„Die Sonne ist im besten Sinne unser Schicksal… Unser Geist und unser Körper enden nicht mit unserer Haut. Die Sonne und ihre Einflüsse sind ein Teil von uns, ein Teil unseres erweiterten Körpers. Sie öffnet uns das Tor zu den höheren Dimensionen, die sich in einem erweiterten Bewusstsein manifestieren.“
D. Broers
Auf Erlerntes müssen Taten folgen. Sollen die Evolutionsimpulse, die uns laut Biophysiker Dieter Broers aus dem Kosmos zukommen, auf fruchtbaren Boden fallen, so ist jeder Einzelne gefragt, sich neu auszurichten, sich einer heilsamen und nachhaltigen Lebensweise zu widmen. Im eigenen Innern eines jeden Menschen beginnt die Evolution des Herzens, die Revolution der Wahrnehmung.
Bereits in der Ausgabe newsage 5/2009 haben wir über die nachweislichen Auswirkungen kosmischer und solarer Kräfte auf unsere Erde, die der Wissenschaftler Dieter Broers in seinem Buch „(R)Evolution 2012“ darlegt, ausführlich berichtet. Eingebunden in weitaus größere Abläufe als die irdischen, können wir gar nicht anders, als die Energien, die uns aus den Weiten des Weltraumes erreichen, willkommen zu heißen. Da unsere Sensibilität für dieselben noch nicht sonderlich ausgeprägt ist, äußert sich unsere unbewusste Wahrnehmung in vagen Empfindungen und Körperbefindlichkeiten.
Doch die Auswirkungen elektromagnetischer und elektrostatischer Felder, die durch Strahlung entstehen – seien sie kosmischer, irdischer oder menschengemachter Art –, sind inzwischen messbar und wenn unser Körper sie spüren kann, sollte es lediglich einer Bewusstseinserweiterung bedürfen, damit auch unser Geist diese Art Energien erkennen und auswerten kann.
Die Evolution der menschlichen Spezies bahnt sich unaufhaltsam ihren Weg durch die verschiedenen Sphären von Wahrnehmungsmodellen. Jede Epoche, jede Kultur hat andere Erklärungsmodelle für die Realität. Interferierten in Europa die alten Griechen noch mit einem ganzen Pantheon unterschiedlichster Göttergestalten, so herrschte im Mittelalter eine von der Kirche erklärte, indoktrinierte einzelne männliche Göttergestalt. Die beiden Weltanschauungsmodelle ergeben unweigerlich zwei völlig unterschiedliche Verhaltens- und Gesinnungsarten für den Menschen.
Heutzutage gibt es eine Vielfalt von Lebensphilosophien und Glaubensbekenntnissen, die durch die Globalisierung regen Austausch erfahren. Das große Nebeneinander von Nationen und kulturellen Gruppierungen sollte uns Toleranz lehren, Freiräume öffnen, die das Hineinschnuppern in andere Weltbeschreibungsmodelle erlaubt. So könnte sich die optimalste Strömung durchsetzen – oder aber die optimalste Strömung ist bereits jene, die vieles zulässt und nichts ausschließt.
Gelingt Bewusstseinserweiterung dann im Annehmen des breit gefächerten Angebotes von verschiedenen gebündelten Ideenmöglichkeiten, die eine Weltbeschreibung ausmachen? Oder ist das tiefe Eintauchen und Ausloten in ein einziges dieser Reservoirs vonnöten, damit man am Ende doch wieder jegliche dem System innewohnenden Grenzen überwindet und einer gewissen Freiheit ein Stückchen näher kommt? Uns steht es offen, in die eine oder andere Welt einzutauchen, Trophäen der Weisheit mit an die Oberfläche zu bringen und dann zum nächsten Kontinent zu schwimmen. Die Freiheit, das Gefühl der Grenzenlosigkeit hat eine große Anziehung und ist immer mit Fortbewegung verknüpft. Das Verharren in einem bestimmten System hingegen führt zu Stillstand und wirkt damit einer Evolution entgegen.
Eine kollektiver Wandel hin zu mehr Toleranz kann nur durch die neu ausgerichtete Wahrnehmung des Einzelnen hervorgerufen werden. „Es ist eine Illusion, dass Sie ohne Bewusstseinsveränderung neu anfangen können“, schreibt Broers diesbezüglich. Jeglicher Ansatz, von außen ein neues Dogma über die Menschheit zu stülpen, muss zweifelsohne in Widerstand oder Stillstand münden. Doch „das Bewusstsein erweitern“, was bedeutet das eigentlich? Wir machen Erfahrungen der verschiedensten Art und lernen hier und da etwas dazu. Wir erkennen, dass es viele Möglichkeiten des Selbst, der Selbste gibt, Möglichkeiten des Ausdrucks und der Wahrnehmung. Wohin führen diese Erfahrungen? Gibt es eine Enderkenntnis? Oder gibt es am Ende kein Selbst, nur die Einheit, so wie es uns die Mystiker und andere religiöse Strömungen zu verstehen geben.
Das Erkunden dieser offenen Fragen und Räume beinhaltet für den Einzelnen zumindest immer eine Bereicherung oder eine Veränderung. Dieter Broers hat in seinem neuesten Buch „Checkliste 2012“ genau dieses Thema genauer beleuchtet. Als Vorbereitung auf Zeiten, die seiner Meinung nach einiges an Umwälzungen bereithalten, hält er es für außerordentlich wichtig, dass der Mensch sich mehr um seine Seele kümmert. Auch wenn er zu ganz praktischen Dingen wie dem richtigen Verhalten bei Erdbeben u.a. Tipps gibt, so sieht er in der Entwicklung der persönlichen emotionalen Seinsverhältnisse den ausschlaggebenden Faktor, der uns Erdenbewohner in eine fortschrittlichere und förderlichere Ära katapultieren kann, ohne dass wir dabei allzu großen Schaden nehmen.
Abbildung eines Maya-Kalenders |
Auf praktischer Basis widmet er sich zum Beispiel in einem Kapitel den Systemzwängen, in denen wir stecken und den Möglichkeiten, darin Freiräume zu schaffen. Zuerst steht dabei die Frage „In welchen Systemen leben Sie?“ im Mittelpunkt. Das Bewusstmachen der eigenen Standortkoordinaten und des Systems, in dem diese angesiedelt sind, der einzelnen Komponenten wie „das System des Ich, der Familie, des Jobs“ etc. können bereits Aufschluss darüber geben, wo Alternativen gewünscht und möglich sind. „Denken und fühlen Sie in Alternativen“, führt Broers aus. Mit Bleistift und Papier bewaffnet kann man im Brainstorming die Gipfel seiner Träume erkunden, alles einer Überprüfung unterziehen und Korrekturen vornehmen. Um das „Wünschen neu zu erlernen“, wie der Autor es ausdrückt, rät er, sich täglich Zeit zum Verweilen und Besinnen zu nehmen und jeden Abend den Tag Revue passieren zu lassen. Für ihn steht ein wenig kindliches Wünschen und Träumen ohne Rücksicht auf Realitätsbezug durchaus auf dem Programm zur Revision der persönlichen Traum-Trampelpfade. Und auch die Schritte auf diesem Weg dürfen klein und verspielt sein. Zwischen jeder Etappe auf dem Wunschweg bedarf es immer wieder der Zeit fürs Loslassen und für das Betrachten des bereits Erreichten.
Dass solche global gesehen kleinen Schritte Wirkung auf das Gesamte haben, veranschaulicht Broers durch das Anführen der morphogenetischen Felder. Der wissenschaftliche Nachweis, dass es energetische Verbindungen zwischen allem und jedem gibt, besonders aber zwischen Parteien, die eine große Resonanz zueinander haben – wie etwa Tiere einer gleichen Spezies –, stellt klar, dass jede Tat und jeder Gedanke eines Menschen in der Energiematrix allen Seins seine Auswirkungen haben muss.
Der berühmte Schmetterlingseffekt, der sinngemäß diese Aussage vertritt und den der Wetterforscher Edward Lorenz so erklärte, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings in Südamerika prinzipiell einen Tornado in Japan auslösen könne, hat auch Relevanz für gesellschaftliche Phänomene. Broers zitiert dazu den Soziologen Rainer Paslack, der das Ende der DDR analysiert hat. Für ihn steht fest, dass es letztlich die Öffnung der westdeutschen Botschaft für Ostdeutsche in Ungarn war, die den entscheidenden Impuls für den Umbruch in der ehemaligen DDR gegeben hat. „Die Tatsache, dass ein paar hundert Menschen alles hinter sich ließen und wagemutig flohen, erwies sich als folgenschwer. Dass diese Menschen aus Ungarn in den Westen reisen durften, hat einen psychologischen Dominoeffekt ausgelöst“, zitiert Broers.
Analog zu diesen Ereignissen sieht der Autor und Wissenschaftler Parallelen zu unserer heutigen Situation. „Auch heute stehen wir vor Mauern. Vor den Mauern des Systems und vor den Mauern in unserem Bewusstsein. Wir wagen nicht, in Alternativen zu denken. Die wenigen Menschen, die es dennoch tun, werden keine Randfiguren bleiben. Unmerklich erst, dann immer intensiver tragen sie zu einem allgemeinen Umdenken bei. Sie stecken andere an mit ihrem neuen Denken, sie säen neue Ideen über das Menschsein und das Zusammenleben, und diese Saat wird aufgehen.“
Für den Autor steht fest, dass hauptsächlich diejenigen Menschen 2012 als Anlass für einen inneren Wandel nehmen werden, die sich auf diese Zeit der Veränderungen vorbereiten. Zu diesen Vorbereitungen gehört, sich mit seiner Intuition und seinem Herzen in Verbindung zu setzen. „Sie finden die Stimme Ihres Herzens, wenn Sie meditieren und wenn Sie Ihre Träume und Visionen ernst nehmen“, sagt Broers. So stellt er in seinem Buch verschiedene Meditationen vor, welche die wichtige Verbindung zum höheren Selbst konsolidieren sollen.
In der Verbindung zum höheren Selbst tritt die Empfänglichkeit für kosmische Botschaften in Erscheinung, wird das Unbewusste bewusst. Das höhere Selbst bringt uns einer Ganzheit näher, die den Menschen ursprünglich ausmachte und ihn im Einklang mit dem Kosmos leben ließ. Sinne, die uns verloren gegangen sind, und uns innewohnende Selbstheilungskräfte werden im Bewusstsein unseres gesamten Seins wieder wach. Vom Standpunkt des höheren Selbst aus betrachtet, erkennt Broers unser Ego nur als kleinen unbedeutenden Ausschnitt in etwas viel Umfassenderem.
Ein bisschen weniger Verstand und Ego, ein bisschen weniger Reden und Projizieren – die Ziele, die unsere Bewusstseinserweiterung vorantreiben, sind altbekannt, aber immer noch hochaktuell.