Sie stärkt nicht nur Herz und Immunsystem, sondern macht auch schön und schlank: die Kokosnuss. Auf den Inseln des Pazifik, auf Hawaii, den Philippinen und in Malaysia, gehört die leckere Frucht seit Jahrhunderten zu den Grundnahrungsmitteln und wird zudem als Pflege- und Heilmittel verwendet.
Der botanische Name der Kokosnuss ist Cocos nucifera. Spanische oder portugiesische Eroberer gaben ihr den Namen coco, was so viel wie »Koboldgesicht« oder »Grimasse« bedeutet. Die Form der Kokosnuss erinnert sicherlich an einen Kopf, und die drei kleinen Einbuchtungen unten an der Kokosnuss verstärkten wohl den Eindruck, dass auch Augen und Mund in diesem Gesicht zu finden seien.
Meist wird die große Kokospalme für den kommerziellen Anbau genutzt. Doch wer ihre Früchte ernten will, muss geduldig sein, denn es dauert fast sieben Jahre, bis die Palme das erste Mal Früchte trägt. Danach allerdings kann man sich 80 Jahre lang auf sie verlassen.
Bei uns ist die Kokosnuss das ganze Jahr über verfügbar. Saison hat sie aber eigentlich von Oktober bis Dezember. Beim Kauf von Kokosnussprodukten sollte man auf gute Qualität achten. Ganz naturbelassen ist z. B. das Öl nur in Bio-Qualität. Es ist unter der Bezeichnung »Natives Kokosöl« oder »Kokosöl extra virgin« zu finden und enthält alle seine natürlichen Inhaltsstoffe.
Konventionelles Kokosöl hingegen wird bei großer Hitze gebleicht, raffiniert und mit Konservierungsstoffen und teils mit gehärteten Fetten versetzt. Als Alternative gibt es noch das kalt gepresste Kokosöl, das durch mechanische Pressung gewonnen wird. Die dabei entstehende Wärme darf 45° C nicht übersteigen.
Kokosnuss für die Gesundheit
Schon immer nutzten Naturvölker die Kokosnuss zur Heilung. Wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass die Kokosnuss gegen Bakterien und Mikroben wirkt. In der traditionellen Heilkunde wurden Kokosprodukte erfolgreich eingesetzt gegen Asthma, Verstopfung, Ohren- und Kopfschmerzen, Fieber, Menstruations- und Magenproblemen, Halsentzündungen sowie zur Heilung von Wunden.
Ein besonderer Inhaltsstoff der Kokosnuss ist die Laurinsäure. Sie ist mengenmäßig der Hauptbestandteil des Kokosöls und unterstützt unser Immunsystem. Im Körper wird Laurinsäure in Monolaurin umgewandelt, ein Monoglyzerid, das Viren (wie die Erreger von HIV, Herpes, Zytomegalie und Grippe) ebenso bekämpft wie Bakterien. Laurinsäure ist in der Pflanzenwelt einzigartig. Eine der wenigen Quellen ist z.B. Muttermilch.
Auf den pazifischen Inseln tranken schwangere Frauen Kokoswasser, um ihr Baby zu stärken, denn Kokoswasser ist in der ungeöffneten Nuss keimfrei. Eine Reihe von wichtigen Mineralien wie Zink, Kalium, Magnesium, Selen und Kupfer sowie zahlreiche Vitamine und Antioxidantien leisten einen weiteren Beitrag zu einer optimalen Versorgung mit Vitalstoffen.
Zutaten für 1 Portion:
240 ml Mineralwasser mit Kohlensäure
60 ml Kokoscreme oder Kokosmilch
Saft von ½ Limette
1 EL kalt geschleuderter Bio-Honig
3–4 Eiswürfel
Alle Zutaten in einen guten Mixer geben und glatt pürieren. Sofort servieren.
Die Frucht fürs Herz
Wissenschaftliche Studien der letzten Jahre überraschten, da man herausfand, dass die Kokosnuss ein ausgesprochen herzfreundliches Nahrungsmittel ist. Die alte Devise, bei Herzproblemen möglichst keine Fette zu sich zu nehmen, wird heute differenzierter gesehen. Fette sind essenziell für unsere Gesundheit. Sie sichern die hormonelle Kommunikation im Körper, schützen Organe und stärken die Gehirnfunktion.
Die Ursachen von Herzerkrankungen werden inzwischen mehr auf Stress sowie auf Verletzungen der Arterienwände zurückgeführt, die durch Giftstoffe, freie Radikale und Alterungsprozesse entstehen. Fest steht, dass Kokos eine positive Wirkung auf den HDL-Spiegel hat. HDL ist das »gute«, LDL das »schlechte« Cholesterin. Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Verhältnis zwischen »gutem« und »schlechtem« Cholesterin einen besseren Indikator für das Risiko einer Herzerkrankung darstellt als die reinen Cholesteringesamtwerte.
Es kommt in erster Linie auf die Zusammensetzung des Fettes an. Die gesättigten Fettsäuren der Kokosnuss sind anders strukturiert als übliche gesättigte Fettsäuren. Es gibt kurzkettige, mittelkettige und langkettige Fettsäuren, die unterschiedlich auf den Körper wirken.
Kokosnüsse enthalten viele mittelkettige Triglyzeride (MKT), die erwiesenermaßen eine positive Wirkung auf den menschlichen Organismus haben. Kokosöl enthält sogar mehr mittelkettige Fettsäuren als jedes andere natürliche Fett der Welt.
Die MKT verhalten sich im Körper eher wie Kohlehydrate als wie Fette. Sie sind leicht verdaulich, schenken schnell Energie und werden kaum langfristig gespeichert. Kokosprodukte eignen sich daher sogar als Nahrungsmittel für Diäten. Ihre Fettsäure regt den Stoffwechsel an, macht schnell satt und hat fast 10 Prozent weniger Kalorien als langkettige Fettsäuren.
Pflegendes Kokosöl
Auch für die Körperpflege hat die Kokosnuss viel zu bieten. Das wohlriechende Öl schützt Haut und Haar vor Umweltbelastungen und hat aufgrund seines hohen Gehalts an Vitamin E und C einen leichten Anti-Aging-Effekt. Der Kollagenaufbau und die Elastizität der Haut werden gefördert, während hautschädigende freie Radikale, die den Alterungsprozess anheizen, gemindert werden.
Leckere Rezepte
Wer seiner Gesundheit etwas Gutes tun will, darf getrost täglich 3 bis 4 Esslöffel Kokosöl oder -mus, das zerkleinerte Fruchtfleisch der Kokosnuss, zu sich nehmen. Als Bratfett ist das Öl ideal. Es kann in süßen und herzhaften Gerichten gleichermaßen verarbeitet werden. Newsage stellt Ihnen einige Rezepte aus dem Buch »Superfoods for Life – Kokosnuss« von Ernährungsexpertin Megan Roosevelt vor. Viel Freude beim Ausprobieren!
Superfoods for Life – Kokosnuss
Mit 75 Rezepten für Ihre Gesundheit und Schönheit
192 Seiten, 14,90 €
ISBN: 978-3-86264-331-8
Hans Nietsch Verlag