Der Name Kumbh Mela bedeutet »Fest des Kruges«. Das größte religiöse Fest des Hinduismus hat seinen Ursprung in der Legende vom »Quirlen des Milchozeans«. Der Milchozean wurde von den Göttern und Dämonen, »Devas« und »Asuras«, am Anfang der Zeit gerührt, um den Nektar der Unsterblichkeit herauszufiltern. Die Schlange Vasuki diente ihnen dabei als »Seil«, das vom Götterberg Meru heruntergelassen wurde.
Der Nektar der Unsterblichkeit, »Amrita« genannt, wurde von Dhanvantari in einen großen Krug geschüttet. In dem entbrennenden Streit zwischen Göttern und Dämonen fielen vier Tropfen davon aus dem Krug auf die Erde. An den vier Stellen sind heute die Orte Allahabad, Haridwar, Ujjain und Nashik, an denen jeweils die Kumbh Mela stattfindet. Die Feierlichkeiten finden rotierend an diesen vier heiligen Orten statt: in Nashik am Ufer des Godavari Flusses, in Ujjain am Fluss Shipra, in Haridwar am Ganges und in Allahabad am Zusammenfluss der Flüsse Ganges, Yamuna und Saraswati.
Immer wenn Jupiter, Sonne und Mond in bestimmten astrologischen Aspekten zueinander stehen, manifestiert sich der Legende zufolge Amrita in den Wassern der Flüsse und die Pilger nehmen dann ein »Bad der Unsterblichkeit«. Ein solches Bad soll den Menschen ganz von Sünden befreien können – und zu den astrologisch günstigen Tagen gilt dieses Bad um ein Vielfaches effektiver.
Die Melas finden in einem Drei-, Sechs-, Zwölf- bzw. 144-Jahres-Rhythmus statt. Zu beiden Seiten der heiligen Flüsse sammeln sich dann Millionen von Menschen. 1977 nahmen 10 Millionen Menschen an der Kumbh Mela teil, 2013 waren es bereits 34 Millionen.
Filmemacher Rufus Blackwell hat das hinduistische Fest in zwei Minuten zusammengefasst. Der in London und Asien lebende Zeitrafferfotograf war bei seinem Besuch des Festes im Jahr 2013 von dem Massentreffen zugegen und hat seine Aufnahmen in diesem kurzen Videoclip zusammengestellt:
In Ujjain April bis Mai 2016