Jahrzehntelange Recherchen haben gezeigt, dass Bio-Rohkost gegenüber konventionell angebauter und gekochter Nahrung etliche Vorteile bietet. Der Gehalt an Vitalstoffen und Enzymen ist bei frischen, biologisch angebauten Pflanzen erwiesenermaßen am höchsten.
Superfoods (lesen Sie dazu auch unsere Beiträge in newsage 03/13 ab S. 16) sind spezielle Pflanzen, die absolut naturbelassen und möglichst wild in ihrer natürlichen Umgebung gewachsen sind. Sie tragen das Wort »super« in ihrem Namen, weil sie außerordentlich hohe Konzentrationen an Vitalstoffen aufweisen. Die Bioverfügbarkeit der Vitalstoffe ist hier optimal, d.h., der Körper kann die wichtigen Nährstoffe leicht verwerten. Superfoods sind so gehaltvoll, dass sie in kleinen Mengen, sozusagen als natürliche Nahrungsergänzung, verwendet werden.
Kombiniert mit einem Smoothie, potenzieren sich die Vorteile eines Superfoods noch. Besonders die grünen Smoothies, bei denen das chlorophyllreiche Blattgrün von Gemüse und Kräutern mit Früchten und Gemüse vermixt wird, bieten eine prall gefüllte Vitamin- und Mineralienbombe. Ein Superfood-Smoothie kann (je nach Inhalt) den kompletten Tagesbedarf an Vitalstoffen abdecken. Er harmonisiert außerdem das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper und gibt so viel Energie, dass er eine ideale Alternative zu Koffein darstellt. Superfood-Smoothies sind nahrhaft und gesund, sie machen uns widerstandsfähiger gegen Infekte und die Folgen von Stress.
Zutaten (für 1 Liter):
2 EL Chiasamen
100 ml Wasser
150 g gefrorene Blaubeeren
2 gestrichene TL Birkensüß
200 ml Wasser
Zubereitung:
Die Chiasamen über Nacht in 100 ml Wasser einweichen. Die Blaubeeren zusammen mit den Chiasamen und dem Einweichwasser in den Mixer geben. Birkensüß und Wasser dazugeben und das Ganze so lange mixen, bis es eine leckere cremige Konsistenz hat.
Der Coach, Shiatsu- und Ernährungsexperte Milan Hartmann empfiehlt seinen Klienten seit Jahren Superfoods. In seinem kürzlich erschienenen Buch »Superfood Smoothies« sagt der 27-Jährige: »Obwohl seit über zehn Jahren nur Nahrungsmittel aus biologischem Anbau auf meinem Speiseplan zu finden sind und ich mich in dieser Zeit hauptsächlich vegetarisch und vegan ernähre – ich aber hin und wieder auch Fleisch gegessen habe –, haben allein die Superfoods es geschafft, eine neue Ebene von Gesundheit und Wohlbefinden für mich bereit- zustellen.« Er empfiehlt, täglich frische Grünpflanzen und Wildkräuter in unseren Speiseplan aufzunehmen, und zwar eine Handvoll Wildkräuter pro Tag. Wildkräuter sind im Prinzip »grüne Superfoods«, direkt aus der Natur. Ihr hoher Gehalt an Pflanzengrün bzw. Chlorophyll sorgt dafür, dass vermehrt Sauerstoff in unsere Körperzellen transportiert wird.
Verwendbare Wildkräuter, die man mit ein wenig Kenntnis gut selbst sammeln kann, sind etwa Brennnessel, Giersch, Löwenzahn, Sauerampfer, Pfefferminze, Vogelmiere, Gänseblümchen u.a. Zu den bekannteren Superfoods gehören z.B. Aloe vera, Kakao, Acerola, Kokosöl und -wasser, Blütenpollen, Hanfsamen und Gerstengras. Weniger bekannte Superfoods sind u.a.: ChiaSamen (flüssigkeitsliebende Samen mit Omega-3-Fettsäuren aus dem mittelamerikanischen Raum), Lucuma (eine süßliche mineralienreiche Andenfrucht), Maca (eine vitalisierende Wurzelknolle aus Südamerika, die auch die Libido steigern soll) sowie Phytoplankton (Meeres- und Microalgen wie AFA oder Chlorella, die neben einer großen Bandbreite an Vitalstoffen viele Proteine aufweisen, was besonders Veganern zugutekommt).
Zutaten (für 1 1⁄2 Liter):
1 Banane
1 Orange
1⁄2 grüne Paprika
1⁄2 Avocado
Saft von 1⁄2 Zitrone
2 TL Birkensüß
1 Prise Kristallsalz
2 Handvoll Giersch
1 TL Chlorella-Pulver
500 ml Wasser
Zubereitung:
Die Banane und die Orange schälen und in Stücke schneiden. Die Paprika waschen, die Hälfte der Frucht ebenfalls in Stücke schneiden. Entfernen Sie nur den Stiel, da Sie die Samen mit verwenden können. Das Fruchtfleisch der Avocado entnehmen. Banane, Orange, Paprika, Avocado und Zitronensaft in den Mixer geben. Fügen Sie Giersch, Chlorella, Birkensüß und das Salz zusammen mit 500 Milliliter Wasser hinzu und pürieren sie alle Zutaten so lange, bis keine Stücke mehr zu sehen sind. Tipp: Den Giersch am besten frisch (im eigenen Garten) pflücken. Ich empfehle die jungen Pflanzen, da sie ein sehr mildes Aroma haben. Die großen, dunkelgrünen Pflanzen schmecken herber.
Die Superfoods werden einfach den Smoothies ganz oder als Pulver hinzugefügt und im Mixer mit den restlichen Zutaten wie Obst, Gemüse und Wildkräuter püriert. Besonders die einfache Handhabung machen Superfood-Smoothies so beliebt. Keine lange Zubereitungsphase, sondern eine Mahlzeit im Handumdrehen. Aber: Man sollte Smoothies nicht trinken, sondern »essen«. Auch wenn durch das Wasser eher ein Getränk ent- steht, nimmt man hier eine ganze Reihe von Lebensmitteln samt ihrer Ballaststoffe zu sich, die im Mund gut vorverdaut werden sollten. Das Pürieren nimmt uns diese Aufgabe nur zum Teil ab. Es hat aber den Vorteil, dass die Zellulosewände der Pflanzenzellen – besonders bei grünen Lebensmitteln – aufgebrochen werden, wodurch unser Körper überhaupt erst in den vollen Genuss der im Pflanzengrün enthaltenen Vitalstoffe kommt.
Da der Körper mit solch einer vollwertigen Mahlzeit rumdum versorgt ist, wird man immer seltener von Gelüsten auf ungesunde Nahrung heimgesucht. Superfoods eignen sich auch als Ergänzung zur normalen Ernährung. Selbst nur ab und zu genossen, merkt man bald, dass der Körper leistungsfähiger und vitaler wird. Die Kombination aus Supferfood und Smoothie ist noch aus einem anderen Grund vorteilhaft: In den meisten Superfoods sind gesunde Fettsäuren enthalten, die dem »normalen« Smoothie ein großes Plus verleihen. Um die Inhaltsstoffe bestimmter Nahrungspflanzen besser auf- schließen zu können, sind gesunde Fettsäuren teilweise unerlässlich. Die große Bedeutung der rohen gesättigten Fette wird immer noch zu wenig beachtet. Sie sorgen für eine deutlich bessere zelluläre Wasserversorgung und leiten wichtige Entgiftungsprozesse ein.
Wichtig für die Zubereitung der Smoothies ist ein guter Mixer. Dieser sollte zuerst auf kleinster Stufe gestartet werden, dann die Zutaten auf höchster Stufe so lange pürieren, bis der Smoothie eine cremige Konsistenz hat. Achten Sie darauf, dass Sie nicht so lange mixen, bis sich der Smoothie erwärmt und wertvolle Inhaltsstoffe zerstört werden. Frisches Quellwasser als Zutat ist ideal. Hochwertiges, in Glasflaschen abgefülltes Quellwasser oder Wasser aus guten Wasserfilteranlagen sind ebenfalls eine gute Wahl, um dem Smoothie das beste Medium zur Entfaltung zu geben.
Zu guter Letzt sollte man aber nicht vergessen, dass eine gesunde Ernährung allein noch nicht das ganze Glück ist. Auch die geistig-seelische Komponente sollte »genährt« werden, denn Essen ist in erster Linie etwas, was den Körper nährt. Auch Hartmann rät: »Greifen Sie zu fühlbarer Energie, anstatt sich emotional mit Essen zu trösten.«
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