Wer hat den Spitzwegerich auf unseren Wiesen und Wegesrändern noch nicht wachsen sehen? Jeder kennt ihn, keiner beachtet ihn. So klein und unscheinbar er aber auch sein mag – er ist ein wahres Wundermittel! Nachgeforscht wurde über ihn jedoch kaum. Daher entschloss man sich, ihm den Titel »Arzneipflanze 2014« zu geben – sozusagen als Aufruf, den verborgenen Eigenschaften des Spitzwegerich endlich mehr Beachtung zu schenken.
Wenn man auch noch nicht alles über ihn wissen mag – eines weiß man schon: Es handelt sich bei ihm um eine Heilpflanze, die sich vielfältig einsetzen und vollkommen verwerten lässt. Tatsächlich soll der Spitzwegerich Husten und Erkältungen entgegenwirken, Entzündungen lindern, offene Wunden verarzten und sogar der Blase und dem Magen wohltun. Er wirkt mildernd auf gereizte Körperpartien (von der Haut bis zum Hals) und antibakteriell. Seine lindernde Wirkung auf gereizte Haut erstreckt sich dabei noch weiter: Neben Insektenstichen, Brennesselausschlägen, kleinen Wunden und Schürfungen kann mit ihm auch Neurodermitis behandelt werden.
Wird man somit bei einem schönen Spaziergang durch die Felder plötzlich gestochen oder schürft sich das Knie auf, so ist es keine schlechte Idee, nach diesem kleinen Freund und Helfer Ausschau zu halten. Nutzen können ihn nämlich nicht nur ausgebildete Pharmazeuten – selbst ein Laie kann sich seiner Wirkung bedienen: Ein Blatt der Heilpflanze zerkaut und auf der Wunde oder dem Stich verstrichen, kann sogleich die heilsamen Kräfte entfalten. Außerdem kann man bei Halsschmerzen und Husten Sirup oder Tee aus dem Spitzwegerich machen. Aber Vorsicht: den Tee lieber nicht pur trinken! Mit ein wenig Honig schmeckt er schon gleich nicht mehr so bitter!
Wer sich nicht traut, selbst Spitzwegerich zu sammeln, der wird auch in der Apotheke fündig, welche die gängigen Heilkräuter in der Regel vorrätig hat. Einfach nachfragen!