Viele Menschen haben von ihm gehört. Mehr als eine Million von ihnen suchten ihn im Laufe der letzten 54 Jahre persönlich auf, um Hilfe für ihre Leiden zu finden. Es hat sich überall herumgesprochen: In dem kleinen brasilianischen Dorf Abadiania gibt es einen sehr besonderen Menschen. Der inzwischen 70-jährige Joao de Deus bietet gemeinsam mit vielen sichtbaren und unsichtbaren Helfern einen Dienst von ungeahnter Größe. Dabei bleibt er selbst bescheiden im Hintergrund. „Ich habe niemanden geheilt. Nur Gott heilt“, sagt er. „Und wenn ihr geheilt werden möchtet, müsst ihr 50 Prozent selbst dazu beitragen.“ Klare Worte, die die Ernsthaftigkeit seiner Arbeit zeigen.
Von der Medizin als nicht mehr behandelbar eingestufte Tumorerkrankungen, schwere körperliche Gebrechen, jahrelang bestehende Depressionen, ja sogar erbliche Leiden können während dieser Arbeit zur Heilung kommen. So erhielt das Medium Joao Teixeira de Faria rasch den Beinamen „John of God“ oder „Joao de Deus“ und den Titel eines Wunderheilers. „Wunder“ nennen wir, was wir noch nicht verstehen. Der Aufenthalt in dem Lernfeld Abadiania bietet uns zahlreiche Gelegenheiten, unser Weltbild zu erweitern. Manch ein Arzt wurde schon überrascht und auch verunsichert, wenn er seinen zuvor schwer kranken Patienten plötzlich wieder lachend und energievoll begrüßen durfte. Die Arbeit des Mediums Joao und der durch ihn wirkenden Wesenheiten verweist auf unsichtbare Welten. Erfahrungen, die wir mit unserem derzeitigen Wissenschaftsparadigma noch wenig verstehen.
In meiner Arbeit mit Menschen erfahre ich schon lange Heilungsgeschichten aus erster Hand. Riesige Geschenke des Lebens. Dabei wuchs mein Wunsch, mehr über die brasilianischen „Heilungswunder“ zu entdecken. Schließlich machten mein Mann Jürgen und ich uns auf den Weg in eine scheinbar unbekannte Welt, die wir schon bald als zutiefst bekannt erfuhren. Wir reisten nach Brasilien und fanden dort erweiterte Welten in uns. Tief im Menschen warten alle Wunder auf ihre Entdeckung: Die Unendlichkeit der Schöpfung. Die verborgenen Räume unseres eigenen Seins. Neuwerdung in jedem Augenblick. Diese Räume sind heil aus sich heraus. Heil und vollkommen wie die ursprüngliche Schöpfung. Seligkeit des Einen Seins. Bedingungslose Liebe und Selbstvertrauen. Rückbindung – Religio.
Während körperliche Leiden in Heilung kommen, durchlebt der Mensch einen seelisch spirituellen Wandel. In Abadiania sieht man das deutlich. Neuankömmlinge tragen noch den Stress ihrer Alltagswelt im Gesicht. Ängste, Sorgen, Gereiztheit, Müdigkeit. Tag für Tag hellen sich die Gesichter auf. Immer mehr Licht dringt durch die Poren des Menschen. Bis man schließlich Schwerkranke lachen und plaudern hört. Krankheiten verlieren an Druck. Der innere Mensch kommt zum Vorschein. „Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur so selten dazu …“, sagt mein Mann im Spaß. Und das trifft den Nagel auf den Kopf. Wie gestalte ich mein Leben, um wirklich die oder der zu sein, der ich bin? Fast alle Abadiania-Reisenden berichten, dass diese Frage irgendwann im Laufe ihres Aufenthaltes in ihnen auftaucht. „Erkenne, wer du bist“, stand über den griechischen Weisheitstempeln. Während der Arbeit mit den Wesenheiten in Joaos „Casa de Dom Inacio“ werden wir mit dieser Erkenntnis beschenkt.
Manch einer fährt zu dem Heilermedium Joao, weil ihm sein Körper ein dringendes Thema präsentiert: Menschen, die eine ernste Diagnose erhalten und sich sofort ins nächste Flugzeug nach Brasilien setzen. Menschen, die in der üblichen medizinischen Versorgung keine Hilfe mehr finden. Menschen, die nicht teilnehmen wollen an fragwürdigen, belastenden Therapieplänen. Aber auch spirituell Suchende, die sich neu ausrichten möchten. Menschen in einer Lebenskrise. – Sie alle finden Hilfe. Wie diese aussieht, ist so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Eine schwer an Krebs erkrankte Frau sagte mit strahlendem Gesicht zu mir: „Ich hab’s jetzt verstanden. Mein Leben ist unendlich. Ich werde immer sein. Wo – darüber entscheidet meine innere Göttlichkeit. Ich nehme was kommt und habe keine Angst mehr.“ Lachend verabschiedete sie sich. Heilung ist so unendlich viel mehr als das Verschwinden von Krankheit.
Wer Lust auf ein wenig Abenteuer verspürt, kann sich allein auf die Reise nach Abadiania machen. Wer lieber begleitet und sicher behütet reisen möchte, wendet sich an einen der „Casa Guides“, die in vielen Ländern der Erde als von der Casa offiziell anerkannte Helfer zur Verfügung stehen. Vor Ort ist alles gut organisiert. Einfache Pensionen bieten Platz zu erschwinglichen Preisen. Am Geldmangel muss diese besondere Reise nicht scheitern. Immer wieder berichten Menschen, dass ihre Sehnsucht aus der himmlischen Welt auf wundersame Weise unterstützt wurde. Während unseres Aufenthaltes wünschte sich eine Bekannte, länger als geplant zu bleiben. Leider fehlten ihr die Mittel dafür. Wenige Stunden später lernte sie in der Casa Menschen kennen, die ihr mit einem großzügigen Geschenk aushalfen. So überreicht uns das Universum, was wir benötigen.
An drei Tagen der Woche empfängt das Medium Joao Besucher. Einige hundert Menschen treten dann vor ihn. Manche erhalten Kapseln mit Passiflorapulver. Ihre Einnahme erschafft eine Art Verbindung zu den Wesenheiten, die jenseits von Raum und Zeit mit dem Menschen arbeiten. Andere Besucher fordert die im Medium inkorporierte Wesenheit auf, an der stillen Meditation teilzunehmen. Zahlreiche Menschen halten den Energiestrom, den „Current“, während die Wesenheiten ihre Heilungsarbeit verrichten. Wer im Current sitzt, unterstützt ihren Dienst und wird im Austausch dafür auf seinem eigenen Heilungsweg reich belohnt. „Wir konnten nie genug kriegen von dieser Energie“, erzählte uns eine Freundin, die die Casa einige Monate vor uns besucht hatte. „Man badet einfach in Licht und Liebe …“
Wer den prämierten Film „Healing“ sah, kennt die teilweise irritierenden Bilder von sichtbar durchgeführten Operationen. Manipulationen in der Nase, auf der Netzhaut des Auges oder blutige Eingriffe am Körper. Laut Berichten der so behandelten Menschen sind sie schmerzfrei, energievoll und rasch abheilend. Aber keine Sorge: Nur wer den sichtbaren Eingriff ausdrücklich wünscht, erhält vielleicht eine Chance dazu. Die meisten anderen bekommen eine sogenannte spirituelle, unsichtbare Operation; eine tiefe Meditation und anschließend 24 Stunden strenge Bettruhe, in denen die Wesenheiten spürbar in Körper, Seele und Geist wirken. All das geschieht äußerst respektvoll. Ein kleines „Halt“ genügt, um die Arbeit zu unterbrechen. Wir empfingen mehrere dieser Operationen und staunen noch immer über ihre Wirkungen. Verbessertes Hören und Sehen, die Auflösung von Verklebungen im Bauchraum nach einer schweren Blinddarmoperation und vielleicht das Beste: eine unerschütterliche, tiefe Gelassenheit, die uns alltägliche Herausforderungen lächelnd meistern lässt.
Den Platz für das große „spirituelle Krankenhaus“, wie es Casa-Helfer liebevoll nennen, zeigten die Wesenheiten Medium Joao vor vielen Jahren. Betritt man dieses Gelände, strömen starke Licht- und Energiewellen ins Bewusstsein. Fotos zeigen Orbs oder helle Lichtstrahlen an eigentlich unbeleuchteten Plätzen. Eine Bekannte erzählte uns, wie sie die Wand hinter dem großen Dreieck berührte. Erschrocken stellte sie fest, dass die scheinbar dichte Materie unter ihren Händen weich wurde. Ein Erlebnis der dritten Art? Oder einfach ein Durchbruch in erweiterte Bewusstseinsräume? Tief unterhalb der Casa befindet sich ein Feld aus Bergkristallen. Man kann sich gut vorstellen, wie kosmische und irdische Frequenzen sich hier begegnen, um eine interdimensionale Welle aufzubauen.
Die vielleicht wichtigste Frage für viele Menschen ist wohl die, ob in der Casa de Dom Inacio tatsächlich Heilung stattfindet. Aus unserer persönlichen Erfahrung können wir sie mit einem klaren Ja beantworten. Wann, wie, in welchen Teilschritten und wie rasch dies geschieht, wissen wir allerdings nicht. Auch unser eigener Heilungsprozess bietet uns nach wie vor Überraschungen und Herausforderungen. Wir akzeptieren sie gern, denn wir spüren ihre wohltuenden Wirkungen deutlich. Körperliche Gesundheit, wachsende Lebensfreude, ein tiefes, warmes Einverständnis mit uns selbst und allem, was uns begegnet, Gelassenheit beim Anblick unserer Aufgaben – Grund genug, dass wir ganz sicher wieder nach Abadiania zurückkehren werden. Grund genug, zutiefst dankbar zu sein und anderen davon zu berichten.
Joao de Deus
250 Seiten, € 19,90
ISBN 978-3-00029409-9
Dr. Ulrich Volz
Eigenverlag
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Waldaweg 33
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E-mail: dr.fahrnow@fahrnows.de
www.meisterkreise.de
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