In jedem Moment verhält sich der Mensch zu seiner Umwelt. Meist tut er dies auf der Basis eines unbewussten Verständnisses davon, wer er ist. Doch genau in diesem Selbstverständnis liegt die Antwort auf die großen Fragen und Herausforderungen unserer Zeit. Wie wir mithilfe dieser Erkenntnis grundlegend umdenken und neue Wege beschreiten können, erklärt der Bestsellerutor Gregg Braden in seinem Werk »Tiefe Wahrheiten«.
Tagtäglich überfluten uns die Medien mit einer Fülle von tragischen Nachrichten: Während in Afghanistan ein Selbstmordattentäter wieder 17 Menschen mit sich in den Tod gerissen hat, Schmelzen die Polkappen um 50 Prozent schneller als noch vor 20 Jahren und ein Protest chinesischer Fabrikarbeiter wird von einem gewaltbereiten Regime niedergeschlagen. Jede dieser Meldungen erscheint uns für sich bereits besorgniserregend; zwar berührt uns die eine tief, während die andere uns nur für die Dauer der Berichterstattung beschäftigt. Dennoch sammelt sich erst die Vielzahl der bedrohlichen Ereignisse zu einem allumfassenden Weltschmerz. In ihm zeigen sich unsere Traurigkeit und Ohnmacht angesichts des unermesslichen Ausmaß der Probleme.
Zeitgleich wecken Forschung und neue wissenschaftliche Erkenntnisse Hoffnung. Ob in der Medizin, Physik oder Chemie – durch Weiterentwicklung steigt das Maß des vermeintlich Wissbaren gegenüber dem Grau des Unbekannten. Zuversichtlich bahnen wir uns mithilfe der Wissenschaften unseren optimistischen Weg in Richtung einer heilen Welt. Doch ist ein solch positiver Prozess zu erkennen, wenn wir uns die bisherige Entwicklung in Erinnerung rufen? Oder löst eine neue Erfindung lediglich die Probleme, die als Begleiterscheinungen der vorherigen Neuerungen folgten?
Fest steht, dass einige dieser Probleme unleugbar eine existenzielle Bedrohung für den Menschen darstellen und demnach rasches Handeln fordern. Doch der allgemeine Notfallplan, wie die Erderwärmung, die anwachsende Wasserknappheit oder die Hungersnot in Afrika angepackt werden können, steht noch aus. Obwohl in jedem Bereich separat für sich von renommierten Wissenschaftlern geforscht wird, wartet jede dieser Angelegenheiten weiterhin auf ihr Lösungskonzept.
Dagegen steht die Annahme, dass all diese verschiedenen Herausforderungen und ihre Lösungen sich auf einen gemeinsamen Gegenstand zurückführen lassen. Diesen Standpunkt vertritt der Bestsel lerautor Gregg Braden. In einem neuartigen Konzept leitet er jede menschliche Handlungsweise von unserem ursprünglichsten Selbstverständnis her; von der Frage: »Wer sind wir?«
Eine scheinbar einfache, kurze und bündige Frage; doch den Implikationen der Antworten, die wir darauf geben, können wir einfach nicht entkommen, wie Braden meint. Sie treffe uns jeden Augenblick, bilde die Linse, durch die wir uns in der Welt wahrnehmen, und lasse uns die Entscheidungen treffen, die wir nun einmal fällen. Der Sinn, den wir diesen drei Wörtern abgewinnen, durchdringt die Struktur unserer Gesellschaft und zeigt sich in allem, was wir tun: von der Wahl unserer Lebensmittel bis hin zur Fürsorge für uns selbst, für unsere Kinder und unsere bejahrten Eltern.
Unsere Antwort auf die Frage, wer wir sind, bildet das Fundament, auf dem die Grundlagen unserer Zivilisation aufbauen. Sie wirkt sich darauf aus, wie wir Ressourcen wie Nahrung, Wasser oder Medikamente mit anderen teilen, wann und warum wir Kriege führen und worauf unsere Wirtschaft gründet. Was wir über unsere Vergangenheit, unseren Ursprung, unser Schicksal und unsere Bestimmung glauben, dient sogar als Rechtfertigung für unsere Gedanken darüber, wann ein Menschenleben gerettet und wann es beendet werden sollte.
Doch bisher, so Braden, gründet unser Verständnis von uns selbst auf althergebrachtem Denken, zum Beispiel der Überzeugung, dass der Stärkste überlebt, dass wir Wettbewerb brauchen und dass wir von der Natur getrennt sind. Das hat uns an den Rand der Katastrophe geführt. Die Menschheit steht heute an einem Punkt, wo sie befürchten muss, all das zu verlieren, was sie als Zivilisation schätzt und bewahren will.
Eben weil wir unser Denken verändern müssen, ist die uralte Frage, wer wir sind, wichtiger als je zuvor. Doch bisher unterliegt sie wissenschaftlichen Paradigmen, die sich in unserer Gesellschaft verfestigt haben. Unsere Fähigkeit, die unser Leben und unsere Welt bedrohenden Krisen zu entschärfen, hängt laut Braden von unserer Bereitschaft ab, die Enthüllungen der Wissenschaft über unseren Ursprung und unsere Geschichte auch zu akzeptieren. Die etablierten Bildungssysteme tun sich schwer, Entdeckungen zu integrieren und neue Theorien zu untersuchen. Damit stecken wir in veralteten Überzeugungen fest, mit denen es nicht gelingt, die größten Krisen in der menschlichen Geschichte zu bewältigen.
Damit wir die Krisen bewältigen, die unser Überleben bedrohen, müssen wir uns gegenseitig partnerschaftlich unterstützen und gemeinsam daran arbeiten, uns an die Veränderungen anzupassen, anstatt mit dem Finger auf andere zu zeigen und uns in Schuldzuweisungen zu ergehen; das erschwert solche überlebensnotwendigen Allianzen. Vereint sich die modernste Wissenschaft jedoch mit der Weisheit der Vergangenheit, stehen unsere Chancen gut, unsere krisengeschüttelte Zeit in eine Ära des heraufbrechenden Neuen zu verwandeln.
Gregg Branden ist davon überzeugt: Wir können eine neue Welt erschaffen – auf dem Fundament praxistauglicher und nachhaltiger Prinzipien, die wiederum auf einem tiefen Verständnis unserer tiefsten Wahrheiten beruhen. Wenn wir wissen, wer wir sind, und verstehen, in welcher Beziehung wir zueinander und zur Welt stehen, gewinnen wir den evolutionären Vorsprung, den unsere Vorfahren vielleicht nicht hatten, als sie ähnlichen Herausforderungen begegneten.
Die anstehen Herausforderungen fordern von uns ein Umdenken: Jetzt!
Die große Wahrheit – Das Erwecken der Erinnerung an unsere Herkunft, Geschichte und Bestimmung.
23. März 2013, Seminar:
Leben im ständigen Risiko – Sich erfolgreich im Weltensturm entfalten.
Ort: Basel
Weitere Informationen: www.bpv.ch
Tiefe Wahrheiten. Ursprung, Geschichte, Bestimmung und Schicksal der Menschheit
336 Seiten, € 17,99
ISBN 978-3-86728169-0
Koha Verlag