Internet des Bewusstseins

Die Natur ist online

Gruppenbewusstsein, Genetik und Gravitation haben auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun. Die Bestseller-Autoren Grazyna Fosar und Franz Bludorf haben jedoch neueste Erkenntnisse aus der Physik und anderen relevanten Wissenschaften auf solche Weise zusammengefügt, dass sich ein größeres, vollständigeres Bild unserer Welt ergibt: Unsere Verbindung untereinander und mit dem uns umgebenden Kosmos ist nicht nur esoterischer Glaube. In ihrem Buch „Vernetzte Intelligenz“ entschlüsseln die beiden Physiker und Mathematiker die wahre Bedeutung unseres genetischen Codes.

Mit dem Auftauchen von Ergebnissen, die dem bestehenden wissenschaftlichen Weltbild widersprechen, müssen ältere Prämissen oftmals über Bord geworfen werden. Doch unsere Welt ist nun einmal noch nicht zu Ende erklärt. Neuere Experimente mit Elementarteilchen widerlegen beispielsweise die von Einstein postulierte absolute höchstmögliche Geschwindigkeit von Lichtgeschwindigkeit. In einem Experiment des Physikers Günter Nimtz bewegten sich Elementarteilchen scheinbar mit doppelter Lichtgeschwindigkeit durch einen Tunnel und überwanden dabei auch die materielle Grenze des Tunnels. Die Information der Teilchen – in diesem Fall Mozarts 40. Sinfonie – konnte also durch die Tunnelwand gelangen und war anschließend noch einwandfrei zu identifizieren.

Solcherlei Entdeckungen führen in der Fachwelt immer wieder zu Eklats. Doch schließlich müssen auch die neuesten Erkenntnisse nicht der Wahrheit letzter Schluss sein. Die Autoren gehen dementsprechend davon aus, dass die Teilchen gar nicht die materielle Grenze durchschritten hätten, sondern in einen höherdimensionalen Bereich ausgewichen seien, wo Zeit und Raum nicht existieren, den sogenannten Hyperraum. Tatsächlich, erklären sie, sei diese Interpretation des Experiments viel besser abgesichert und verletze dabei nicht einmal die Theorie Einsteins.

Ein sensationelles Experiment, das hier ansetzt, glückte einem Forscherteam der Universität Innsbruck. Hier konnte erstmals ein Photon „weggebeamt“ werden – in Fachkreisen „Teleportation“ genannt. Das Photon konnte an einen bestimmten Ort teleportiert und an einem anderen Ort wieder zum Erscheinen gebracht werden. Die Quantenphysiker sprechen auch hier von einem Ausweichen auf eine andere Ebene, eine höhere Dimension des Hyperraums. Das Interessante dabei ist, dass nicht das Teilchen als Ganzes durch die höhere Dimension transportiert wurde, sondern nur die Eigenschaften, seine Information, die dann am Zielort einem neuen Photon aufgeprägt wurde. Es handelt sich also, genau wie bei Nimtz‘ Übertragung der Mozart-Sinfonie, korrekterweise um eine Informationsübertragung. Fosar und Bludorf nennen diese Form der Kommunikation über den Hyperraum folglich „Hyperraumkommunikation“.

Der finnische Physiker Matti Pitkänen stellte schon zuvor eine Theorie über ein mehrdimensionales Universum auf, dessen verschiedene Dimensionen durch „magnetische Wurmlöcher“ miteinander in Verbindung stehen. Diese Wurmlöcher können sich – energetisch gesehen – an DNA-Sequenzen des Menschen anlagern und als Kommunikationskanäle dienen. Pitkänen und anderen zufolge dient die menschliche DNA nämlich nicht nur dazu, in der Zelle Eiweiße zu produzieren und damit den Körper aufzubauen. Die DNA stellt hier vielmehr eine Art Schnittstelle zur Kommunikation zwischen Mensch und Kosmos dar.

Sicher klingt eine solche Theorie recht abgehoben. Die Zunahme ähnlicher Forschungsergebnisse lässt jedoch darauf schließen, dass wir uns zwangsläufig zur Erforschung unserer menschlichen Möglichkeiten mehr und mehr in feinstoffliche Bereiche vorwagen müssen. Diese zu beschreiben, ist stets ein heikler Versuch, da das Auge mit seiner Fixierung auf die Materie in solchen Bereichen wenig Hilfe leisten kann. Die Autoren zeigen in ihrem Buch anschaulich, dass ein grundlegender Paradigmenwechsel in der Wissenschaft bereits in vollem Gange ist. Sie schreiben: „Wir stehen an der Schwelle eines vollkommen neuen Verständnisses des gesamten Universums: Der Kosmos ist endgültig kein ‚mechanisches Uhrwerk‘ mehr, sondern durch und durch mit Bewusstseinskräften durchsetzt. Führende Wissenschaftler haben dies längst erkannt und fangen langsam an, im Universum nach Gott zu suchen, so etwa der Nobelpreisträger Charles Townes, der sagt: ‚Bei den Gesetzen des Universums ist ein intelligentes Wesen involviert‘. Es dürfte klar geworden sein, dass die Wissenschaft nicht nach einem personifizierten Gott außerhalb des Universums sucht, sondern eher nach Modellen für einen intelligenten und bewussten Kosmos.“

Die direkteste Verbindung des Menschen zu diesem intelligenten Kosmos scheint nicht nur Matti Pikänen zufolge mittels unserer DNA ermöglicht zu werden. Auch Forscher der russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau unter der Leitung des Biophysikers Dr. Pjotr Garjajev entdeckten ein Phänomen, das derlei Behauptung stützt: den so genannten Phantom-DNA-Effekt. Bei dem zufällig entdeckten Effekt zeigt sich, dass die DNA ein energetisches Muster hat, das sich deutlich in die uns umgebende Matrix einprägt und dort bestehen bleibt – auch wenn die materielle DNA-Probe entfernt wird. Wie schon bei Rupert Sheldrake mit seinen morphogenetischen Feldern scheint sich auch hier zu zeigen, dass jedes Lebewesen eine unsichtbare Spur auf energetischer Ebene hinterlässt.

Doch wozu wird diese Spur gelegt? Mit wem oder was flüstern unsere Gene? Die Autoren Fosar und Bludorf vergleichen die Fähigkeit unserer DNA, Kommunikationsfühler in die Weiten anderer Dimensionen auszustrecken, mit dem Internet. Genau wie unser an das World Wide Web angeschlossene Rechner kann die DNA eigene Daten in das Netzwerk einspeisen, Daten daraus abrufen und direkten Kontakt zu anderen Teilnehmern des Netzes aufnehmen. Dabei sei der Mensch nicht auf die eigene Spezies beschränkt. Die Erbinformationen unterschiedlicher Lebewesen könnten sich auf diese Weise ebenfalls untereinander austauschen. „Die Hyperkommunikation ist eine wissenschaftlich nachweisbare Schnittstelle, über die die unterschiedlichen Intelligenzformen des Universums untereinander vernetzt sind“, schreiben sie.

Diese Art der Kommunikation geschieht den Autoren zufolge bei den meisten Menschen unbewusst. Experimente mit Hypnose zeigen, dass wir in anderen Bewusstseinszuständen Zugriff auf Informationen haben, die uns völlig fremd und neu sind. Ebenso sind etliche Kunstwerke, wissenschaftliche Errungenschaften und Erfindungen in einem gesteigerten Bewusstseinszustand ersonnen worden, sei es im Traum oder in tranceartigen Zuständen. Das einst von C.G. Jung postulierte kollektive Unterbewusste, zu dem jeder Mensch Zugang hat und das eine für alle Menschen verständliche Symbolsprache aufweist, wird hier neu entdeckt. Heute werden dazu die wissenschaftlichen Beweise geliefert.

Die allgemein verständliche Symbolsprache von Jungs kollektivem Unterbewussten entspricht dabei in der Wissenschaft einer Form von Licht bzw. elektromagnetischen Wellen. Ihre spezifische Form macht die DNS zu einer perfekten elektromagnetischen Antenne. Die langgestreckte Form ist ideal für die Verarbeitung elektrischer Impulse, die gleichzeitige Ringform dient als magnetische Antenne. Die russischen Wissenschaftler um Pjotr Garjajev haben außerdem noch eine andere diesbezügliche Sensationsentdeckung gemacht: Indem sie interdisziplinär Linguisten an ihren Untersuchungen teilhaben ließen, entdeckte man, dass jegliche menschliche Sprache dem Grundmuster folgt, das bereits im genetischen Code der DNA angelegt ist.

Die Vernetzung der gesamten Natur kann in ihrer Bedeutung noch gar nicht ganz ermessen werden. Wir alle sollten jedoch die Gewissheit haben, dass jeder unserer Gedanken und Impulse Auswirkungen auf das Ganze hat. Die Autoren sehen die Auswirkungen unserer kollektiven Vernetzung bis hin zur Beeinflussung von Börsenkursen und dem Wetter reichen. Und anders herum bieten auch die Wirkungen, die der Kosmos und unser Planet auf jeden von uns haben, noch Raum für Überraschungen. Fosar und Bludorf haben sich beispielsweise mit der Wirkung der Gravitationskraft beschäftigt und dabei herausgefunden, dass die Schwerkraft auf der Erde Instabilitäten aufweist. So gibt es Orte, an denen Autos und Flaschen bergauf rollen. An solchen Orten, fanden sie heraus, wird die Hyperkommunikation begünstigt. Eine Korrelation zwischen diesen Gravitationsanomalien und Flugzeugabstürzen sowie Wetteranomalien konnten sie ebenfalls belegen. Selbst die Erscheinungen von Ufos könnten mit dem Phänomen von Instabilitäten der Anziehungskraft der Erde erklärt werden, so die Autoren. Die fliegenden Untertassen seien dabei in erster Linie Lichtund Energiephänomene, die erst durch den menschlichen Verstand, der stets eine Erklärung sucht, entstehen. Das menschliche Auge „verbildlicht“ im Anschluss diese Erklärung.

Zu den Autoren: Grazyna Fosar studierte Physik und Astrophysik, Franz Bludorf Mathematik und Physik. Beide sind außerdem als Heilpraktiker ausgebildet. In ihren allgemein verständlichen Büchern recherchieren sie interessante Fragestellungen interdisziplinär und decken auf diese Weise Zusammenhänge auf, die Spezialisten übersehen. Durch ihre Kontroversität haben sie schon einige neue Trends im öffentlichen Wissenschaftsdiskurs ausgelöst.

BUCH-TIPP:
Grazyna Fosar, Franz Bludorf
‚Vernetzte Intelligenz‘
337 Seiten, € 20,40
ISBN 978-3-930243-23-5
Omega Verlag