. Wenn man erfährt, dass das tägliche Eierlegen auch ein schmerzhafter Prozess für die Hühner ist und sie zudem viel Auslauf brauchen, dann mag der eine oder andere umdenken, wenn er das nächste Mal einkaufen geht.