Erhörte Achtsamkeit

Achtsamkeit ist eines der Schwerpunktthemen im Programm des 2012 gegründeten Hörbuchlabels Argon Balance. Im Interview erzählt Programmleiter Carlo Günther von den Besonderheiten in der Produktion von Achtsamkeits-Hörbüchern und wie für ihn Achtsamkeit die Gesellschaft verändern kann.

Herr Günther, sind Sie selbst ein achtsamer Mensch?
In den letzten Jahren hat Achtsamkeit in meinem Leben sowohl beruflich als auch privat einen hohen Stellenwert eingenommen. Ich versuche die großen und kleinen Aufgaben und Herausforderungen achtsam anzugehen, fahre möglichst oft mit dem Fahrrad zur Arbeit, ernähre mich bewusster, versuche, auch in schwierigen Situationen den Menschen wertschätzend gegenüberzutreten. Und ich nehme mir, wenn möglich, Zeit, bevor ich abends meine Familie treffe, um offen zu sein für ihre Themen und Bedürfnisse. Dennoch bin ich noch weit davon entfernt, immer achtsam zu sein. Gerade gegenüber mir selbst fällt mir das oft schwer. Sagen wir, ich bin auf dem Weg .

In den ersten beiden Programmen von Argon Balance haben Achtsamkeitsthemen einen festen Platz. Warum haben Sie sich dafür entschieden?
Ich finde, Achtsamkeit ist ein wunderbares Lebenshilfe-Thema, weil es uns alle erreicht. Wenn der Zen-Buddhist Thich Nhat Hanh uns auffordert: »Begegne Deinen Mitmenschen und dir selbst mit großer Achtsamkeit«, kann ich das einfach annehmen, ohne lange zu grübeln, was ich genau tun muss und ohne mich kritisiert zu fühlen. Achtsamkeit ist selbsterklärend, nicht aufgeladen mit religiösen Bedeutungen und funktioniert auch in kleinen Schritten.

So funktionieren ja auch unsere Hörbücher. Sie motivieren und geben einfache Ratschläge, von denen sich die Hörer anregen lassen können, um in ihrem Leben glücklicher zu werden – ohne dass sie sich für ihre bisherige Lebensweise schämen müssen und ohne dass sie dafür eine ganze Lehre annehmen müssen. Gerade die Hörbücher zu Achtsamkeit stehen dafür. Das sieht man schon an den Titeln wie »Der Weg der Achtsamkeit« und »Fünf Weisheiten für den Alltag« von der Meditationslehrerin Marie Mannschatz, »12 Schlüssel zur Gelassenheit« von der Coaching-Expertin Sabine Asgodom oder »Lass los, was dir Sorgen macht« von der Zen-Buddhistin Sigrid Engelbrecht.

Die Argon Balance-Hörbücher werden oft von Sprechern und Autoren gemeinsam gesprochen, das trifft auch auf die genannten Titel zu. War diese Zusammenarbeit von besonderer Achtsamkeit geprägt?
Ja, von Anfang an. Alle drei Autorinnen, Marie Mannschatz, Sabine Asgodom und Sigrid Engelbrecht, haben Achtsamkeit fest in ihrem Leben verankert. Das war in jedem Moment der Zusammenarbeit zu spüren. Beispielhaft möchte ich die Produktion mit Marie Mannschatz nennen: Sie ist den Aufnahmen, in denen sie die Übungen und Meditationen selbst sprach, mit großer Aufmerksamkeit und einem enormen Gespür für das spätere Hörbuch begegnet. So regte sie noch in der Sprecherkabine an, viele ihrer Texte, die zum Lesen verfasst waren, umzuformulieren und an das gesprochene Wort anzupassen. Nur so konnte sie den Hörern authentisch vermitteln, worum es geht. Die Nachproduktion, in der wir die besten Aufnahmeversionen auswählten und die Stimme mit Musik unterlegten, legte sie dann ganz vertrauensvoll in meine Hände und die des Tonmeisters. So hat sie auch unsere Arbeit auf besondere Weise wertgeschätzt. Ihre Achtsamkeit ist, wie ich finde, auf dem fertigen Hörbuch zu hören.

Werden Sie auch weiterhin Achtsamkeits-Themen in das Programm von Argon Balance aufnehmen?
Ja, klar. Für das kommende Herbstprogramm planen wir dazu großartige Titel von Autoren, die selbst seit vielen Jahren die Achtsamkeitsbewegung mitgetragen haben: »Achtsam arbeiten, achtsam leben« von Thich Nhat Hanh und »Die Praxis der Achtsamkeit« aus Jon Kabatt-Zinns Klassiker »Gesund durch Meditation«.

Hörbuch-Tipp: