Irgendwann, nach dutzenden Workshops und Besuchen beim Guru dämmert es jedem. Wahre Spiritualität hat nichts mit Herumlabern und Träumen zu tun. Unser tägliches Handeln ist der kompromisslose Prüfstein unserer wahren Reife.
Bei aller wertvollen Innenschau solltest du nicht den Moment verpassen, an dem es Zeit ist, von deinem warmen Meditationskissen aufzustehen, die Räucherkerze auszudrücken und in die Welt zu treten. Ich treffe immer wieder Menschen, die nur einen Bruchteil ihrer Ressourcen aktiviert haben, weil sie sich für einen späteren, besseren Moment aufsparen. Dabei funktioniert es genau anders herum. Der bessere Moment kommt, wenn du jetzt dein Bestes gibst. Deine spirituelle Arbeit findet heute statt und nicht erst, wenn du deinen Traumjob in einer imaginären, glücklichen Welt gefunden hast. Höre auf zu warten. Verschenke dich heute. Leiste einen positiven Beitrag zum Leben aller Menschen, denen du heute begegnest. Spirituell gesehen, arbeitest du immer: an der Bushaltestelle, an der Kasse im Supermarkt und auf dem Klo – alles ist Meditation. Alles kann ein Schnellpfad zur Erleuchtung sein.
Deine geistigen Samenergüsse nutzen niemanden etwas, wenn sie deine Taten nicht befruchten. Verwandle deine Beziehungen, deine Sexualität und deinen Job in einen Spiegel deines Bewusstseins. Tue uns allen einen Gefallen: Höre auf, dich hinter spirituellen Konzepten zu verstecken. Erlaube dir, bemerkenswert zu sein. Teile deine Einzigartigkeit mit uns. Singe deine Strophe im Lied der Schöpfung, sonst fehlt sie uns allen. Suche dir Vorbilder, die dich inspirieren. Gib dir Raum, dich auszuprobieren und werde selbst zum leuchtenden Vorbild für andere. Höre auf, dich mit anderen zu vergleichen. Du bist ein Original. Bejahe deine Einzigartigkeit. Vertraue deinem Instinkt, was gut und richtig für dich ist. Er wird dich Schritt für Schritt nach Hause führen – vielleicht ramponiert, aber aufrecht und in Würde. Du gewinnst immer dazu, wenn du dir erlaubst, der zu sein, der du wirklich bist.
Viele Menschen schauen resigniert auf die Lücke zwischen dem, was ist, und dem, was sie eigentlich gern sein wollen. Die Diskrepanz erscheint ihnen un-überwindbar und so versuchen sie es in ihrer Ratlosigkeit erst gar nicht. Soll ich dir einen einfachen Weg verraten, um deine Sehnsucht nach Selbstverwirklichung in Realität zu verwandeln?
Tu es!
Setze deine Wahrheit täglich in konkrete Handlungen um. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen! Es gibt viele Menschen, die träumen und hoffen. Doch wer ist bereit, seine innere Wahrheit als fassbare, nachweisbare Realität in jedem Bereich seines Lebens zu manifestieren? Über wirkliche Spiritualität verliert man keine Worte. Man lebt sie. In den schönen und den unbequemen Momenten. Glücks- und Erfolgsratgeber verkaufen sich auch so gut, weil sie unser kindliches Wunschdenken ansprechen. Doch kein Buch der Welt wird es dir abnehmen, deinen Hintern für deine Wahrheit in Bewegung zu setzen. Und zwar nicht einmal, sondern immer wieder. Jeden Tag. Das Geheimnis, welches sich nicht nur gut verkaufen lässt, weil es so nüchtern und banal klingt, heißt: Kleine, bewusste Babyschritte … jeden Tag – für deine wahren Werte – machen am Ende ein großartiges Leben aus.
Wenn du es mit Spiritualität ernst meinst, hör auf, über sie zu reden. Frage dich lieber: Was bedeutet meine Erkenntnis ganz konkret? Für mich? Für meine Beziehungen? Für meine Arbeit? Ein Meister erscheint täglich auf der Übungsmatte – egal, wie er sich fühlt. Er übernimmt sich nicht. Er vertraut dem Gesetz der kontinuierlichen Handlung. Höre auf, auf ein Wunder zu hoffen. Es ist schon passiert. Du bist es. Pack es aus. Mach die Leinen los, meine Freundin, mein Freund! Verlasse den sicheren Hafen. Fahr auf das offene Meer hinaus. Arbeite jeden Tag lustvoll an deiner Selbstverwirklichung.
In diesem Sinne wünsche ich dir ein wundervoll aktives Leben: Setze dich um.
Ich habe diesen Text mit einem Schmunzeln gelesen. Es tut so gut!!! Egal wieviele Babyschritte man schon gemacht habt, es gibt noch Tausende Schritte vor uns. Jeden Tag müssen wir unseren „Hintern“ bewegen, immer wieder. Aber ab und zu darf man auch eine Pause einlegen …