Tenzin Gyatso, der „Ozean der Weisheit“, hierzulande besser bekannt als der 14. Dalai Lama, gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Persönlichkeiten unserer Zeit. Als im Exil lebender Führer des tibetischen Volkes und als einer der weisesten Gelehrten des Buddhismus genießt er weltweit große Aufmerksamkeit. Er ist ein unermüdlicher Botschafter in Sachen Weltfrieden und Völkerverständigung, der mit seiner Weisheit, seinem Humor und Charisma begeistert – ständig auf Reisen und im Einsatz für sein Volk und für den Frieden. Für seinen gewaltfreien Einsatz gegen die Besetzung Tibets hat er 1989 den Friedensnobelpreis erhalten. Dabei versteht er sich selbst vor allem als Mönch …
Der 14. Dalai Lama wurde am 6. Juli 1935 in dem kleinen Dorf Taktser in der Provinz Amdo, Tibet, als Lhamo Dhondrup geboren. Wie ärmlich die Verhältnisse in seinem Zuhause waren, mag man daran erkennen, dass seine Mutter sechzehn Kinder zur Welt brachte, von denen nur sieben überlebten, und dass der kleine Lhamo im Stall das Licht der Welt erblickte, inmitten von wiederkäuenden Yaks.
Als zwei Jahre später ein mit der Suche nach dem reinkarnierten Dalai Lama beauftragter Mönch, als Händler verkleidet, das Haus der Eltern betrat, deutete Lhamo gleich auf die Mala, den buddhistischen Rosenkranz, den der Lama um den Hals trug, und sagte: „Ich will das.“ Der verkleidete Mönch erwiderte: „Wenn du weißt, wer ich bin, gebe ich dir den Rosenkranz.“ Der kleine Lhamo antwortete: „Du bist ein Lama aus dem Kloster Sera.“
Die Mala hatte Thupten Gyatso, dem 13. Dalai Lama gehört und der Junge hatte sie gleich wiedererkannt. Dieses und andere Zeichen führten dazu, dass Lhamo Dhondrup am 22. Februar 1940 in Lhasa als der 14. Dalai Lama inthronisiert wurde und den Mönchsnamen Tenzin Gyatso erhielt. Ein bedeutendes Amt, weil zu jener Zeit der Dalai Lama wie ein Gottkönig über Tibet herrschte.
Die Macht im Land übernahm der damals gerade erst 15 Jahre alte Dalai Lama, als 80.000 chinesische Soldaten die Grenzen zu Tibet überschritten. Die tibetische Armee hatte der Okkupation mit ihren 8500 Mann nichts entgegenzusetzen; sie machte Zugeständnisse an den übermächtigen Nachbarn.
Im Jahr 1954 reiste der Dalai Lama selbst nach Peking und traf sich mit Mao Tse-tung und anderen Staatsmännern, die dort zu Besuch waren, wie mit dem indischen Premier Pandit Nehru und dem sowjetischen Machthaber Nikita Chruschtschow. Trotz der Tatsache, dass sich der Dalai Lama durchaus von dem marxistischen Gedankengut beeindrucken ließ, enden die Gespräche mit Mao Tse-tung ergebnislos und die Situation in Tibet wurde nicht besser, sondern immer schlimmer.
Nach einem Massenaufstand am 10. März 1959 in Lhasa, der von den Besatzern mit äußerster Brutalität niedergeschlagen wurde, floh der Dalai Lama nach Indien und ging dort ins Exil, konnte aber nicht verhindern, dass über 87.000 seiner Landsleute in Folge des Aufstands getötet, des Widerstands verdächtige Klöster bombardiert und zahllose Mönche von den Besatzungstruppen gefoltert und hingerichtet wurden.
Die ersten Jahre nach seiner spektakulären Flucht aus Tibet verbrachte der Dalai Lama im indischen Exil. Erst 1967 reiste er zum ersten Mal ins Ausland, nach Japan und Thailand – eine Reise, die zu einem Wendepunkt werden sollte. Während des Fluges sah er über Vietnam einen amerikanischen B-52-Bomber und notierte später in seinen Aufzeichnungen: „Ich fühlte mich betroffen, als ich feststellen musste, dass man nicht einmal in zehntausend Metern Höhe vor dem Schauspiel der Unmenschlichkeit des Menschen gegenüber Mitmenschen sicher ist.“
Die folgenden Jahrzehnte machten ihn zu einem Reisenden – nicht nur in eigener Sache und im Namen Tibets, sondern auch im Namen des Friedens. Unermüdlich hielt er Vorträge, traf sich mit Staatsoberhäuptern, Künstlern und Friedensaktivisten in aller Welt. Dies führte unter anderem dazu, dass er 1989 den Friedensnobelpreis verliehen bekam.
Die Friedensreisen des Dalai Lama wurden von Matthieu Ricard, Manuel Bauer und Christian Schmidt in dem Bildband „Unterwegs für den Frieden“ hervorragend dokumentiert, ein Buch das neben der „offiziellen Seite“ auch den Menschen und Mönch Tenzin Gyatso zeigt. Der Dalai Lama sieht selbst ohnehin am liebsten als Mönch und einfacher Mensch, dem nichts Menschliches fremd ist. So redet er mit Matthieu Ricard auch über seine Gefühle:
„Gefühle sind Teil unseres Lebens; sie können hilfreich oder schädigend sein. Unsere Intelligenz hat die Verantwortung, sie zu überprüfen und zu kontrollieren. … In meinem eigenen Fall, wenn Gefühle auftauchen, helfen mir meine Weisheit und Erfahrung. So sind sie kein großes Problem. Aber manchmal tauchen sie auch im Traum auf. Ich kämpfe gegen Menschen. Ich habe etwas in der Hand und versuche sie zu schlagen, aber dann erinnere ich mich plötzlich, mitten im Schlaf, dass ich ein Mönch bin und nicht kämpfen soll.“ Diese kontrollierte Menschlichkeit, der Humor und natürliche Charme des Dalai Lama, kommen auch in Manuel Bauers beeindruckenden Bildern immer wieder zu Vorschein – ein hervorragendes Werk, das durch eine Tibet-Chronik im Kontext der Weltgeschichte abgerundet wird.
„Der Mensch sinkt, wenn er einmal sinkt, immer unter das Tier.“
Friedrich Nietzsche (Wie man wird, was man ist)
Wo ist eigentlich das Paradies geblieben? Tatsächlich befinden wir uns noch immer mitten darin, aber wir sehen es nicht. Wir können es nicht sehen, weil Heerscharen von Schweinepriestern uns erzählen, das Paradies sei ein „Obstgarten“, in dem es Verbote einzuhalten gilt, die gar nicht einzuhalten sind. Diese Lüge verbreiten die Priester seit Jahrtausenden; zuerst, weil sie uns belügen mussten, und später, weil sie nicht mehr anders konnten. Das Lügen wird zur Gewohnheit, wenn die Wahrheit längst vergessen und die Lügerei umso besser bezahlt ist, je höher das Lügengebäude wird, das mit verbogenen Balken gerade noch errichtet werden kann.
Unser schöner Garten Eden wurde zu jener „modernen Zivilisation“, in der das Lügen mittlerweile so gut bezahlt wird, dass die ehrliche Arbeit es kaum noch tragen kann.
Alles begann mit der Erbsünde. Als noch niemand wusste, wie der Himmel auf Erden zu gestalten ist, in der niemand einen unverdienten Gewinn auf Kosten der Mehrarbeit anderer erzielen kann, durfte das arbeitende Volk nicht wissen, dass im Privatkapitalismus ein nachhaltiges Wirtschaften unmöglich und der nächste Krieg unvermeidlich ist. Priester wurden verpflichtet, allen Zinsverlierern zu erzählen, die Marktwirtschaft sei ein „Obstgarten“ und manche Früchte seien eigentlich verboten aber wohl in der Praxis nicht zu vermeiden. So verschaffte die Erbsünde denen ein Auskommen, die außer lügen nichts gelernt hatten.
Problematisch wurde es erst, als ein Prophet erklärte, dass mit konstruktiv umlaufgesichertem Geld der Allokationsmechanismus zwischen Kreditangebot und Kreditnachfrage erhalten bleibt, auch ohne dass das Finanzkapital mit dem Urzins belohnt werden muss, damit es rentable Sachkapitalien gebiert. In diesem Fall wäre das Kreditangebot mit der Summe aller Ersparnisse identisch, der Geldkreislauf stabil, der Geldverleih gerecht, jede Geldbewegung intelligent, jeder Anspruch auf Geld gesichert, und Gott würde nicht mehr gebraucht.
Das Paradies von der Erbsünde befreien und das auch noch ohne Verbote? Diese „Unverschämtheit“ konnte man nicht durchgehen lassen, denn dann würden sogar die Lügner wieder von ehrlicher Arbeit leben müssen.
So wurden alle Priester zu Schweinepriestern; und alle, die nicht gestorben sind, belügen uns noch heute.
Herzlich Willkommen in der wirklichen Welt:
http://www.deweles.de/willkommen/himmel-und-hoelle.html