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Vom Dunkeln ins Licht

Millionen Menschen weltweit praktizieren Yoga. Sie suchen darin teilweise nur einfache Entspannung, Zentrierung oder körperliche Fitness, aber auch transformierende Erleuchtung. Manchmal passiert es einfach, dass man nach jahrelanger Yoga-Praxis plötzlich zu einer tieferen Verbindung mit dem Leben gelangt. Die amerikanische Journalistin Suzanne Bryant erfuhr dies an Leib und Seele.

Nach ihrem Umzug von San Francisco nach New York hatte Suzanne angefangen, täglich Yoga zu praktizieren, weil sie mit vermehrten Stresssymtomen zu kämpfen hatte. Doch obwohl sie bereits seit 1991 Yoga machte, war es die tägliche Auseinandersetzung mit Yoga ab 1998, die eine beginnende Transformation einleitete. Das auslösende Ereignis, sich ganz dem Yoga zu widmen, war die schwere Krankheit ihrer Mutter, die mit 57 unheilbar an Brustkrebs erkrankte.

Der Verlust ihrer geliebten Mutter war für Suzanne sehr schwer. Bei dem Versuch, ihre tiefe Trauer zu verarbeiten, begann Suzanne, ihre Yogapraxis zu vertiefen und mehr zu meditieren. Diese innere Reise führte sie auch äußerlich in neue Gefilde: Sie besuchte Indien, wo sie unter der Anleitung angesehener Gurus verschiedene Yogadisziplinen erlernte. Sie studierte Yoga und Ayurveda in Kerala, Ashtanga Yoga bei Pattabhis Jois und seiner Tochter Saraswati und traf Guru Neem Karoli Babas Sohn in Vrindavan, um das Bhakti Yoga kennenzulernen. Auf diesem Weg entdeckte sie mit der Zeit, was Yoga wirklich bedeutet und was es auszulösen vermag. Spätestens als sie auf dieser Reise eine Nahtoderfahrung machte, merkte sie, dass sich etwas in ihr verändert hatte. In Indien, so sagt sie, habe sich etwas in ihr verschoben. Irgendwann wusste sie: Das Licht war zurückgekehrt.

Der Film

Inspiriert von ihren Erfahrungen in Indien kehrte sie in die USA zurück, um die Bedeutung von Yoga für die westliche Welt weiter zu erforschen und zu vermitteln. Sie hatte erkannt, dass Yoga das Leben komplett verändern, dass es Leid in neuen Mut verwandeln und in jedem Alltag inneren Frieden schenken kann. Yoga wurde zu Suzanne Bryants Lebensinhalt. So drehte die ausgebildete Journalistin den kürzlich in Deutschland erschienenen Film »Yoga is«. Darin trifft sie die prominentesten Yoga-Gurus und -Lehrer des Westens, wie Russell Simmons, Christy Turlington-Burns, den Musiker Michael Franti und den buddhistischen Gelehrten Robert Thurman und spricht mit ihnen über die wichtigsten Themen des Yoga: Liebe, Wahrheit, Freude, Bestimmung, das Jetzt, Licht und Dunkelheit, Karma, Selbstermächtigung, Erleuchtung und Transformation.

Von der Dunkelheit ins Licht

Suzanne ist überzeugt, dass Yoga ein Weg ist, der jedem dazu verhelfen kann, sein Leiden zu transformieren und auch in turbulenten Zeiten Frieden zu erfahren. Das Schlüsselwort dafür lautet Losgelöstheit. Ein beruhigter zentrierter Geist hängt nicht mehr an äußeren Dingen – schlechten wie guten –, um Wohlbefinden zu erfahren. Diese Perspektive der Losgelöstheit entwickelt sich aus der Erfahrung, dass wir mehr sind als nur ein Ich und dass wir aus der Dunkelheit unserer Unbewusstheit heraustreten können. Nicht umsonst sprechen viele Yoga-Gebete vom Übergang von der Dunkelheit ins Licht. Anstatt in Unwissenheit das Leiden zu beklagen, lässt sich im Licht des Bewusstseins das Leben völlig neu beleuchten.

Heute teilt Suzanne Bryant ihre Erfahrungen und ihr Wissen mit anderen. Sie hat einen Master in Spiritueller Psychologie und Ernährung erworben, unterrichtet Yoga und betreibt eine private Wellness-Praxis in, in der sie verschiedene Ansätze verfolgt, die ihren Klienten ein wenig von dem Licht bringen sollen, welches das Leben ein Stückweit erhellen kann.

DVD-TIPP
Yoga is –
A Transformational Journey

64 Min., € 14,95
Busch Media Group