Machen Sie sich das Leben leichter! Werfen Sie emotionalen und psychischen Ballast fort. Ein wichtiger Schritt dazu ist das Entrümpeln des Alltags mit Hilfe von Feng-Shui. Nach dieser fernöstlichen Lehre stehen die eigenen vier Wände sinnbildlich für das eigene innere Leben. Das Ausmisten der sichtbaren Dinge ist somit eine Reise ins eigene Ich. Denn der Mikrokosmos daheim lässt sich übertragen auf alles, was uns „draußen“ im Makrokosmos „Leben“ widerfährt. Schließlich nehmen wir ja alles, was wir erleben, fühlen, spüren und denken mit nach Hause. Dort laden wir es ab, stellen es zur Schau – so wird die Wohnung zum Spiegel unserer Seele.
Auf diese Weise sammelt sich alles Mögliche an, bis ein Punkt überschritten ist und wir unter dem Ballast zu leiden beginnen. Dann ist es höchste Zeit, Überflüssiges loszuwerden. All die vielen Mitbringsel, gelesene Bücher, Kleidung, die man kaum trägt, Kuscheltiere, Kissen, Papiere, Gerümpel werden zur gestauten Energie, die das Lebensglück blockiert. Ein altes chinesisches Sprichwort: „Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern, die anderen Windmühlen.“ Festhalten bedeutet Stagnation und hindert das ungestörte Weitergehen, denn Bewegung und Veränderung sind notwendige Bestandteile des Lebens. Räumt man auf, kann die Energie wieder ungestört fließen und das Leben wird sprichwörtlich wieder leichter – das fängt in Kleiderschrank und Schreibtisch an und hört erst im Keller und auf dem Dachboden auf. Am einfachsten wird das Entrümpeln mit dem „Vier-Kisten-Trick“: In die erste Kiste kommt alles, was man behalten will. Die zweite Kiste ist den Dingen vorbehalten, wo man noch unsicher ist – also Dinge, die man nicht braucht, aber im Moment auch nicht abgeben möchte. In die dritte Kiste gehört alles, was man verschenken oder noch verkaufen kann. Und in die letzte Kiste kommt das, was gleich weggeworfen wird.
Das innere Entrümpeln erfolgt ganz „nebenbei“ während des Sortierens, indem man sich klarmachen muss, was hat für mich heute wirklich einen Wert und eine Bedeutung. Automatisch führt so das Entrümpeln zur Frage, „wo stehe ich in meinem Leben, was soll mich in der nächsten Zeit begleiten.“
Auch lang geliebte Sammlungen und Sammelleidenschaften sind beim Entrümpeln kein Tabu. Porzellanfiguren, Mokkatassen, Bierkrüge, Plüschtiere, Kissen, Modellautos und vieles andere sammelt sich in Schränken, auf Regalen und Couchgarnitouren und scheint magisch immer mehr anzuziehen. Darum entzaubern Sie auch ihre Sammlungen, denn eigentlich dient Sammeln der eigenen inneren Sammlung und Entspannung. So bietet sich auch bei der Sammellust die Möglichkeit zur Selbstreflexion und zum inneren Entrümpeln: Sammelleidenschaften können etwa dazu dienen, Kontakte zu knüpfen und die Kommunikation anzuregen – aber ist eine Sammlung als Hilfsmittel dafür heute noch für Sie nötig? Oder ist das Sammeln ein Ausdruck vor unbewussten Ängsten vor einem Mangel im Leben, sucht man hier einen Ersatz für Anerkennung oder war es einmal nötig, um das Gefühl von mehr Kontrolle über das eigene Leben zu bekommen?
Ein ebenso wichtiges Feld der Selbstbefragung und –klärung ist das Aussortieren des Kleiderschranks – insbesondere bei Frauen. Sachen, die nicht mehr passen und in denen man sich nicht mehr wohlfühlt, wandern konsequent weg. Auch hier geht es darum, sich anzunehmen und mit seinem Kleidungsstil auch seine Ziele und Wünsche neu zu definieren oder sich bewusst zu machen. Auf vielfältige Weise kann man so mit den sichtbaren Dingen zugleich alles über Bord werfen, was belastet und bedrückt, einengt und bremst, schwächt oder nervt.