Grüne Smoothies

Die grünen Smoothies erfreuen sich großer Beliebtheit und viele meiner Bekannten schwören auf ihre positiven Wirkungen. Da ich als Heilpraktikerin und gesundheitsbewusster Mensch nur Methoden empfehle, von denen ich selbst überzeugt bin, startete ich einen Selbstversuch.

grunesmuchy Mein Gesundheitszustand war zu diesem Zeitpunkt ganz passabel. Ich hatte zwar einige Nahrungsmittel-unverträglichkeiten, war jedoch gut darauf eingestellt. Darüber hinaus gab es noch ein paar Zipperlein, auf die ich später eingehe.

Ich begann zunächst mit einigen Testversuchen und probierte Rezepte aus. Nach wenigen Tagen kam es jedoch zu massiven Blähungen. Meine Recherchen ergaben, dass mein Mixer einige Bestandteile der Smoothies nicht vollständig aufschließen konnte und dadurch der Darm gereizt wurde. So legte ich mir ein Profigerät mit 32.000 Umdrehungen pro Minute zu.

Dann begann meine eigentliche Umstellung. Ich ersetzte mein Frühstück und mein Mittagessen durch jeweils einen halben Liter grünen Smoothie. Abends aß ich normal, eher etwas mehr als sonst. Nach dem Verzehr der Smoothies fühlte ich mich leicht und gestärkt und war mittags nicht mehr müde.

Nach wenigen Tagen merkte ich, dass meine Waage nahezu täglich weniger anzeigte. Innerhalb von knapp drei Monaten hatte ich sechs Kilogramm Gewicht verloren. Seitdem halte ich mein neues Idealgewicht.

Ergänzend möchte ich erwähnen, dass das Sättigungsgefühl durch den Verzehr der grünen Smoothies in den ersten Tagen nur zwei Stunden lang anhielt. Ich ergänzte die Mahlzeiten mit einigen Nüssen oder einem Ei. Nach rund einer Woche vergaß ich, zusätzlich etwas anderes zu essen und hielt problemlos bis zur nächsten Hauptmahlzeit durch. Inzwischen habe ich gelernt, dass grüne Smoothie durch Zugabe von Avocado oder Banane länger satt halten, was für den Körper noch leichter verdaulich ist als ein ergänzender Snack mit Nüssen oder Ei.

Während ich die Gewichtsabnahme logisch fand, gab es zwei andere Ereignisse, die mich sehr überrascht haben. Ich hatte eine verhornte Hautstelle im Gesicht, die seit über einem Jahr auf keine Behandlung ansprach. Nach den ersten drei Monaten der Ernährungsumstellung bemerkte ich, dass diese Stelle nicht mehr auffindbar war. Und noch ein weiteres Symptom hat sich regelrecht in Luft aufgelöst: Das war ein schon viele Monate bestehender leichter Schmerz im Unterleib, den mein Gynäkologe als typisches Zeichen der bevorstehenden Wechseljahre deutete. Bis heute, rund ein halbes Jahr später, sind diese Symptome nicht mehr aufgetreten. Bezüglich der Nahrungsmittel-unverträglichkeiten stellte ich fest, dass mein Körper nun eine wesentlich höhere Toleranzschwelle hatte. Während ich früher meine Speisen mit pflanzlichen Enzymkapseln ergänzte, benötige ich diese mittlerweile nur noch in Ausnahmefällen. Brot und Milchprodukte vertrage ich wieder deutlich besser als früher, wenngleich ich sie weiterhin nur in Maßen zu mir nehme.

In der Zwischenzeit habe ich einige Menschen aus meiner Familie, meinem Freundeskreis und meinem Patientenkreis für den grünen Smoothie begeistern können. Fast alle berichten sie über eine zügige Gewichtsabnahme und eine ganz neue Lebensqualität.

grunesmuchyAufgrund meiner langjährigen Erfahrung mit der Behandlung von Übergewicht und Diabetes möchte ich einige ergänzende Hinweise geben. Beide basieren auf einer Kohlenhydrat- bzw. Glukoseüberversorgung und profitieren von ähnlichen Umstellungsmaßnahmen. Während der Diabetes mellitus zumeist als Insulinmangelkrankheit verstanden wird, ist das tatsächliche Stoffwechselgeschehen jedoch deutlich komplexer. Beim Prädiabetes (zumeist durch Übergewicht gekennzeichnet) und in der Anfangsphase der Erkrankung liegt oftmals sogar zu viel Insulin vor. Es hat jedoch nicht mehr die volle Wirksamkeit. Diese Symptomatik wird je nach Sichtweise als Glukoseintoleranz oder als Insulinresistenz bezeichnet. Hierbei spielen verschiedene Ursachen zusammen.

Was jedoch zumeist übersehen wird, ist die zentrale Rolle der Verdauungsenzyme. Diese werden in der Bauchspeicheldrüse produziert, genauso wie das Insulin. In der Grundlagenforschung konnte gezeigt werden, dass Verdauungsenzyme und Verdauungshormone (wie zum Beispiel Insulin) im Stoffwechsel eng zusammenspielen. So kann zum Beispiel das Enzym Amylase, wenn es mit der Nahrung zusammen aufgenommen wird, den Blutzuckerspiegel deutlich absenken. Übergewichtige und Diabetiker können also einen deutlich stabileren Blutzucker erreichen, wenn sie mit der Nahrung pflanzliche Verdauungsenzyme aufnehmen. Dies kann in Kapselform geschehen oder eben in Form der grünen Smoothies, denn diese sind randvoll mit Enzymen.

So wird einer Überlastung der Bauchspeicheldrüse entgegengewirkt, wie sie durch das Überangebot von Glukose entstehen kann. Vor allem der häufige Verzehr von Brot, Nudeln oder Backwaren  trägt zu einem Glukoseüberschuss bei.

Ergänzend ist es wichtig, einen ausreichenden Abstand zwischen den Mahlzeiten einzuhalten. Mindestens vier Stunden sollten es sein. Genau genommen verdauen sich grüne Smoothies so schnell, dass auch kürzere Abstände zwischen den Mahlzeiten häufig toleriert werden. Wer jedoch abnehmen möchte oder an einer Belastung des Verdauungstraktes bzw. der Bauchspeicheldrüse leidet, muss oft erst lernen, die Kalorienzufuhr zu beschränken  und Heißhungeranfälle abzubauen. Deshalb ist der Mindestabstand von vier Stunden trotzdem sinnvoll.

Um diese Zeit leichter zu überbrücken, empfiehlt es sich, dem Smoothie eine halbe oder ganze Avocado zuzugeben. Bei herkömmlichen Mahlzeiten empfiehlt es sich, diese mit eiweißhaltigen Lebensmitteln zu beginnen. Ein bisschen Fleisch, Fisch, Käse oder auch ein paar Nüsse vorab helfen, den Blutzuckerspiegel besser auszubalancieren. So machen die Mahlzeiten schneller satt und halten länger vor.

Ina Gutsch
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Ina Gutsch ist seit 1995 als Heilpraktikerin in eigener Praxis tätig. Zu ihren Praxisschwerpunkten gehört die Behandlung chronischer Stoffwechsel-erkrankungen wie auch dem Diabetes. Zu diesem Thema hat sie ein Handbuch für Betroffene und Therapeuten geschrieben und bietet eine Ausbildung zum ganzheitlichen Diabetesberater an.

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