Bereits sein Vater war Arzt, sein Großvater ayurvedischer Meister. Nachdem Deepak Chopra 1968 nach Amerika auswanderte, betrat der Inder die Brücke in eine Kultur, die er nach und nach mit seiner eigenen verbinden würde. Eine ungewöhnliche Karriere nahm ihren Lauf. Der 1946 geborene Arzt ist heute einer der bekanntesten spirituellen Autoren und Vortragsredner weltweit. Fast fünfzig Bücher zu Themen, die Gesundheit und Geist, östliche und westliche Weisheit verbinden, hat er geschrieben.
Immer unzufriedener mit den Vorgehensweisen und Ergebnissen in der allopathischen Medizin, befasste sich Dr. Chopra in Amerika zunehmend mit alternativen Heilmethoden. Auch die Transzendentale Meditation (TM) nach Maharishi Mahesh Yogi begeisterte ihn. Es war Maharishi, der ihm den Weg in Richtung Ayurveda wies. Mit seiner Ehefrau Rita reiste Deepak viele Male nach Indien, um bei Maharishi zu lernen. Nach jahrelanger – auch geschäftlicher – Zusammenarbeit mit Maharishi, einer bedeutenden Auszeichnungen Chopras durch den Guru (der Titel „Dhanvantari“, Bewahrer von Gesundheit) trennten sich ihre Wege – Gerüchten zufolge aufgrund finanzieller Interessen.
Überhaupt sah und sieht sich Deepak Chopra immer wieder mit Kritik seitens Wissenschaftlern und Ärzten konfrontiert. Seine große Popularität, seine charismatische, intelligente Art sowie sein ganzheitlicher Ansatz mögen hierfür Grund sein. Chopra möchte die Disziplinen verbinden und bedient sich dabei auch wissenschaftlicher Ansätze und verschiedener religiöser Traditionen. Kürzlich ist ein aktueller Vortrag von ihm auf DVD erschienen, der wieder einmal seine Fähigkeit beweist, die grundlegenden Elemente des Lebens auf sinnige Weise in Verbindung zu setzen – anstatt alles in getrennte Einheiten zu teilen. So beginnt der Vortrag auch mit genau diesem Aspekt: der reduktionistischen Sichtweise im Gegensatz zur ganzheitlichen. Erstere, die Getrenntheit in den Vordergrund stellt, scheint dabei ein Spiegel der Lebensart zu sein, die in westlichen Gesellschaften vorherrscht: die Sichtweise des kleinen Ichs, das mehr von Angst als von Liebe geprägt ist, das sich von der Welt getrennt fühlt und auf diesen Gefühlen seine Bollwerke gegen die Angst aufbaut: Kontrollen, Versicherungen und eine Vielfalt von Dingen, die hungrige Seelen trösten und vertrösten.
In seinem Vortrag nimmt Deepak Bezug auf westliche und östliche Weisheit, zieht Verbindungslinien zwischen dem spirituellen, erleuchteten Jesus und den östlichen Lehren zum ewigen Geheimnis der Erleuchtung. Dabei erinnert er uns an unsere Rolle als Mitschöpfer des Lebens, an unsere Seele, die ein Teil des universellen Bewusstseins ist und dies auch – im Gegensatz zu unserem Verstand – fühlt und intuitiv weiß. Jeder Mensch ist Teil des unendlichen Bewusstseins, dessen immanentes Streben es ist, mehr Bewusstsein zu erlangen. Dafür kreiert es Leben. „Wir sind die Augen des Universums, das sich selbst betrachtet“, sagt Chopra. Und als Teil des kosmischen Bewusstseins sind wir ebenso kreativ und grenzenlos wie das Universum.
Um sich dieser Verbindung bewusst zu werden, sollte der Mensch sich seiner Seele, seines tieferen Selbst gewahr werden. Das sei es, so der Autor, was Jesus mit „Seid auf dieser Welt, aber nicht von dieser Welt“, meinte. Mit einem Bein stehen wir in der materiellen Welt, mit dem anderen stehen wir in der Grenzenlosigkeit, im puren Sein, das keine Getrenntheit kennt. Mit Hilfe von 14 Geheimnissen erläutert Chopra, wie wir uns auf unsere Seelenverbindung ausrichten. Wer nur eines der Geheimnisse erfassen könne, sagt er, dessen Leben verändere sich für immer.