Die Misswirtschaft im Finanzsektor ist derzeit Dauerthema in den Medien. Die Krise der Banken ist letztendlich eine Konsequenz ungebremster menschlicher Gier. Doch sind es wirklich „die da oben“, die alles in der Hand haben? Oder können wir selbst auch etwas ausrichten, vielleicht sogar ändern? Heidrun Schwartz beantwortet letztere Frage mit einem deutlichen Ja. Ihr kürzlich erschienenes Buch „Positives Geld“ hat das Potenzial, eine kleine Geld-Revolution einzuleiten – wenn man mitmacht.
Nicht Geld ist die Wurzel allen Übels, sondern die Geldgier. Heutzutage hat sich diese Gier derart ausgeweitet, dass auf der Suche nach immer neuen Quellen, dem Geld mehr Wert beigemessen wird, als seine ursprüngliche Funktion als Equivalent für Waren und Dienstleistungen eigentlich erlaubt. Dies stellt eine völlige Verkehrung des ursprünglichen Zwecks von Geld dar und ist ein deutliches Symptom für das Entgleiten finanzieller Vorgänge. Die Krise der Banken ist für uns kaum direkt spürbar, da sie hauptsächlich die virtuellen Spekulationsgeschäfte betrifft, die gewissermaßen abgekoppelt von der realen Marktwirtschaft betrieben werden. Diese haben aber aufgrund ihrer enormen Summen einen Effekt auf die Börse und damit auf die Wirtschaft im Allgemeinen.
Heidrun Schwartz’ Buch ist ein wahrer Lichtblick in dieser kriselnden Zeit. Und es ist ein „Selbstmachbuch“, wie sie gleich vorausschickt. Wer nicht aktiv werde, der könne auch nichts ändern. Natürlich hat sie damit Recht und ihre Ideen zu einem neuen Umgang mit Geld sind so einleuchtend und einfach, dass es Spaß macht, sie auszuprobieren und umzusetzen. Die frühere Rechtsanwältin, die heute als Coach arbeitet, ist generell eine tatkräftige enthusiastische Frau. Sie möchte animieren, etwas bewirken, die Welt ein Stück weit verändern. „Die Zeiten, zu erklären, was alles nicht geht, sind vorbei!“, schreibt sie nachdrücklich.
Die Theorie
Ihre Grundüberlegung ist folgende: Geld ist Energie. Im Grunde ist es bei Bargeld nur Papier und Metall (und bei unserem Bankkonto angegebene Ziffern), die von unserem Bewusstsein mit einem Wert gefüllt werden. Als neutrales Medium speichert Geld lediglich Informationen. Daher lässt es sich auch mit neuen Energien ausstatten. Statt täglichen Routinen, die von Mangel geprägt sind, nachzugehen, schlägt die Autorin vor, Freude, Liebe und Dankbarkeit zu nutzen – also Energien, die jeder von uns ohne lange Vorbereitung in kleinerem oder größerem Umfang in Fluss bringen kann – und sein Geld damit aufzuladen.
„Die Wirkung positiver Energie werden wir in den nächsten Jahren in dieser krisengeschüttelten Zeit ganz neu erleben dürfen.“
Bestandsaufnahme
Wirtschaft beginnt im Kleinen, bei jedem von uns. Das persönliche Wirtschaften stellt bereits den ersten Keim für die Art von Energie dar, die wir in unsere Aktionen mit Geld geben. Oft wird eine Zahlung von Unmut begleitet. Darüber hinaus können Wut, Existenzängste oder Gier aufkommen, wenn z. B. etwas zwangsweise eingetrieben wird, Mangel herrscht oder wir unbewusst und rücksichtslos sind. Auch Neid und Missgunst sind Energien, die beim Geldhandel mitspielen. Und noch fatalere Energien schleichen sich in den energetischen Kreislauf der Geldgeschäfte, die bis zu Raub und Mord reichen.
Dennoch sind wir in diesem Spiel nicht ganz ohne Verantwortung. Welche Bedeutung wir dem Geld beimessen und mit welchen Energien wir es versehen, wenn wir damit zu tun haben, das liegt ganz allein an uns und wirkt sich auf alles aus, was wir mit unserem Geld entlohnen. Auf diese Weise fügt jeder Mensch etwas zu der energetischen Grundmatrix bei, die der Wirtschaft einer Gesellschaft zugrunde liegt. Misswirtschaft und Korruption bestehen also letztendlich – wenn man die Sache konsequent zu Ende denkt –, weil wir alle mitmachen.
Neue Perspektiven
Diese aufrüttelnde Erkenntnis von Heidrun Schwartz dürfte reichen, um einen Initialfunken in uns zu entfachen und näher zu betrachten, was wir zu diesem Szenario beitragen. Die Autorin bietet uns ganz praktische Alternativen zum üblichen Umgang mit dem eher negativ bewerteten Medium an – und bei der Bewertung kann man gleich beginnen, sich umzustellen. Die Trägerenergie von Geld ist nämlich zunächst einmal neutral. Geld selbst wertet nicht. „Es stellt vielmehr die Energie der Hingabe und des Dienens dar“, erläutert Heidrun. Es nimmt Energien vorurteilslos auf und steuert nicht selbst. Aus diesem Grund ist Geldenergie bestens geeignet, die Entwicklung unserer Welt positiv zu beeinflussen.
Bis jetzt wurde die absichtsvolle Aufladung von Geld denen überlassen, die am macht- und geldgierigsten sind. Und dies haben sie perfektioniert. Der Autorin zufolge sind es besonders die Superreichen, die sich in mentalen Methoden zur Geldvermehrung gut auskennen. Selbstständige Mittelständler hingegen würden solche Methoden eher ablehnen und häufiger über Geldknappheit klagen.
Heidrun Schwartz lädt jeden dazu ein, aktiv an der „Heilung“ des Geldes mitzuwirken. Da wir jeden Tag mit Geld zu tun haben, ist es ideal, um jeden Tag etwas für neue positive Energieströme zu tun, die in alle Richtungen gehen. Heilen können wir damit sowohl die Auswirkungen der eigenen negativen Gedanken als auch die Energie des Geldes für weitreichendere Bezugsräume.
„Liebe, Freude und Dankbarkeit werden eine unglaublich hohe Rendite, einen nie gesehen Zins eintragen“.
Wir können dazu Geld mit Liebe, Freude, Segen und Dankbarkeit aufladen, damit es ein Mittel wird, mit dem Wertschätzung ausgedrückt, Kreativität entlohnt und ermöglicht wird. Es liegt buchstäblich täglich in unserer Hand, hier etwas zu bewegen.
Übergreifender Effekt
Durch Rupert Sheldrakes Forschungen weiß man inzwischen, dass nur ein kleiner Prozentsatz einer Anzahl von Individuen benötigt wird, damit ein neues Verhalten irgendwann schlagartig auf die gesamte Population übergreift. Das Wissen wird quasi originär abrufbar, ohne dass es erlernt wurde. Wenn es dazu noch ein Verhalten ist, das Wohlbefinden auslöst, genügt etwa ein Hundertstel einer Population, um die restlichen 99 Prozent mitzureißen. Die Aktion Geldheilung ist also durchaus ein vielversprechendes Projekt.
Liebe – für alle?
„Stellen Sie sich vor, die Clanchefs der Mafia, die Konferenzen der Mächtigsten, die Drogenkartelle usw. befänden sich dauerhaft in einem Bad der Liebe …“
Wer jetzt den Einwand hegt, dass die Aufladung von Geld mit solchen Energien ja auch die Welt der Spekulanten und Kriminellen unterstützt, dem entgegnet die Autorin: „Ja, das ist wahr. Und da sollen Dankbarkeit, Freude und Liebe auch hin! Und zwar so intensiv wie möglich. Damit haben auch wir direkt an der Wurzel des Übels Einfluss. Mit unserer Energie senden wir ja kein Lob aus, sondern eine Energie, die vielleicht das eine oder andere Herz berührt. Je stärker das Feld wird, umso besser.“
- Bedanken Sie sich bei Ihrem Geld, bei Scheinen und Münzen: „Danke, dass du da bist!“
- Bedanken Sie sich für Eingänge auf Ihrem Bankkonto.
- Suchen Sie bei aktuellen Auszügen stets das Guthaben und bedanken Sie sich dafür. Dadurch entwickelt sich ein Gefühl, dass immer etwas da ist.
- Fördern Sie immer eine dankbare Haltung, wenn Sie Geld empfangen.
- Beobachten Sie bewusst Ihre Gedanken, wenn Sie Geld ausgeben.
- Erinnern Sie sich der Gefühle von Dankbarkeit, Freude und Liebe, wenn Sie etwas bezahlen, und schicken sie diese mit auf den Weg.
- Verlieren Sie jede Woche ein paar Münzen und stellen Sie sich die Freude des Finders vor.
- Malen Sie einen Smiley oder ein Herz auf Ihre Geldscheine.
- Fügen Sie bei einer Überweisung hinzu: „Danke für die schöne Ware“ o. ä.
Alle Aktionen sollten weniger aus Disziplin, sondern aus Freude heraus geschehen. Das regelmäßige Notieren der Erfahrungen etc. in einem Heft, vertieft die Umstellung der eigenen Einstellung zum Geld.
„Es ist erstaunlich, wie viel Geld man hat, wenn man es erst einmal begrüßt und freudig empfängt.“
Ein besonderer Aspekt mit großer Wirkung sollte zudem beachtet werden: der Faktor Loslassen. Nur wenn wir wirklich bewusst loslassen, kann auch ein Rückfluss einsetzen. Wenn es einem Leid tut und man energetisch seine Ausgaben nicht wirklich losgelassen hat, dann glaubt das Unbewusste, dass all dieses Geld immer noch da ist.
Bewusstsein für Fülle
Wenn wir unsere Bewusstseinsfilter auf Fülle statt Mangel stellen, dann tauchen auf einmal viel mehr Chancen im Leben auf. „Wenn wir in Zukunft in unserer Welt die Wunder und das, was wir alles haben, also die heute schon bestehende Fülle, so wahrnehmen würden wie bisher den Mangel, wären alle Probleme gelöst“, schreibt Heidrun Schwartz. Wir würden teilen und im Überfluss leben. Die Chance, an so einer Welt mitzugestalten, hat jetzt jeder.
Und noch ein weiterer Punkt unser Bewusstsein betreffend, darf beherzigt werden: Verzichten Sie nicht! Genießen Sie! Durch das bewusste Genießen von Dingen lässt sich ebenfalls die Fülle in den Vordergrund der eigenen Perspektive stellen. Dann werden wir vielleicht auch bewusster, was unser Konsumverhalten angeht, und gehen weniger verschwenderisch mit unserem Geld um. In jedem Fall macht es Freude.
Positives Geld. Dankbarkeit und Freude erleben mit der Energie des Geldes
128 Seiten, € 9,95 (erscheint März 2012)
ISBN: 978-3-89060-607-1
Verlag Neue Erde
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Lesen Sie weitere Beiträge zu diesem Thema in der Printausgabe 1/2012. Informieren Sie sich hier über Bezugsquellen in Ihrer Nähe oder abonnieren Sie das Heft online.
Es gibt ein positives Geld, es es wird nicht so, durch eine positive Anrede, sondern als das man das Geldsystem bergeift und ändernt.
http://freigeldpraktiker.de/weltenaufgang/blog/article/nur-zwei-buecher
das eine und das andere greifen ineinander. es wird helfen für die zukunft, wenn wir positionen erstmal einbringen und noch nicht definieren, ob wir sie als gegensätze aufstellen müssen oder als bereicherungen aufstellen können, bevor wir überhaupt beide wirklich begriffen haben 😉
Die spirituelle Bedeutung von Geld
oder: wie man mit 4000 € eine Gruppe von Menschen an ihre Grenzen bringt.
Vor einigen Jahren war ich einmal auf einem fünftägigen Seminar, wo es um die spirituelle Bedeutung von Geld ging. Eine Übung, die wir machten, bestand darin, dass die Seminarleiter eine Glasschüssel mit Geld vorne hinstellten. In dieser Schlüssel befanden sich 4000 € in zerknitterten Scheinen. Dadurch, dass die Scheine zerknittert waren, füllten sie die ganze Schüssel. Das Geld verschenkten sie. Die Übung bestand darin, dass man freiwillig vortreten konnte, um Geld aus der Schüssel zu nehmen. Die einzige Bedingung war, dass man offen sagte, wie viel und für was man das Geld haben möchte. Außerdem hatten die beiden Seminarleiter sowie alle Anwesenden das Recht zu sagen, ob das okay sei. Es zeigte sich im Lauf der Übung, die insgesamt drei Stunden dauerte, dass die Seminarteilnehmer, ca. 70 Menschen, emotional und energetisch voll in ihre Prozesse kamen und jeder sofort spüren konnte, welche Motive hinter dem Geldwunsch steckten und ob dieser Betrag, den die jeweilige Person nehmen wollte, stimmte.
Es war erschütternd festzustellen, wie viel Schmerz und Scham mit diesem Thema verbunden sind und wie tief das Thema Geld in die eigene Bedeutung als Seele, als Person und als Mensch hineinragt. Es ist unmittelbar verbunden. Die Menschen standen teilweise vorne und zitterten, weinten oder brachen zusammen, wenn sie sich mit ihrem Wunsch zeigen mussten. Der Wert des Geldes war unmittelbar mit ihren Selbstwert verknüpft. Das Geld wurde tatsächlich verschenkt. Es war kein Spiel und keine Simulation. Dadurch nahm die Übung einen sehr existenziellen und ernsten Charakter an. Hier kamen alle Schatten hoch, die die Menschen hatten, aber auch ihre reine Freude, wenn sie das Geld bekamen und sich nun einen besonderen Wunsch, wie z.B. ein Kleid oder eine Reise erfüllen konnten. (…)
Lesen Sie hier weiter: http://ronaldengert.com/2013/05/19/die-spirituelle-bedeutung-von-geld/
Das Thema finde ich sehr gut und es muss unbedingt ein umdenken stattfinden. Facebook sehe ich als ein Transportmittel um gute Ideen zu anderen Menschen zu transportieren und zwar so wie es noch nie möglich war. Das bewegt etwas. So bin auch ich hierher gekommen.
Ich bin in der Finanzbranche und habe das Thema Ethik und Finanzen so auf den Punkt gebracht. http://www.finest-finanzen.de/ethik
Das Buch werde ich mir kaufen das klingt wertvoll.
Mitgebracht aus dem Text: „Wir würden teilen und im Überfluss leben. Die Chance, an so einer Welt mitzugestalten, hat jetzt jeder.“
Wer ist mit diesem „WIR“ gemeint?
Schon mal vom Jobcenter ein Einkommen bekommen? Damit werden in diesem Land etliche Millionen Menschen am Leben erhalten. Teilen kann ich trotzdem, wenn ich auf z.Bspl. die Fahrkarte verzichte, darf allerdings nicht davon erzählen, denn es ist ja das Existenzminimum, laut Rechtsprechung…
Es ist nicht nur der eine Blickwinkel richtig…
Ich denke auch das Positive am Geld ist das man die negative Wirkung erkennen kann und dann Selbstmotiviert und Selbstbestimmt seine Energie sinnvollen Dingen und ebend NICHT mehr dem Geld zugute kommen lassen kann – der Übergang der durch Geld initiierten Fremdbestimmung zur intrinsisch motivierten Selbstbestimmung, darin sehe ich den nächsten Entwicklungsschritt der Menschheit.
Wir können über dieses Machtsystem hinauswachsen das durch Geld verursachte Uferlose Wachstum ezeugt den nötigen Druck (das nötige Leiden) um zu Lernen .oO)(
Ein Paradigmnenwechsel steht an, eine jedert tut was er kann und nimmt was er braucht Gesellschaft würde mindestens die Hälfte aller Ressourcen sparen die so in der Finanzwirtschaft abgesaugt werden.
Den Text halte ich für Traumtänzerei auf hohem Niveau bei völliger Misachtung Matematisch eindeutiger Funktionen…