Erwarte bitte keine tiefenpsychologischen Exkurse in Welten des Verstandes, wo natürlich viele schlaue Antworten auf jede Frage auf dem Präsentierteller liegen. Und so einleuchtend oder beeindruckend diese Erklärungen auch sind, glaube nie einem Verstand in seinem verzweifelten Versuch, etwas erklären zu wollen, was unbeschreiblich ist. Anstatt nach immer besseren Antworten zu suchen, könnte man sich mal eine gute Frage einfallen lassen. Zum Beispiel diese:
Was tut Bewusstsein?
Bewusstsein nimmt bewusst wahr.
Aha. Jetzt die nächste gute Frage:
Was nimmt Bewusstsein wahr?
Bewusstsein nimmt wahr, was ist. Es nimmt also das Sein wahr. Deshalb nennen wir es ja so.
Wenn sich da aber einer bewusst ist, wer ist das denn? Wenn ich bin, dann bin ich mitten im Sein, und sobald diese Grundlage klar geworden ist, spricht man von bewusster Wahrnehmung. Da ist also bereits eine Identität, welche sich dessen bewusst ist, was ist. Und jetzt können wir folgende gute Frage stellen:
Wer nimmt bewusst wahr?
Identifiziertes oder individualisiertes Sein.
Sobald das Sein beginnt, sich seiner selbst bewusst zu sein, entscheidet es sich, in welcher Form es das tun möchte. In unserem Fall hat es sich – zumindest teilweise – entschieden, das Sein als Mensch zu erfahren bzw. wahrzunehmen. Die Schlussfolgerung dazu liegt auf der Hand: Du bist Bewusstsein! Wie sonst soll so etwas wie der körperliche Tod erklärt werden, wenn nicht damit, dass das Wesen, also du oder das Bewusstsein, welches dem Körper innegewohnt hat, diesen wieder verlässt?
Wer Erfahrungen mit Toten hat, der weiß, dass es eindeutig spürbar ist, dass der physische Leib nur das Vehikel für den gewesen ist, der seinen Namen trägt. Der Körper ist ein Kleid. Wenn da keiner drin steckt, dann bewegt es sich keinen Millimeter und tut gar nichts. Es kann also nicht schaden, zu wissen, dass wir nicht unser Körper sind, sondern dass wir einen haben. Keiner von uns wird es jemals schaffen, als Bewusstsein zu sterben. Das körperliche Leben hier ist ein Transit, es ist nicht unser Zuhause, zumindest nicht unser wirkliches.
- Schöpfer ohne Ahnung: Unser Bewusstsein zurückerobern
- Das Bewusstsein beim Heilungsprozess: Interview mit der Heilerin Renée Bonanomi
- Über alle Grenzen hinaus: Befreiung durch Bewusstseinserweiterung
- Bewusstsein und Heilsein: Mit OM C. Parkin im Gespräch
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Das handelnde Bewusstsein
Bewusstsein hat sich also eine Rolle ausgesucht und sich mit dem identifiziert, welcher die geeignetste menschliche Identität verkörpert, um dieses Abenteuer gut zu überstehen. Das bist in deinem Leben übrigens du! Der oder die Beste für ein Leben wie deines! Da der Verstand ein wenig die Überhand über uns gewonnen hat, wird uns nun klar, dass sich da irgendwo ein Fehler eingeschlichen haben muss. Denn der Verstand würde sich nie im Leben für ein Leben wie deines entscheiden. Ihm ist das viel zu anstrengend. Der Verstand ist ja nicht dazu gemacht, vieles zu tun. Das Einzige, was er tut, ist denken. Du hingegen bist handelndes Bewusstsein in einem Körper, dessen Verstand die Welt und das Sein, in welchem er sich befindet, nicht im Ansatz versteht, es auch nie verstehen wird.
Das Universum und der Verstand
Das Universum, die Schöpfung oder das Sein, nenne es wie du willst, auch Gott ist zulässig – dieses »Etwas« will nicht verstanden, sondern erfasst werden! Dinge in seiner Gesamtheit zu erfassen ist jedoch eine Angelegenheit für höhere Intelligenz. Intelligenter als der Verstand bist du – besonders dein Herz, welches Symbol für die Qualität der Energie des Seins in seiner erfahrbaren Form ist. Die Frage nach dem Bewusstsein lässt sich gefühlsmäßig erfassen, und dementsprechend klar ist auch die fühlbare Antwort. Da diese Antwort aber mehr ist, als man mit Worten auszudrücken vermag, ist es unmöglich, über Bewusstsein zu sprechen.
Die jedoch wichtigere und auch spannendere Frage würde Folgende sein:
Wer oder was ist »Gott«?
Stellt man sich diese Frage zuerst, dann beantworten sich alle anderen Fragen von allein. Tja, es fließt alles einfach immer besser von oben nach unten.